Hyperbel (Mathematik)
![](/png/220px-01_Hyperbel-Einleitungsbild.svg.png)
In der ebenen Geometrie versteht man unter einer Hyperbel eine spezielle Kurve, die aus zwei zueinander symmetrischen, sich ins Unendliche erstreckenden Ästen besteht. Sie zählt neben dem Kreis, der Parabel und der Ellipse zu den Kegelschnitten, die beim Schnitt einer Ebene mit einem geraden Kreiskegel entstehen.
Wie Ellipse und Parabel lassen sich Hyperbeln als Ortskurven in der Ebene definieren (s. Abschnitt Definition einer Hyperbel als Ortskurve).
Jede Hyperbel lässt sich in einem geeigneten Koordinatensystem
durch die Gleichung
beschreiben (s. Abschnitt Gleichung).
![](bilder/Brazil.Brasilia.01.jpg)
Die Hyperbel wurde von Menaichmos
entdeckt. Die von Apollonios
von Perge eingeführte Bezeichnung kommt aus dem Griechischen und
bezieht sich auf die Übertreibung (ὑπερβολή
hyperbolé,
von altgriechisch βάλλειν bállein,
deutsch ‚werfen‘,
ὑπερβάλλειν hyperballein,
deutsch ‚über
das Ziel hinaus werfen‘) des Schnittwinkels (oder der numerischen
Exzentrizität ,
s. unten) beim Kegelschnitt: Mit steigendem Schnittwinkel verwandelt sich der
Kreis (
)
erst zu immer länglicheren Ellipsen und dann über die Parabel (
und die schneidende Ebene ist parallel zu einer Tangentialebene des
Kegels) zu Hyperbeln mit
.
Definition einer Hyperbel als Ortskurve
![](/png/Hyperbel-def-s.svg.png)
Eine Hyperbel ist definiert als die Menge aller Punkte
der Zeichenebene
,
für die der Betrag
der Differenz der Abstände zu zwei gegebenen
Punkten, den sogenannten Brennpunkten
und
,
konstant gleich
ist:
Der Mittelpunkt
der Brennpunkte heißt Mittelpunkt der Hyperbel. Die Verbindungsgerade der
Brennpunkte ist die Hauptachse der Hyperbel. Auf der Hauptachse liegen
die beiden Scheitel
im Abstand
vom Mittelpunkt. Der Abstand der Brennpunkte vom Mittelpunkt heißt
Brennweite oder lineare Exzentrizität und wird üblicherweise mit
bezeichnet. Die in der Einleitung erwähnte dimensionslose numerische
Exzentrizität
ist
.
Dass der Schnitt eines geraden Kreiskegels mit einer Ebene, die steiler ist als die Mantellinien des Kegels und die Kegelspitze nicht enthält, eine Hyperbel ist, zeigt man, indem man die obige definierende Eigenschaft mit Hilfe der Dandelinschen Kugeln nachweist (s. Abschnitt Hyperbel als Kegelschnitt).
![](/png/Hyperbel-def-dc.svg.png)
Bemerkung:
Die Gleichung
lässt sich auch so interpretieren: Ist
der Kreis um
mit Radius
,
so hat
vom Kreis
denselben Abstand wie vom Brennpunkt
:
Man nennt
den zu
gehörigen Leitkreis der Hyperbel. Er erzeugt den rechten Ast
der Hyperbel. Den linken Ast
erhält man analog mit dem zum Brennpunkt
gehörigen Leitkreis
.
Die Erzeugung einer Hyperbel mit Leitkreisen sollte man nicht verwechseln mit
der Erzeugung einer Hyperbel mit Leitlinien (siehe unten).
Aufgrund der Leitkreis-Eigenschaft ist ein Ast einer Hyperbel die Äquidistanz-Kurve zu einem ihrer Brennpunkte und dem Leitkreis mit dem anderen Brennpunkt als Mittelpunkt.
Hyperbel in 1. Hauptlage
Gleichung
Die Gleichung der Hyperbel erhält eine besonders einfache Form, wenn sie in
1. Hauptlage liegt, das heißt, dass die beiden Brennpunkte auf der
-Achse
symmetrisch zum Ursprung liegen; bei einer Hyperbel in 1. Hauptlage haben
also die Brennpunkte die Koordinaten
und
(mit e = lineare Exzentrizität), und die Scheitel haben die Koordinaten
und
.
Für einen beliebigen Punkt
in der Ebene ist der Abstand zum Brennpunkt
gleich
und zum anderen Brennpunkt
.
Der Punkt
liegt also genau dann auf der Hyperbel, wenn die Differenz dieser beiden
Ausdrücke gleich
oder gleich
ist.
Durch algebraische Umformungen und mit der Abkürzung
kann man zeigen, dass die Gleichung
zur Gleichung
äquivalent ist. Letztere Gleichung nennt man die Gleichung der Hyperbel in 1. Hauptlage.
Scheitel
Eine Hyperbel besitzt nur zwei Scheitel:
und
.
Im Gegensatz zur Ellipse sind hier
und
keine Kurvenpunkte. Letztere werden deswegen auch imaginäre
Nebenscheitel genannt. Die Gerade durch die Nebenscheitel heißt
Nebenachse. Die Hyperbel liegt symmetrisch zur Haupt- und Nebenachse.
Asymptoten
![](/png/hyperbel-param.png)
Löst man die Hyperbelgleichung nach
auf, so erhält man
Hier erkennt man, dass sich die Hyperbel für betragsmäßig große
an die Geraden
beliebig dicht annähert. Diese Geraden gehen durch den Mittelpunkt und heißen
die Asymptoten der Hyperbel
Halbparameter p
Die halbe Länge einer Hyperbelsehne,
die durch einen Brennpunkt geht und zur Hauptachse senkrecht verläuft, nennt man
den Halbparameter (manchmal auch Quermaß oder nur
Parameter)
der Hyperbel. Er lässt sich berechnen durch
Weitere Bedeutung von :
ist der Scheitelkrümmungskreisradius,
d.h.,
ist der Radius desjenigen Kreises durch einen Scheitel, der sich an die Hyperbel
im Scheitel am besten anschmiegt. (Siehe unten: Formelsammlung/Scheitelgleichung.)
Tangente
Die Gleichung der Tangente
in einem Hyperbelpunkt
findet man am einfachsten durch implizites
Differenzieren der Hyperbelgleichung
:
Unter Berücksichtigung von
ergibt sich:
Gleichseitige Hyperbel
Eine Hyperbel, für die
gilt, heißt gleichseitige Hyperbel. Ihre Asymptoten stehen senkrecht
aufeinander. Die lineare Exzentrizität ist
,
die numerische Exzentrizität
und der Halbparameter ist
.
Parameterdarstellung mit Hyperbelfunktionen
Mit den Hyperbelfunktionen
ergibt sich eine (zur Ellipse analoge) Parameterdarstellung der Hyperbel
:
Hyperbel in 2. Hauptlage
Vertauscht man
und
,
so erhält man Hyperbeln in 2. Hauptlage:
Hyperbel mit einer Gleichung y=A/x
![](/png/Hyperbel-gs-hl.svg.png)
![](/png/310px-Hyperbeln-gs-3.svg.png)
rot: A=1, magenta: A=4; blau: A=9
Dreht man das
x-y-Koordinatensystem um den Winkel
und nennt die neuen Koordinaten
,
so ist
.
Die gleichseitige Hyperbel
(die Halbachsen sind gleich lang!) hat in den neuen Koordinaten die Gleichung
.
Löst man diese Gleichung nach
auf, erhält man
Also ist (in einem x-y-Koordinatensystem) der Graph der Funktion
mit der Gleichung
eine gleichseitige Hyperbel mit
- den Koordinatenachsen als Asymptoten,
- der Gerade
als Hauptachse,
- dem Mittelpunkt
und den Halbachsen
- den Scheiteln
- dem Halbparameter und Scheitelkrümmungskreisradius
- der linearen Exzentrizität
und der numerischen Exzentrizität
- der Tangente
im Punkt
Dreht man die ursprüngliche Hyperbel um
(dies entspricht einer Drehung des Koordinatensystems um
),
so erhält man eine gleichseitige Hyperbel mit der Gleichung
mit
- den Halbachsen
- der Gerade
als Hauptachse,
- den Scheiteln
Verschiebt man die Hyperbel mit der Gleichung
so, dass der Punkt
der Mittelpunkt der verschobenen Hyperbel ist, so hat die verschobene Hyperbel
die Gleichung
Die verschobene Hyperbel hat die Asymptoten
und
.
Die Parameter
ändern sich bei einer Verschiebung nicht.
Hyperbel als Kegelschnitt
![](/png/hyperbel-dandel.png)
Schneidet man einen geraden Kreiskegel mit einer Ebene ,
deren Neigung größer als die Neigung der Mantellinien des Kegels ist und die
nicht durch die Kegelspitze geht, so ergibt sich eine Hyperbel als Schnittkurve
(s. Bild, rote Kurve). Den Nachweis der definierenden Eigenschaft bzgl. der
Brennpunkte (s. oben) führt man mit Hilfe zweier Dandelinscher Kugeln
,
das sind Kugeln, die den Kegel in Kreisen
bzw.
und die Hyperbelebene in Punkten
bzw.
berühren. Es stellt sich heraus, dass
die Brennpunkte der Schnitthyperbel sind.
sei ein beliebiger Punkt der Schnittkurve.
- Die Mantellinie durch
schneidet den Kreis
in einem Punkt
und den Kreis
in einem Punkt
.
- Die Strecken
und
sind tangential zur Kugel
und damit gleich lang.
- Die Strecken
und
sind tangential zur Kugel
und damit auch gleich lang.
- Also ist
und damit unabhängig vom Hyperbelpunkt
.
Tangente als Winkelhalbierende
![](/png/hyperbel-wh.png)
Für eine Hyperbel gilt:
- Die Tangente in einem Punkt
ist die Winkelhalbierende der Brennstrahlen
Daraus folgt: Ein Lichtstrahl, der von einem Brennpunkt ausgeht, wird demnach an der Hyperbeltangente so reflektiert, dass er vom anderen Brennpunkt auszugehen scheint.
- Beweis
Zum Beweis verwendet man den Hilfspunkt
auf dem Brennstrahl
,
der von
den Abstand
hat (s. Bild,
ist die Halbachse der Hyperbel). Die Gerade
ist die Winkelhalbierende der Brennstrahlen. Um nachzuweisen, dass
die Tangente im Punkt
ist, zeigt man, dass jeder von
verschiedene Punkt
von
nicht auf der Hyperbel liegen kann. Also kann
die Hyperbel nur im Punkt
schneiden und ist damit die Tangente in
.
Aus der Zeichnung ist ersichtlich (Dreiecksungleichung),
dass
ist, d.h., es ist
.
Wenn
ein Hyperbelpunkt wäre, müsste die Differenz gleich
sein.
Da eine Winkelhalbierende leicht zu zeichnen ist, bietet diese Eigenschaft eine einfache Möglichkeit die Tangente in einem Hyperbelpunkt zu konstruieren. Falls statt der zwei Brennpunkte die zwei Asymptoten bekannt sind, kann man die im Abschnitt Tangentenkonstruktion beschriebene Methode verwenden.
Leitlinien-Eigenschaft
![](/png/hyperbel-ll.png)
Mit dem Begriff Direktrix oder Leitlinie bezeichnet man die
beiden Parallelen zur Nebenachse im Abstand .
Für einen beliebigen Punkt
der Hyperbel ist das Verhältnis zwischen den Abständen zu einem Brennpunkt und
zur zugehörigen Leitlinie gleich der numerischen Exzentrizität:
Zum Beweis zeigt man, dass für
und
die Gleichung
erfüllt ist.
Umgekehrt kann man einen Punkt (als Brennpunkt) und eine Gerade (als
Leitlinie) sowie eine reelle Zahl
mit
vorgeben und eine Hyperbel definieren als
- Menge aller Punkte der Ebene, für die das Verhältnis der Abstände zu dem
Punkt und zu der Geraden gleich
ist.
Wählt man ,
so erhält man eine Parabel.
Für
ergibt sich eine Ellipse.
Zum Beweis geht man von
und der Vorgabe, dass
ein Kurvenpunkt ist, aus. Die Leitlinie
wird dann durch die Gleichung
beschrieben. Für
folgt aus
und hieraus
Mit der Abkürzung
erhält man
Dies ist die Scheitelgleichung einer Ellipse (),
einer Parabel (
)
oder einer Hyperbel (
).
Siehe Abschnitt Formelsammlung.
Führt man im Fall
neue Konstanten
so ein, dass
ist, so geht die Scheitelgleichung in
über. Dies ist die Gleichung einer Hyperbel mit Mittelpunkt ,
-Achse
als Hauptachse und Halbachsen
.
![](/png/Hyperbel-leitl.svg.png)
Konstruktion einer Leitlinie:
Wegen
sind der Punkt
der Leitlinie (siehe Bild) und der Brennpunkt
bezüglich der Spiegelung
am großen Scheitelkreis (im Bild grün) invers. Damit kann
wie im Bild gezeigt aus
mit Hilfe des großen Scheitelkreises konstruiert werden: Der Punkt
ist der Schnittpunkt des Scheitelkreises mit dem Thaleskreis (hier nicht
gezeichnet) über
.
Man rechnet nach, dass
auch auf der Asymptote liegt. Damit gibt es die weitere Konstruktion von
als Lotfußpunkt des Lotes von
auf die Asymptote (siehe Bild). Die Leitlinie
ist schließlich das Lot von
auf die große Achse.
Fadenkonstruktion einer Hyperbel
![](/png/310px-Hyperbel-faden-konstr.svg.png)
Die Definition einer Hyperbel mit Hilfe eines Leitkreises (s.o.) bietet eine einfache Möglichkeit mit Hilfe eines Fadens und einem Lineal einen Hyperbelbogen zu zeichnen:
(0) Wahl der Brennpunkte
und des Abstandes
der Scheitel; der Radius des Leitkreises ist auch
(1) Das Lineal wird mit einem Ende im linken Brennpunkt drehbar
befestigt und der Punkt
im Abstand
an der Kante markiert
(2) Faden (blau) der Länge
(3) Befestigung des einen Fadenendes im Punkt
des Lineals, das andere Ende im Brennpunkt
(4) Mit einem Stift den Faden so spannen, dass er an der Linealkante
anliegt
(5) Durch Drehen des Lineals um den Punkt
überstreicht der Stift einen Hyperbelbogen, denn es ist
(Leitkreiseigenschaft).
Steiner-Erzeugung einer Hyperbel
![](/png/hyperbel-steiner.png)
![](bilder/hyperbola_construction_-_parallelogram_method.gif)
Die folgende Idee, einzelne Punkte einer Hyperbel zu konstruieren, beruht auf der Steiner-Erzeugung eines Kegelschnitts (nach dem Schweizer Mathematiker Jakob Steiner):
- Hat man für zwei Geradenbüschel in zwei Punkten
(alle Geraden durch den Punkt
bzw.
) eine projektive, aber nicht perspektive Abbildung
des einen Büschels auf das andere, so bilden die Schnittpunkte zugeordneter Geraden einen nichtausgearteten Kegelschnitt.
Für die Erzeugung einzelner Punkte der Hyperbel
gehen wir von den Geradenbüscheln in den Scheiteln
aus. Seien nun
ein Punkt der Hyperbel und
.
Wir unterteilen die Rechteckseite
in n gleiche Stücke und übertragen diese Unterteilung mittels einer
Parallelprojektion in Richtung der Diagonalen
auf die Strecke
(s. Bild). Die benutzte Parallelprojektion vermittelt die nötige projektive
Abbildung der Büschel in
und
.
Die Schnittpunkte der zugeordneten Geraden
und
liegen dann auf der durch die Vorgaben eindeutig bestimmten Hyperbel.
Bemerkung: Die Unterteilungen lassen sich jenseits der Punkte
bzw.
fortsetzen, um weitere Punkte zu konstruieren. Da aber dann schleifende Schnitte
und eine sehr ungleiche Punkteverteilung auftreten, ist es besser, die
Konstruktion der obigen Punkte symmetrisch auf die anderen Hyperbelteile zu
übertragen (s. Animation).
Bemerkung:
- Auch für Ellipsen und Parabeln gibt es die Steiner-Erzeugung. Im Parabelfall lässt sich die Behauptung leicht nachrechnen.
- Die Steiner-Erzeugung wird auch Parallelogramm-Methode genannt, da man statt der Scheitel auch andere Hyperbelpunkte auf einem Hyperbeldurchmesser verwenden kann. Dann tritt ein Parallelogramm statt eines Rechtecks auf.
Hyperbel als affines Bild der Einheitshyperbel
![](/png/hyperbel-aff.png)
Eine andere Definition der Hyperbel benutzt eine spezielle geometrische
Abbildung, nämlich die Affinität.
Hier ist die Hyperbel als affines Bild der Einheitshyperbel
definiert.
- Parameterdarstellung
Eine affine Abbildung in der reellen Ebene hat die Form ,
wobei
eine reguläre Matrix (Determinante nicht 0) und
ein beliebiger Vektor ist. Sind
die Spaltenvektoren der Matrix
,
so wird die Einheitshyperbel
auf die Hyperbel
abgebildet.
ist der Mittelpunkt,
ein Punkt der Hyperbel und
Tangentenvektor in diesem Punkt.
stehen i.a. nicht senkrecht aufeinander. D.h.
sind iA. nicht die Scheitel der Hyperbel. Aber
sind die Richtungsvektoren der Asymptoten. Diese Definition einer Hyperbel
liefert eine einfache Parameterdarstellung einer beliebigen Hyperbel.
- Scheitel, Scheitelform
Da in einem Scheitel die Tangente zum zugehörigen Hyperbeldurchmesser senkrecht steht und die Tangentenrichtung in einem Hyperbelpunkt
ist, ergibt sich der Parameter
eines Scheitels aus der Gleichung
und damit aus
zu
Es wurden die Formeln
benutzt.
Falls
ist, ist
und die Parameterdarstellung schon in Scheitelform.
Die zwei Scheitel der Hyperbel sind
Aus
und den Additionstheoremen für die Hyperbelfunktionen ergibt sich die Scheitelform der Parameterdarstellung der Hyperbel:
- Beispiele
![](/png/Rectangular_hyperbola.png)
![](/png/hyperbel-sf.png)
liefert die übliche Parameterdarstellung der Hyperbel mit der Gleichung
liefert die Parameterdarstellung der Hyperbel, die aus der Hyperbel
durch Drehung um den Winkel
und anschließende Verschiebung um
hervorgeht. Die Parameterdarstellung ist schon in Scheitelform. D.h.,
sind die Scheitel der Hyperbel.
liefert die Hyperbel mit der Gleichung
Beim Nachweis von
verwende man
- Bildet man die Hyperbel
mit affinen Abbildungen der Form
ab, so erhält man die Schar
aller Hyperbeln mit achsenparallelen Asymptoten. Der Mittelpunkt solch einer Hyperbel ist
Die Besonderheit dieser Hyperbelschar ist, dass sie sich als Funktionsgraphen darstellen lassen.
- Die Parameterdarstellung
-
einer Hyperbel ist nicht in Scheitelform.
- Der Scheitelparameter ergibt sich aus
zu
- Die Scheitelform der Parameterdarstellung ist:
- Die Scheitel sind
und
- die Halbachsen
- implizite Darstellung
Löst man die Parameterdarstellung mit Hilfe der Cramerschen Regel nach
auf und verwendet
,
erhält man die implizite Darstellung
.
- Hyperbel im Raum
Sind die Vektoren
aus dem
,
so erhält man eine Parameterdarstellung einer Hyperbel im Raum.
Hyperbel als affines Bild der Hyperbel y=1/x
Da die Einheitshyperbel
zur Hyperbel
äquivalent ist (s.o.), kann man eine beliebige Hyperbel auch als affines
Bild der Hyperbel
auffassen:
ist der Mittelpunkt der Hyperbel,
zeigen in Richtung der Asymptoten und
ist ein Punkt der Hyperbel.
Für den Tangentenvektor ergibt sich
In einem Scheitel steht die Tangente zum zugehörigen Hyperbeldurchmesser senkrecht, d.h., es ist
Also ist der Scheitelparameter
Für
ist
und
sind die Scheitel der Hyperbel.
Tangentenkonstruktion
![](/png/hyperbel-tang.png)
Der Tangentenvektor kann durch Ausklammern von
so geschrieben werden:
D.h., in dem Parallelogramm
ist die Diagonale
parallel zur Tangente im Hyperbelpunkt
(s. Bild). Diese Eigenschaft bietet eine einfache Möglichkeit, die Tangente
in einem Hyperbelpunkt zu konstruieren.
Bemerkung: Diese Eigenschaft einer Hyperbel ist eine affine Version der 3-Punkte-Ausartung des Satzes von Pascal.
Punktkonstruktion
![](/png/hyperbel-pasc4.png)
Eine weitere Eigenschaft einer Hyperbel erlaubt die Konstruktion von Hyperbelpunkten, falls die Asymptoten und ein Punkt der Hyperbel bekannt sind:
Für eine Hyperbel mit der Parameterdarstellung
(der Mittelpunkt wurde der Einfachheit halber als Nullpunkt angenommen) gilt:
Sind
zwei Hyperbelpunkte, so liegen die Punkte
auf einer Geraden durch den Mittelpunkt (s. Bild). Der einfache Beweis
ergibt sich aus .
Bemerkung: Diese Eigenschaft einer Hyperbel ist eine affine Version der 4-Punkte-Ausartung des Satzes von Pascal.
Tangenten-Asymptoten-Dreieck
![](/png/hyperbel-tad.png)
Für die folgenden Überlegungen, nehmen wir der Einfachheit halber an, dass
der Mittelpunkt sich im Nullpunkt (0,0) befindet und dass die Vektoren
die gleiche Länge haben. Falls Letzteres nicht der Fall sein sollte, wird die
Parameterdarstellung zuerst in Scheitelform gebracht (s.o.). Dies hat zur
Folge, dass
die Scheitel und
die Nebenscheitel sind. Also ist
und
.
Berechnet man die Schnittpunkte der Tangente in dem Hyperbelpunkt
mit den Asymptoten, so erhält man die beiden Punkte
Der Flächeninhalt des Dreiecks
lässt sich mit Hilfe einer 2×2-Determinante ausdrücken:
S. Rechenregeln für Determinanten.
ist der Flächeninhalt der von
aufgespannten Raute. Der Flächeninhalt einer Raute
ist gleich der Hälfte des Diagonalenproduktes. Die Diagonalen dieser Raute sind
die Halbachsen
.
Also gilt:
- Der Flächeninhalt des Dreiecks
ist unabhängig vom Hyperbelpunkt
Affine Selbstabbildungen der Hyperbel y=1/x
Nicht jede affine Abbildung der reellen affinen Ebene (s. vorigen
Abschnitt) bildet die Hyperbel
auf eine andere Hyperbel ab. Die folgenden affinen Abbildungen lassen die
Hyperbel
als Ganzes invariant:
Spezialfälle:
- Für
bleibt jeder Punkt der Ebene fest. Diese Abbildung heißt Identität.
- Für
wird jeder Punkt der Hyperbel bewegt, d.h., es gibt keinen Fixpunkt auf der Hyperbel.
- Für
ist die Abbildung die Punktspiegelung am Nullpunkt.
- Für
ist die Abbildung die „normale“ Spiegelung an der Geraden
.
- Für
ist die Abbildung die Schrägspiegelung an der Gerade
in Richtung der Geraden
. (Siehe Abschnitt Mittelpunkte paralleler Sehnen.)
Mittelpunkte paralleler Sehnen
![](/png/hyperbel-psehnen.png)
![](/png/hyperbel-sa.png)
Für jede Hyperbel gilt:
- Die Mittelpunkte paralleler Sehnen (s. Bild) liegen auf einer Geraden durch den Mittelpunkt der Hyperbel.
D.h., zu jedem Punktepaar
einer Sehne
gibt es eine Schrägspiegelung an einer Geraden durch den Mittelpunkt der
Hyperbel, die die Punkte
vertauscht und die Hyperbel auf sich abbildet. Dabei versteht man unter einer
Schrägspiegelung eine Verallgemeinerung einer gewöhnlichen Spiegelung an einer
Geraden
,
bei der alle Strecken Punkt–Bildpunkt zwar zueinander parallel, aber nicht
unbedingt senkrecht zur Spiegelachse
sind.
Den Nachweis dieser Eigenschaft führt man am einfachsten an der Hyperbel
durch. Da alle Hyperbeln affine Bilder der Einheitshyperbel und damit auch von
der Hyperbel
sind und bei einer affinen Abbildung Mittelpunkte von Strecken in die
Mittelpunkte der Bildstrecken übergehen, gilt die obige Eigenschaft für alle
Hyperbeln.
Bemerkung: Die Punkte der Sehne
dürfen auch auf verschiedenen Ästen der Hyperbel liegen.
Eine Folgerung dieser Symmetrie ist: Die Asymptoten der Hyperbel werden bei
der Schrägspiegelung vertauscht und der Mittelpunkt
einer Hyperbelsehne
halbiert auch die zugehörige Strecke
zwischen den Asymptoten, d.h., es gilt
.
Diese Eigenschaft kann man benutzen, um bei bekannten Asymptoten und einem Punkt
beliebig viele weitere Hyperbelpunkte
zu konstruieren, indem man die jeweilige Strecke
zur Konstruktion von
verwendet.
Entartet die Sehne
zu einer Tangente, so halbiert der Berührpunkt den Abschnitt zwischen den
Asymptoten.
Pol-Polare-Beziehung
![](/png/hyperbel-pol.png)
Eine Hyperbel lässt sich in einem geeigneten Koordinatensystem immer durch
eine Gleichung der Form
beschreiben. Die Gleichung der Tangente in einem Hyperbelpunkt
ist
Lässt man in dieser Gleichung zu, dass
ein beliebiger vom Nullpunkt verschiedener Punkt der Ebene ist, so wird dem
Punkt
die Gerade
zugeordnet. Diese Gerade geht nicht durch den Mittelpunkt der Hyperbel.
Umgekehrt kann man
- der Geraden
den Punkt
bzw.
- der Geraden
den Punkt
zuordnen. Solch eine Zuordnung Punkt ↔ Gerade nennt man eine Polarität oder Pol-Polare-Beziehung. Der Pol ist der Punkt, die Polare ist die zugehörige Gerade.
Die Bedeutung dieser Pol-Polare-Beziehung besteht darin, dass die möglichen Schnittpunkte der Polare eines Punktes mit der Hyperbel die Berührpunkte der Tangenten durch den Pol an die Hyperbel sind.
- Liegt der Punkt (Pol) auf der Hyperbel, so ist seine Polare die Tangente
in diesem Punkt (s. Bild:
).
- Liegt der Pol außerhalb der Hyperbel, so sind die Schnittpunkte der Polare
mit der Hyperbel die Berührpunkte der Tangenten durch den Pol an die Hyperbel
(s. Bild:
).
- Liegt der Punkt innerhalb der Hyperbel, so hat seine Polare keinen
Schnittpunkt mit der Hyperbel (s. Bild:
).
Zum Beweis: Die Bestimmung der Schnittpunkte der Polare eines Punktes
mit der Hyperbel
und die Suche nach Hyperbelpunkten, deren Tangenten den Punkt
enthalten, führen auf dasselbe Gleichungssystem.
Bemerkungen:
- Der Schnittpunkt zweier Polaren (z.B. im Bild:
) ist der Pol der Verbindungsgeraden der zugehörigen Pole (hier:
).
- Der Brennpunkt
bzw.
und die Leitlinie
bzw.
sind zueinander polar.
- Geraden durch den Mittelpunkt der Hyperbel haben keine Pole. Man sagt: „Ihre Pole liegen auf der Ferngeraden.“
- Der Mittelpunkt der Hyperbel hat keine Polare, „sie ist die Ferngerade“.
- Pol-Polare-Beziehungen gibt es auch für Ellipsen und Parabeln. Siehe auch projektiver Kegelschnitt.
Orthogonale Tangenten
![](/png/310px-Orthoptic-hyperbola-s.svg.png)
Für eine Hyperbel
liegen die Schnittpunkte orthogonaler Tangenten auf dem Kreis
.
(Im Fall
gibt es keine orthogonalen Tangenten.)
Diesen Kreis nennt man die orthoptische Kurve der gegebenen Hyperbel.
Hyperbeln der Form y=a/(x−b)+c
Peripheriewinkelsatz für Hyperbeln
Hyperbeln der Form
sind Funktionsgraphen, die durch die drei Parameter
eindeutig bestimmt sind. Man benötigt also drei Punkte, um diese Parameter zu
ermitteln. Eine schnelle Methode beruht auf dem Peripheriewinkelsatz für
Hyperbeln.
![](/png/hyperbel-pws.png)
Um einen Winkel zwischen zwei Sehnen zu messen, führen wir für zwei
Geraden, die weder zur -
noch zur
-Achse
parallel sind, ein Winkelmaß ein:
- Für zwei Geraden
messen wir den zu gehörigen Winkel mit der Zahl
.
Zwei Geraden sind parallel, wenn
und damit das Winkelmass gleich 1 ist.
Analog zum Peripheriewinkelsatz für Kreise gilt hier der
Peripheriewinkelsatz (für Hyperbeln):
- Für vier Punkte
(s. Bild) gilt:
- Die vier Punkte liegen nur dann auf einer Hyperbel der Form
, wenn die Winkel bei
und
im obigen Winkelmaß gleich sind, d.h., wenn:
(Beweis durch Nachrechnen. Dabei kann man für die eine Richtung voraussetzen, dass die Punkte auf einer Hyperbel y=a/x liegen.)
3-Punkte-Form einer Hyperbel
Analog zur 2-Punkte-Form einer Geraden (Steigungswinkel werden mit der Steigung gemessen) folgt aus dem Peripheriewinkelsatz für Hyperbeln die
3-Punkte-Form (für Hyperbeln):
- Die Gleichung der Hyperbel durch drei Punkte
ergibt sich durch Auflösen der Gleichung
- nach y.
Formelsammlung
Hyperbelgleichung
Eine Hyperbel mit Mittelpunkt (0|0) und -Achse
als Hauptachse erfüllt die Gleichung
Die Asymptoten der zugehörigen Hyperbel sind die Geraden:
Brennpunkte sind:
Eine Hyperbel mit Mittelpunkt
und der Geraden
als Hauptachse erfüllt die Gleichung
Eine beliebige Hyperbel, deren Asymptoten die Geraden mit den Gleichungen
sind, besitzt eine Gleichung der Form
Z.B.: Sind die Asymptoten die Koordinatenachsen ,
ergeben sich alle Hyperbeln mit einer Gleichung
.
Scheitelgleichung
![](/png/Kegelschnitt-schar-s.svg.png)
Die Schar der Hyperbeln, deren Achse die -Achse,
ein Scheitel der Punkt (0,0) und der Mittelpunkt (–a,0) ist, lässt sich durch
die Gleichung
beschreiben.
Für Hyperbeln gilt .
Setzt man in dieser Gleichung
, so erhält man einen Kreis,
- für
eine Ellipse,
- für
eine Parabel.
Die Kegelschnitte haben bei gleichem Halbparameter
alle denselben Krümmungskreisradius im Scheitel S:
Parameterdarstellungen
für die Hyperbel mit der Gleichung :
1:
2:
3:
(Darstellung mit rationalen Funktionen).
4: Tangentensteigung als Parameter:
Eine Parameterdarstellung, die die Tangentensteigung
in dem jeweiligen Hyperbelpunkt verwendet, erhält man analog zum Fall der Ellipse,
indem man dort
durch
ersetzt und Formeln für die hyperbolischen Funktionen verwendet:
Hierbei ist
die obere und
die untere Hälfte der Hyperbel. Die Punkte mit senkrechten Tangenten (Scheitel
)
werden durch diese Parameterdarstellung nicht erfasst.
Die Gleichung der Tangente im Punkt
ist
Diese Gleichung ist ein wesentliches Hilfsmittel bei der Bestimmung der orthoptischen Kurve einer Hyperbel.
In Polarkoordinaten
![](/png/hyperbel-pold-m.png)
![](/png/hyperbel-pold-f.png)
Man beachte
- im ersten Fall (Pol ist der Mittelpunkt der Hyperbel), dass der Radikand negativ werden kann. Für solche Winkel ergeben sich keine Hyperbelpunkte.
- Im zweiten Fall (Pol ist ein Brennpunkt der Hyperbel) liegen auf jedem
Strahl, für den der Nenner nicht 0 ist, zwei Hyperbelpunkte (wegen
). Für
ergeben sich die beiden Scheitel.
Winkel zur Hauptachse, Pol im Mittelpunkt (0,0):
Winkel zur Hauptachse, Pol in einem Brennpunkt (s. Kegelschnitt):
Tangentengleichung
Mittelpunkt (0|0), Hauptachse als -Achse,
Berührpunkt
Mittelpunkt ,
Hauptachse parallel zur
-Achse,
Berührpunkt
Krümmungskreisradius
Der Krümmungskreisradius der Hyperbel
in den beiden Scheiteln
ist
(wie bei einer Ellipse in den Hauptscheiteln).
Hyperbel als Trisektrix
Bereits Pappos von Alexandria nutzte im 4. Jahrhundert für seine Lösung des Problems Dreiteilung eines Winkels diese Eigenschaft der Hyperbel als zusätzliches Hilfsmittel. Erwiesenermaßen gibt es bei Beschränkung auf die „euklidischen Werkzeuge“ Zirkel und Lineal keine Lösung.
Die im Folgenden beschriebene Methode ist weitgehend dem Aufsatz Zur
Trisektion des Winkels von K. Matter (1902) entnommen.
In der darin gezeigten Konstruktion liegt der Winkelscheitel
im Gegensatz zu der nach Pappos,
nicht auf der Ordinate
der Hyperbel. Nimmt man für unterschiedliche Winkelweiten stets die gleiche
Sehnenlänge
so können mit nur einer konstruierten Hyperbel die Winkelweiten ab ca.
bis
bei genügenden Platzverhältnissen bereits ab nahe
gedrittelt werden. Die Bezeichnungen der Hyperbel wurden dem derzeit üblichen
Stand angepasst.
![](/png/220px-01_Dreiteilung_Winkel_mit_Hyperbel-Skizze.svg.png)
Als Vorüberlegung stellt man sich z.B. einen Winkel
als Teil eines Kreissektors
vor, in dem der Punkt
den Kreisbogen
im Verhältnis
teilt. Ein darin eingezeichnetes Dreieck
mit der Sehne
erhält somit gemäß Kreiswinkelsatz
am Scheitel
den Winkel
und am Scheitel
den Winkel
Ist der Scheitel
der Koordinatenursprung
des kartesischen
Koordinatensystems, gilt für den Punkt
die
-Koordinate (Strecke
)
- (1)
Elimination
des
- Terme der Gleichung
(1) umformen
- (2)
- (3)
ist eine Doppelwinkelfunktion, deshalb gilt auch
- (4)
- (2)
- (2) einsetzen in (4)
- (5)
- (5)
- (5) und (3) gleichsetzen, quasi
eliminieren
- (6)
- (6)
- somit gilt für
- (7)
- (7)
schließlich bekommt man die Hyperbelgleichung
Daraus ergeben sich konstruktionsrelevante Merkmale, die auch ohne Verwendung
des kartesischen
Koordinatensystems gelten, d.h. eine bestimmte Richtung oder Position
der Sehne
ist nicht erforderlich:
- der Mittelpunkt
liegt auf der Sehne
- die Halbachse
- die Exzentrizität
- der linke Hyperbelast verläuft durch den Scheitel
(im Weiteren mit Scheitel
bezeichnet).
![](bilder/260px-01_Dreiteilung_Winkel_mit_Hyperbel-Animation.gif)
Die eigentliche Konstruktion beginnt mit dem Positionieren des
Winkelscheitels
und dem Einzeichnen der beiden Winkelschenkel, die eine beliebige Winkelweite
des Winkels
einschließen. Anschließend wird ein Kreisbogen
um
mit frei wählbarem Radius gezogen; dabei ergeben
sich an den Winkelschenkeln der erste Brennpunkt
und der zweite Scheitel
der späteren Hyperbel. Es folgt eine Gerade
durch die Punkte
und
Die Strecke
ist quasi die Sehne
Nach dem Dritteln der Sehne
in
und
wird die Strecke
ab
auf die Gerade abgetragen, daraus ergeben sich für die gesuchte Hyperbel der
zweite Brennpunkt
sowie die
- Halbachse
und die
- Exzentrizität
Nun wird die Hyperbel mithilfe der Brennpunkte
des Scheitelpunktes
sowie z.B. mittels einer Dynamische-Geometrie-Software
(DGS) oder einem mechanischen Hyperbelzirkel
eingezeichnet.
Der rechte Hyperbelast schneidet in
den Kreisbogen
und liefert den
Abschließend bedarf es nur noch einer Halbgeraden ab
durch
Hyperbeln als ebene Schnitte von Quadriken
Folgende Flächen zweiter Ordnung (Quadriken) besitzen Hyperbeln als ebene Schnitte:
- Elliptischer Kegel (siehe auch Kegelschnitt)
- Hyperbolischer Zylinder
- Hyperbolisches Paraboloid
- Einschaliges Hyperboloid
- Zweischaliges Hyperboloid
-
Elliptischer Kegel
-
Hyperbolischer Zylinder
-
Hyperbolisches Paraboloid
-
Einschaliges Hyperboloid
-
Zweischaliges Hyperboloid
Hyperbel y=1/x über einem beliebigen Zahlkörper
Betrachtet man in einer affinen Ebene über einem beliebigen (kommutativen) Körper
die Punktmenge, die der Hyperbelgleichung
genügt, so bleiben viele Eigenschaften des reellen Falls, die mit „schneiden“,
„verbinden“ und „parallel“ formuliert werden und deren Beweise nur
Multiplikation/Division und Addition/Subtraktion verwenden, erhalten.
Z.B.:
- Eine Gerade schneidet die Hyperbel
in höchstens zwei Punkten.
- Durch jeden Hyperbelpunkt
gibt es außer den achsenparallelen Geraden
genau eine Gerade, die mit der Hyperbel nur den Punkt
gemeinsam hat, die Tangente:
>. Eine Gerade ohne Schnittpunkt heißt Passante, eine mit zwei Schnittpunkten Sekante.
Unterschiede zum reellen Fall:
- Für
(rationale Zahlen) ist die Gerade
eine Passante, denn die Gleichung
hat in
keine Lösung.
- Für
(komplexe Zahlen) gibt es keine Passanten. Z.B.:
schneidet die Hyperbel in den Punkten
.
- Hat der Körper die Charakteristik 2 (d.h., es gilt 1 +
1 = 0), so gibt es unter den Geraden
keine Sekanten, da jede Gleichung
im Fall Charakteristik 2 höchstens eine Lösung hat (es gibt kein „
“). Die Tangente im Hyperbelpunkt
hat (bei Charakteristik 2) die Gleichung
. D.h., alle Tangenten gehen durch den Nullpunkt (0,0).
Siehe auch
![Trenner](/button/corpdivider.gif)
![Extern](/button/extern.png)
![Seitenende](/button/stonrul.gif)
© biancahoegel.de
Datum der letzten Änderung: Jena, den: 19.04. 2023