Einheitskreis
In der Mathematik ist der Einheitskreis der Kreis, dessen Radius die Länge 1 hat und dessen Mittelpunkt mit dem Koordinatenursprung eines kartesischen Koordinatensystems der Ebene übereinstimmt. Der Einheitskreis besteht also aus den Punkten der Ebene, für die gilt.
Trigonometrische Zusammenhänge
Liegt ein Punkt auf dem Einheitskreis, dann kann man einen Winkel zu der x-Achse (Abszisse) definieren, unter dem vom Ursprung des Koordinatensystems aus gesehen wird. Für die Koordinaten von gilt dann
- , und
Unter Zuhilfenahme der Beziehungen im rechtwinkligen Dreieck lassen sich folgende Zusammenhänge aufstellen:
Außerdem existieren noch die wenig gebräuchlichen Funktionen Sekans und Kosekans, die definiert sind als die Kehrwertfunktionen von Kosinus und Sinus.
Die orientierte Länge der Tangente an den Kreis, welche senkrecht auf der x-Achse steht, bis zum Scheitelpunkt des Winkels ist der Tangens von alt="\varphi " src="/svg/33ee699558d09cf9d653f6351f9fda0b2f4aaa3e.svg".
Der Einheitskreis kann auch über die Eulersche Identität dargestellt werden:
- .
Rationale Parametrisierung
Auch ohne Rückgriff auf trigonometrische Funktionen lassen sich alle Punkte des Einheitskreises finden. Sei eine beliebige reelle Zahl. Ein Schnittpunkt der Geraden durch und mit dem Einheitskreis ist trivialerweise . Der andere befindet sich bei , und durchläuft, wenn ganz durchläuft, den ganzen Kreis. Der Punkt wird dabei allerdings nur nach dem Grenzübergang erreicht.
Diese Parametrisierung ist für alle Körper geeignet. Für rationale erhält man aus ihr durch elementare Umformungen pythagoräische Tripel .
Andere Normen
Wird eine andere Norm als die euklidische Norm zur Abstandsmessung benutzt, so ist die Form des Einheitskreises im kartesischen Koordinatensystem eine andere. So ist zum Beispiel der Einheitskreis für die Maximumsnorm ein Quadrat mit den Ecken und der Einheitskreis für die Summennorm ein Quadrat mit den Ecken und .
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 05.07. 2020