Geometrie
Die Geometrie (altgriechisch γεωμετρία geometria ‚Erdmaß‘, 
‚Landmessung‘) ist ein Teilgebiet 
der Mathematik.
Einerseits versteht man unter Geometrie die zwei- und dreidimensionale 
euklidische Geometrie, die Elementargeometrie, die auch im Schulunterricht 
gelehrt wird und die sich mit Punkten, Geraden, Ebenen, Abständen, Winkeln etc. 
beschäftigt, sowie diejenigen Begriffsbildungen und Methoden, die im Zuge einer 
systematischen und mathematischen Behandlung dieses Themas entwickelt 
wurden.
Andererseits umfasst der Begriff Geometrie eine Reihe von großen 
Teilgebieten der Mathematik, deren Bezug zur Elementargeometrie für Laien nur 
mehr schwer erkennbar ist.
Themenbereiche
Geometrien
Die Verwendung des Plurals weist darauf hin, dass der Begriff Geometrie in 
einem ganz bestimmten Sinn gebraucht wird, nämlich Geometrie als mathematische 
Struktur, deren Elemente traditionellerweise Punkte, Geraden, Ebenen, .... 
heißen und deren Beziehungen untereinander durch Axiome 
geregelt sind. Dieser Standpunkt geht zurück auf Euklid, 
der versucht hat, die Sätze der ebenen euklidischen Elementargeometrie auf 
einige wenige Postulate (d.h. Axiome) zurückzuführen. Die folgende Liste 
soll einen Überblick über verschiedene Typen von Geometrien, die in dieses 
Schema passen, geben:
  - Projektive Geometrie 
      und Affine Geometrie: Solche Geometrien bestehen meist aus Punkten und Geraden, und 
  die Axiome betreffen Verbindungsgeraden von Punkten und die Schnittpunkte von 
  Geraden. Affine und projektive Geometrien kommen meist in Paaren: Das 
  Hinzufügen von Fernelementen 
  macht eine affine Geometrie zu einer projektiven, und das Entfernen einer 
  Geraden bzw. einer Ebene mit ihren Punkten macht aus einer zwei- bzw. 
  dreidimensionalen projektiven Geometrie eine affine. In wichtigen Fällen 
  können die Punkte auf einer Geraden in der affinen Geometrie so angeordnet werden, 
  dass sich Halbgeraden 
  und Strecken 
  definieren lassen. In diesen Fällen nennt man die affine Geometrie und ihren 
  projektiven Abschluss 'angeordnet'.
  - Euklidische Geometrie: Darunter versteht man üblicherweise die aus den Axiomen und 
  Postulaten Euklids abgeleitete Geometrie. Weil der seit Euklid überlieferte 
  Aufbau der Theorie noch Genauigkeitslücken enthielt, hat David Hilbert in 
  seinen Grundlagen der Geometrie (1899 und viele weitere Auflagen) ein 
  Axiomensystem 
  aufgestellt, aus dem er die euklidische Geometrie bis auf Isomorphie eindeutig 
  aufbauen konnte. Danach kann diese eindeutig beschrieben werden als der 
  dreidimensionale reelle Vektorraum, 
  in dem die Punkte durch die Vektoren 
  dargestellt werden und die Geraden durch die Nebenklassen der eindimensionalen 
  Unterräume. Strecken, Senkrechtstehen, Winkel usw. werden wie in der seit 
  Descartes üblichen 
  analytischen Geometrie erklärt.
  - Nichteuklidische Geometrie: 
      Geometrien, deren Eigenschaften in vielem analog zur 
  euklidischen Geometrie sind, in denen jedoch das Parallelenpostulat 
  (auch Parallelenaxiom genannt) nicht gilt. Man unterscheidet elliptische und 
  hyperbolische 
  Geometrien.
  - Absolute Geometrie: ist der gemeinsame Unterbau der euklidischen und der 
  nichteuklidischen Geometrien, d.h. die Menge aller Sätze, die ohne das 
  Parallelenpostulat bewiesen werden.
In jeder Geometrie interessiert man sich für diejenigen Transformationen, die 
bestimmte Eigenschaften nicht zerstören (also ihre Automorphismen): Zum Beispiel 
ändern weder eine Parallelverschiebung noch 
eine Drehung oder Spiegelung in 
einer zweidimensionalen euklidischen Geometrie die Abstände von Punkten. 
Umgekehrt ist jede Transformation, die die Abstände von Punkten nicht ändert, 
eine Zusammensetzung von Parallelverschiebungen, Drehungen und Spiegelungen. Man 
sagt, dass diese Abbildungen die Transformationsgruppe bilden, die zu einer 
ebenen euklidischen Geometrie gehört, und dass der Abstand zweier Punkte eine 
euklidische Invariante darstellt. Felix Klein hat in seinem 
Erlanger Programm Geometrie allgemein als die Theorie der Transformationsgruppen und 
ihrer Invarianten definiert (Abbildungsgeometrie); 
jedoch ist das keineswegs die einzig mögliche Definition. Im Folgenden sind 
Geometrien und prominente Invarianten aufgezählt:
  - Affine Geometrie: Die Parallelität von Geraden, das Teilverhältnis von drei 
  Punkten einer Geraden, Flächeninhaltsverhältnisse.
  - Ähnlichkeitsgeometrie, 
  zusätzlich zur affinen Geometrie sind Streckenverhältnisse und Winkel 
  invariant.
  - Euklidische Geometrie; zusätzliche Invarianten sind die Abstände von Punkten und die 
  Winkel.
  - Nichteuklidische Geometrie: 
      Invariant sind die Kollinearität von Punkten, die Abstände von 
  Punkten und die Winkel. Die beiden nichteuklidischen Geometrien passen jedoch 
  nicht in die obige Hierarchie.
Gebiete der Mathematik, die zur Geometrie zählen
Die folgende Liste umfasst sehr große und weitreichende Gebiete 
mathematischer Forschung.
  - Elementargeometrie
- Die Differentialgeometrie 
  ist das Teilgebiet der Geometrie, in dem insbesondere Methoden der Analysis und 
  der Topologie zur 
  Anwendung kommen. Die Elementare Differentialgeometrie, die Differentialtopologie, 
  die Riemannsche Geometrie und die Theorie der Lie-Gruppen 
  sind unter anderem Teilgebiete der Differentialgeometrie.
- Algebraische Geometrie. 
      Man könnte sie auch als Gebiet der Algebra betrachten. Sie 
  benutzt seit Bernhard Riemann auch Kenntnisse aus der Funktionentheorie.
- Konvexgeometrie, 
  die im Wesentlichen von Hermann Minkowski begründet wurde.
- Synthetische Geometrie 
      führt den klassischen Ansatz der reinen Geometrie fort, 
  indem anstelle algebraischer Objekte (Koordinaten, Morphismen, ...) abstrakte 
  geometrische Objekte (Punkte, Geraden) und deren Beziehungen (Schnitt, 
  Parallelität, Orthogonalität, ...) zugrunde gelegt werden. 
  Die Inzidenzgeometrie 
  gehört hier heute zu den allgemeinsten Ansätzen.
- Algorithmische Geometrie (computational geometry)
- Diskrete Geometrie, die als weiteres, ältestes Untergebiet die kombinatorische Geometrie enthält und sich mit 
      Polyedern, Pflasterungen, Packungen der 
  Ebene und des Raumes, Matroiden, 
  im Teilgebiet der endlichen Geometrie mit Inzidenzstrukturen, 
  Blockplänen und Ähnlichem 
  beschäftigt.
Geometrie in Schule und Unterricht
Traditionellerweise werden im Geometrieunterricht Geräte wie Zirkel, Lineal 
und Geodreieck, aber auch der Computer 
(Dynamische Geometrie) verwendet. Die Anfangsgründe des Geometrieunterrichts befassen 
sich etwa mit geometrischen Transformationen oder dem Messen von geometrischen 
Größen wie Länge, 
Winkel, Fläche, 
Volumen, Verhältnisse 
usw. Auch komplexere Objekte wie spezielle Kurven 
oder Kegelschnitte kommen vor. 
Darstellende 
Geometrie ist die zeichnerische Darstellung der dreidimensionalen 
euklidischen Geometrie in der (zweidimensionalen) Ebene.
Basierend auf einem Artikel in:  Wikipedia.de
  													 
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Datum der letzten Änderung: 
Jena, den: 29.09. 2022