Permutationsmatrix
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Eine Permutationsmatrix oder auch Vertauschungsmatrix ist in der Mathematik eine Matrix, bei der in jeder Zeile und in jeder Spalte genau ein Eintrag eins ist und alle anderen Einträge null sind. Jede Permutationsmatrix entspricht genau einer Permutation einer endlichen Menge von Zahlen. Wird eine Permutationsmatrix mit einem Vektor multipliziert, dann werden die Komponenten des Vektors entsprechend dieser Permutation vertauscht. Permutationsmatrizen sind orthogonal, doppelt-stochastisch und ganzzahlig unimodular. Die Menge der Permutationsmatrizen fester Größe bildet mit der Matrizenmultiplikation eine Untergruppe der allgemeinen linearen Gruppe. Permutationsmatrizen werden unter anderem in der linearen Algebra, der Kombinatorik und der Kryptographie verwendet.
Definition
Eine Permutationsmatrix ist eine quadratische
Matrix, bei der genau ein Eintrag pro Zeile und Spalte gleich
ist und alle anderen Einträge gleich
sind.
Hierbei sind im Allgemeinen
und
das Einselement
und Nullelement
eines zugrunde liegenden Rings
(in der Praxis meist die reellen
Zahlen). Jede Permutationsmatrix der Größe
entspricht genau einer Permutation
der Zahlen von
bis
.
Die zu einer Permutation
zugehörige Permutationsmatrix
hat dann als Einträge
Werden durch die Permutation
genau zwei Zahlen miteinander vertauscht,
so bezeichnet man
auch als Vertauschungsmatrix. Ist
der
-te
kanonische Einheitsvektor
als Zeilenvektor, dann lässt sich die Permutationsmatrix
auch durch
darstellen. Gelegentlich findet sich allerdings in der Literatur auch die umgekehrte Variante, bei der die Einheitsvektoren spaltenweise zusammengesetzt werden, wodurch die Permutationsmatrizen entsprechend transponiert werden. Im Folgenden wird jedoch die gebräuchlichere erste Variante verwendet.
Beispiel
Die zu der Permutation
zugehörige Permutationsmatrix ist
.
Nachdem durch die Permutation
beispielsweise die Zahl
auf die Zahl
abgebildet wird, findet sich in der fünften Zeile von
die
in der dritten Spalte.
Anwendung
Wird eine Permutationsmatrix mit einem gegebenen Spaltenvektor
multipliziert, dann ergibt das Matrix-Vektor-Produkt
einen neuen Spaltenvektor, dessen Einträge entsprechend der Permutation
vertauscht wurden. Ist beispielsweise
,
dann ergibt das Matrix-Vektor-Produkt mit der obigen Beispiel-Permutationsmatrix
den Spaltenvektor
Wird eine Matrix von links mit einer Permutationsmatrix multipliziert, dann
werden die Zeilen der Matrix gemäß der Permutation vertauscht. Umgekehrt ergibt
die Multiplikation eines Zeilenvektors mit der transponierten Permutationsmatrix
wieder einen Zeilenvektor mit entsprechend der Permutation
vertauschten Elementen, also
.
Für obiges Beispiel erhält man somit
Wird eine Matrix von rechts mit der transponierten Permutationsmatrix multipliziert, werden entsprechend die Spalten der Matrix gemäß der Permutation vertauscht.
Eigenschaften
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Inverse
Permutationsmatrizen sind stets invertierbar, wobei die Inverse einer Permutationsmatrix gerade ihre Transponierte ist. Die transponierte Matrix ist dabei die Permutationsmatrix der inversen Permutation, es gilt also
.
Reelle Permutationsmatrizen sind demnach stets orthogonal und haben
vollen Rang
.
Produkt
Das Produkt
zweier Permutationsmatrizen ist wieder eine Permutationsmatrix, die der Hintereinanderausführung
der zugehörigen Permutationen entspricht. Die Permutationsmatrix der
Hintereinanderausführung zweier Permutationen
ergibt sich zu
.
Die Abbildung
stellt somit einen Antihomomorphismus
dar. Die Menge der Permutationsmatrizen bildet zusammen mit der
Matrizenmultiplikation eine Gruppe,
und zwar eine Untergruppe
der allgemeinen
linearen Gruppe
.
Jede Permutationsmatrix kann dabei als Produkt von elementaren
zeilenvertauschenden Matrizen dargestellt werden.
Potenzen
Ganzzahlige Potenzen
von Permutationsmatrizen sind wieder Permutationsmatrizen. Für jede
Permutationsmatrix
gibt es dabei eine Potenz
,
sodass
ergibt, wobei
die Einheitsmatrix
ist. Das kleinste positive
mit dieser Eigenschaft ist gleich der Ordnung von
in der allgemeinen linearen Gruppe. Diese Ordnung ist gleich dem kleinsten
gemeinsamen Vielfachen der Längen der disjunkten
Zyklen
von
.
Determinante
Die Determinante
einer Permutationsmatrix ist entweder
oder
und entspricht dem Vorzeichen
der zugehörigen Permutation:
.
Eine Permutationsmatrix über den ganzen Zahlen ist damit eine ganzzahlige unimodulare Matrix. Die Spur einer ganzzahligen Permutationsmatrix entspricht der Anzahl der Fixpunkte der Permutation.
Eigenwerte
Die Eigenwerte
einer reellen Permutationsmatrix sind nicht notwendigerweise alle reell, sie
liegen aber auf dem komplexen Einheitskreis.
Sind
die Längen der Zyklen
einer Permutation
,
dann sind die Eigenwerte der zugehörigen Permutationsmatrix
die komplexen Einheitswurzeln
für
und
.
Eine reelle Permutationsmatrix besitzt demnach genau dann den Eigenwert
,
wobei
und
teilerfremd
seien, wenn die zugrunde liegende Permutation mindestens einen Zyklus aufweist,
dessen Länge durch
teilbar
ist. Die Vielfachheit
dieses Eigenwerts entspricht dann der Anzahl solcher Zyklen. Eine reelle
Permutationsmatrix besitzt daher stets den Eigenwert
mit Vielfachheit gleich der Gesamtzahl der Zyklen
der zugrunde liegenden Permutation.
Normen
Da reelle Permutationsmatrizen orthogonal sind, gilt für ihre Spektralnorm
.
Für die Spalten- und Zeilensummennorm einer reellen Permutationsmatrix ergibt sich ebenfalls
.
Eine reelle Permutionsmatrix ist damit eine doppelt-stochastische Matrix. Nach dem Satz von Birkhoff und von Neumann ist eine quadratische Matrix genau dann doppelt-stochastisch, wenn sie eine Konvexkombination von Permutationsmatrizen ist.
Spezialfälle
- Die Permutationsmatrix der identischen Permutation ist die Einheitsmatrix.
- Eine Permutationsmatrix ist genau dann symmetrisch, wenn die zugrunde liegende Permutation selbstinvers ist.
- Weist eine Permutationsmatrix eine Blockstruktur auf, dann lässt sich die zugrunde liegende Permutation als Summe von Permutationen darstellen.
Verwendung
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Permutationsmatrizen werden unter anderem verwendet:
- in der linearen Algebra als Elementarmatrizen bei der Gauß-Elimination zur Lösung linearer Gleichungssysteme
- in der Kombinatorik bei der Matrixdarstellung von Permutationsgruppen
- in der Kryptographie als Komponenten von Blockverschlüsselungsverfahren
In der Schachmathematik
bilden die Permutationsmatrizen gerade die Lösungen des Problems,
Türme auf ein Schachbrett der Größe
so zu verteilen, dass sich keine Türme gegenseitig angreifen. Schwieriger zu
lösen ist das Damenproblem,
bei dem die Türme durch Damen
ersetzt werden, die auch diagonal angreifen können. Die Lösungen des
Damenproblems sind ebenfalls Permutationsmatrizen.
Verallgemeinerung
Eine verallgemeinerte Permutationsmatrix oder monomiale Matrix ist eine
quadratische Matrix ,
bei der genau ein Eintrag pro Zeile und Spalte ungleich
ist. Monomiale Matrizen haben die Darstellung
,
wobei
eine gewöhnliche Permutationsmatrix und
eine Diagonalmatrix
ist, deren Diagonaleinträge alle ungleich
sind. Die regulären monomialen Matrizen bilden mit der Matrizenmultiplikation
als Verknüpfung die monomiale
Gruppe
,
eine weitere Untergruppe der allgemeinen linearen Gruppe
.
Spezielle monomiale Matrizen sind vorzeichenbehaftete
Permutationsmatrizen, bei denen in jeder Zeile und jeder Spalte genau ein
Eintrag
oder
ist und alle übrigen Einträge
sind
Siehe auch
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
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 21.09. 2022