Determinante
In der linearen
Algebra ist die Determinante eine Zahl (ein Skalar), die einer
quadratischen Matrix
zugeordnet wird und aus ihren Einträgen berechnet werden kann. Sie gibt an, wie
sich das Volumen bei der durch die Matrix beschriebenen linearen Abbildung
ändert, und ist ein nützliches Hilfsmittel bei der Lösung linearer
Gleichungssysteme. Allgemeiner kann man jeder linearen Selbstabbildung (Endomorphismus) eine
Determinante zuordnen. Übliche Schreibweisen für die Determinante einer
quadratischen Matrix
sind
,
oder
.
Zum Beispiel kann die Determinante einer -Matrix
mit der Formel
berechnet werden.
Mit Hilfe von Determinanten kann man beispielsweise feststellen, ob ein lineares Gleichungssystem eindeutig lösbar ist, und kann die Lösung mit Hilfe der cramerschen Regel explizit angeben. Das Gleichungssystem ist genau dann eindeutig lösbar, wenn die Determinante der Koeffizientenmatrix ungleich null ist. Entsprechend ist eine quadratische Matrix mit Einträgen aus einem Körper genau dann invertierbar, wenn ihre Determinante ungleich null ist.
Schreibt man
Vektoren im
als Spalten einer quadratischen Matrix, so kann die Determinante dieser Matrix
gebildet werden. Bilden bei dieser Festlegung die
Vektoren eine Basis,
so kann das Vorzeichen
der Determinante dazu verwendet werden die Orientierung
von euklidischen
Räumen zu definieren. Der Absolutbetrag dieser
Determinante entspricht zugleich dem Volumen des Parallelepipeds
(auch Spat genannt), das durch diese Vektoren aufgespannt wird.
Wird die lineare
Abbildung
durch die Matrix
repräsentiert und ist
eine beliebige messbare
Teilmenge, dann folgt, dass das Volumen von
durch
gegeben ist.
Wird die lineare Abbildung
durch die
-Matrix
repräsentiert und ist
eine beliebige messbare Teilmenge, so gilt im Allgemeinen, dass das
-dimensionale
Volumen von
durch
gegeben ist.
Geschichte
Historisch hängen Determinanten (lat. determinare „abgrenzen“, „bestimmen“) und Matrizen sehr eng zusammen, was auch nach unserem heutigen Verständnis noch so ist. Allerdings wurde der Begriff der Matrix erst über 200 Jahre nach den ersten Überlegungen zu Determinanten geprägt. Ursprünglich wurde eine Determinante im Zusammenhang mit linearen Gleichungssystemen betrachtet. Die Determinante „determiniert“, ob das Gleichungssystem eine eindeutige Lösung besitzt (dies ist genau dann der Fall, wenn die Determinante ungleich null ist). Die ersten Betrachtungen dieser Art für 2×2-Matrizen wurden von Gerolamo Cardano Ende des 16. Jahrhunderts durchgeführt. Zirka hundert Jahre später studierten Gottfried Wilhelm Leibniz und Seki Takakazu unabhängig voneinander Determinanten größerer linearer Gleichungssysteme. Seki, der mittels Determinanten versuchte, schematische Lösungsformeln für Gleichungssysteme anzugeben, fand für den Fall von drei Unbekannten eine Vorschrift, die der späteren sarrusschen Regel entsprach.
Im 18. Jahrhundert wurden Determinanten ein fester Bestandteil der Technik zum Lösen linearer Gleichungssysteme. Im Zusammenhang mit seinen Studien zu Schnittpunkten zweier algebraischer Kurven berechnete Gabriel Cramer die Koeffizienten eines allgemeinen Kegelschnitts
der durch fünf vorgegebene Punkte verläuft und stellte dabei die heute nach ihm benannte Cramersche Regel auf. Für Gleichungssysteme mit bis zu vier Unbekannten trat diese Formel schon bei Colin Maclaurin auf.
Mehrere bekannte Mathematiker wie Étienne Bézout, Leonhard Euler, Joseph-Louis Lagrange und Pierre-Simon Laplace befassten sich nun vor allem mit der Berechnung von Determinanten. Einen wichtigen Fortschritt in der Theorie erzielte Alexandre-Théophile Vandermonde in einer 1771 vollendeten und 1776 erschienenen Arbeit zur Eliminationstheorie. Darin formulierte er einige grundlegende Aussagen über Determinanten und gilt daher als ein Begründer der Theorie der Determinante. Zu diesen Resultaten gehörte beispielsweise die Aussage, dass eine gerade Anzahl von Vertauschungen zweier benachbarter Spalten oder Zeilen das Vorzeichen der Determinante nicht ändert, wohingegen sich das Vorzeichen der Determinante bei einer ungeraden Anzahl von Vertauschungen benachbarter Spalten oder Zeilen ändert.
Während seiner Untersuchungen von binären und ternären quadratischen Formen verwendete Gauß die schematische Notation einer Matrix ohne dieses Zahlenfeld als Matrix zu bezeichnen. Dabei definierte er als Nebenprodukt seiner Untersuchungen die heutige Matrizenmultiplikation und zeigte für gewisse Spezialfälle den Determinantenproduktsatz. Augustin-Louis Cauchy systematisierte die Theorie der Determinante weiter. Er führte beispielsweise die konjugierten Elemente ein und unterschied klar zwischen den einzelnen Elementen der Determinante beziehungsweise zwischen den Unterdeterminanten verschiedener Ordnung. Außerdem formulierte und bewies er Sätze über Determinanten wie zum Beispiel den Determinantenproduktsatz oder dessen Verallgemeinerung, die Formel von Binet-Cauchy. Außerdem trug er wesentlich dazu bei, dass sich der Begriff „Determinante“ für diese Abbildung durchsetzte. Daher kann insgesamt auch Augustin-Louis Cauchy als Begründer der Theorie der Determinante angesehen werden.
Die axiomatische Behandlung der Determinante als Funktion von
unabhängigen Variablen gibt als erster Karl
Weierstraß in seinen Berliner Vorlesungen (spätestens ab dem Jahre 1864 und
möglicherweise schon davor), an die dann Ferdinand Georg
Frobenius in seinen Berliner Vorlesungen des Sommersemesters 1874 anknüpft
und dabei unter anderem und vermutlich als erster den laplaceschen
Entwicklungssatz systematisch auf diese Axiomatik zurückführt.
Definition
Determinante einer quadratischen Matrix (axiomatische Beschreibung)
Eine Abbildung
vom Raum der quadratischen Matrizen in den zugrunde liegenden Körper
bildet jede Matrix auf ihre Determinante ab, wenn sie folgende drei
Eigenschaften (Axiome nach Karl
Weierstraß)
erfüllt, wobei eine quadratische Matrix spaltenweise als
geschrieben wird:
- Sie ist multilinear, d.h. linear in jeder Spalte:
- Für alle
gilt:
- Für alle
und alle
gilt:
- Sie ist alternierend, d.h., wenn in zwei Spalten das gleiche Argument steht, ist die Determinante gleich 0:
- Für alle
und alle
gilt:
- Hieraus folgt, dass sich das Vorzeichen ändert, wenn man zwei Spalten vertauscht:
- Für alle
und alle
gilt:
- Oft wird diese Folgerung zur Definition von alternierend verwendet. Im
Allgemeinen ist diese jedoch nicht zur obigen äquivalent. Wird alternierend
nämlich auf die zweite Weise definiert, gibt es keine eindeutige
Determinantenform, wenn der Körper, über dem der Vektorraum gebildet wird, ein
von 0 verschiedenes Element
mit
besitzt (Charakteristik 2).
- Sie ist normiert, d.h., die Einheitsmatrix hat die Determinante 1:
Es lässt sich beweisen (und Karl Weierstraß hat dies 1864 oder sogar
früher getan),
dass es eine und nur eine solche normierte alternierende
Multilinearform auf der Algebra
der -Matrizen
über dem zugrundeliegenden Körper
gibt – nämlich diese
Determinantenfunktion
(Weierstraßsche Determinantenkennzeichnung). Auch
die schon erwähnte geometrische Interpretation (Volumeneigenschaft und
Orientierung) folgt daraus.
Leibniz-Formel
Für eine -Matrix
wurde die Determinante von Gottfried
Wilhelm Leibniz durch die heute als Leibniz-Formel bekannte Formel
für die Determinante einer Matrix
definiert:
Die Summe wird über alle Permutationen
der symmetrischen
Gruppe
vom Grad n berechnet.
bezeichnet das Signum
der Permutation
(+1, falls
eine gerade Permutation ist, und −1, falls sie ungerade ist) und
ist der Funktionswert der Permutation
an der Stelle
.
Diese Formel enthält
Summanden und wird deshalb umso unhandlicher, je größer
ist. Sie eignet sich jedoch gut zum Beweis von Aussagen über Determinanten.
Beispielsweise ist mit ihrer Hilfe die Stetigkeit der Determinantenfunktion
ersichtlich.
Eine alternative Schreibweise der Leibniz-Formel verwendet das Levi-Civita-Symbol und die Einsteinsche Summenkonvention:
Determinante eines Endomorphismus
Da ähnliche Matrizen die gleiche Determinante haben, kann man die Definition der Determinante von quadratischen Matrizen auf die durch diese Matrizen dargestellten linearen Selbstabbildungen (Endomorphismen) übertragen:
Die Determinante
einer linearen
Abbildung
eines Vektorraums
in sich ist die Determinante
einer Darstellungsmatrix
von
bezüglich einer Basis
von
.
Sie ist unabhängig von der Wahl der Basis.
Hierbei kann
ein beliebiger endlichdimensionaler Vektorraum über einem
beliebigen Körper
sein. Allgemeiner kann man auch einen kommutativen Ring
mit Einselement und einen freien
Modul vom Rang
über
betrachten.
Die Definition lässt sich ohne Verwendung von Matrizen folgendermaßen
formulieren: Es sei
eine Determinantenfunktion.
Dann ist
bestimmt durch
,
wobei
der Rücktransport
von Multilinearformen
durch
ist. Es sei
eine Basis von
.
Dann gilt:
Es ist
unabhängig von der Wahl von
und der Basis. Geometrisch interpretiert erhält man das Volumen des von
aufgespannten Spates,
indem man das Volumen des von
aufgespannten Spates mit dem Faktor
multipliziert.
Eine alternative Definition ist die folgende: Es sei
die Dimension von
und
die
-te
äußere Potenz von
.
Dann gibt es eine eindeutig bestimmte lineare Abbildung
,
die durch
festgelegt ist. (Diese Abbildung
ergibt sich durch universelle
Konstruktion als Fortsetzung von
auf die äußere
Algebra
,
eingeschränkt auf die Komponente vom Grad
.)
Da der Vektorraum
eindimensional ist, ist
einfach nur die Multiplikation mit einem Körperelement. Dieses Körperelement ist
.
Es gilt also
.
Berechnung
Quadratische Matrizen bis zur Größe 3 × 3
Rechenregeln für die Berechnung der Determinante
Die -Matrix
hat die Determinante 1.
Für eine nur aus einem Koeffizienten bestehende -Matrix
ist
Ist
eine
-Matrix,
dann ist
Für eine -Matrix
gilt die Formel
Will man diese Determinante von Hand berechnen, so stellt die Regel von Sarrus dafür ein einfaches Schema zur Verfügung.
Spatprodukt
Liegt eine -Matrix
vor, lässt sich deren Determinante auch über das Spatprodukt
berechnen.
Gaußsches Eliminationsverfahren zur Determinantenberechnung
Allgemein können Determinanten mit dem Gaußschen Eliminationsverfahren unter Verwendung der folgenden Regeln berechnet werden:
- Ist
eine Dreiecksmatrix, dann ist das Produkt der Hauptdiagonalelemente die Determinante von
.
- Falls
sich aus
ergibt, indem man zwei Zeilen oder Spalten vertauscht, dann ist
.
- Falls
sich aus
ergibt, indem man ein Vielfaches einer Zeile oder Spalte zu einer anderen Zeile oder Spalte addiert, dann ist
.
- Falls
sich aus
ergibt, indem man das
-Fache einer Zeile oder Spalte bildet, dann ist
.
Beginnend mit einer beliebigen quadratischen Matrix benutzt man die letzten drei dieser vier Regeln, um die Matrix in eine obere Dreiecksmatrix zu überführen, und berechnet dann die Determinante als Produkt der Diagonalelemente.
Auf diesem Prinzip basiert auch die Determinantenberechnung mittels der LR-Zerlegung.
Da sowohl
als auch
Dreiecksmatrizen sind, ergeben sich ihre Determinanten aus dem Produkt der
Diagonalelemente, die bei
alle auf 1 normiert sind. Gemäß dem Determinantenproduktsatz
ergibt sich die Determinante damit aus dem Zusammenhang
Laplacescher Entwicklungssatz
Entwicklung der Determinante nach Spalte oder Zeile
Mit dem Laplaceschen Entwicklungssatz kann man die Determinante einer -Matrix
„nach einer Zeile oder Spalte entwickeln“. Die beiden Formeln lauten
(Entwicklung nach der
-ten Spalte)
(Entwicklung nach der
-ten Zeile),
wobei
die
-Untermatrix von
ist, die durch Streichen der
-ten
Zeile und
-ten
Spalte entsteht. Das Produkt
wird Cofaktor
genannt.
Genau genommen gibt der Entwicklungssatz nur ein Verfahren an, die Summanden der Leibniz-Formel in einer bestimmten Reihenfolge zu berechnen. Dabei wird die Determinante bei jeder Anwendung um eine Dimension reduziert. Falls gewünscht, kann das Verfahren so lange angewandt werden, bis sich ein Skalar ergibt. Ein Beispiel ist
(Entwicklung nach der ersten Zeile) oder allgemein
Der laplacesche Entwicklungssatz lässt sich auf folgende Weise verallgemeinern. Statt nur nach einer Zeile oder Spalte kann man auch nach mehreren Zeilen oder Spalten entwickeln. Die Formel dafür lautet
mit den folgenden Bezeichnungen:
und
sind Teilmengen von
und
ist die Untermatrix von
,
die aus den Zeilen mit den Indizes aus
und den Spalten mit den Indizes aus
besteht.
und
bezeichnen die Komplemente
von
und
.
ist die Summe der Indizes aus
.
Für die Entwicklung nach den Zeilen mit den Indizes aus
läuft die Summe über alle
,
wobei die Anzahl
dieser Spaltenindizes
gleich der Anzahl der Zeilen
ist, nach denen entwickelt wird. Für die Entwicklung nach den Spalten mit den
Indizes aus
läuft die Summe über
.
Die Anzahl der Summanden ergibt sich als der Binomialkoeffizient
mit
.
Effizienz
Der Aufwand für die Berechnung nach dem laplaceschen Entwicklungssatz für
eine Matrix der Dimension
ist von der Ordnung
,
während die üblichen Verfahren nur von
sind und teilweise noch besser (siehe beispielsweise
Strassen-Algorithmus)
gestaltet werden können. Dennoch kann der laplacesche Entwicklungssatz bei
kleinen Matrizen und Matrizen mit vielen Nullen gut angewendet werden.
Eigenschaften
Determinantenproduktsatz
Die Determinante ist eine multiplikative Abbildung in dem Sinne, dass
für alle
-Matrizen
und
.
Das bedeutet, dass die Abbildung
ein Gruppenhomomorphismus
von der allgemeinen
linearen Gruppe in die Einheitengruppe
des Körpers ist. Der Kern
dieser Abbildung ist die spezielle
lineare Gruppe.
Allgemeiner gilt für die Determinante einer quadratischen Matrix, die das
Produkt zweier (nicht notwendig quadratischer) Matrizen ist, der Satz von
Binet-Cauchy. Noch allgemeiner ergibt sich als unmittelbare Folgerung aus
dem Satz von Binet-Cauchy eine Formel für die Berechnung eines Minors der Ordnung
eines Produktes zweier Matrizen. Ist
eine
-Matrix
und
eine
-Matrix
und ist
und
mit
,
dann gilt mit den Bezeichnungen wie beim verallgemeinerten
Entwicklungssatz
Der Fall
liefert den Satz von Binet-Cauchy (der für
zum gewöhnlichen Determinantenproduktsatz wird) und der Spezialfall
liefert die Formel für die gewöhnliche Matrizenmultiplikation.
Multiplikation mit Skalaren
Es ist einfach zu sehen, dass
und somit
für alle
-Matrizen
und alle Skalare
.
Existenz der inversen Matrix
Eine Matrix
ist genau dann invertierbar (also regulär), falls
eine Einheit
des zugrundeliegenden Ringes ist (das heißt
für Körper).
Falls
invertierbar ist, dann gilt für die Determinante der Inversen
.
Transponierte Matrix
Eine Matrix und ihre Transponierte haben dieselbe Determinante:
Ähnliche Matrizen
Falls
und
ähnlich sind, das heißt, falls eine invertierbare Matrix
existiert, sodass
,
dann stimmen ihre Determinanten überein, denn
.
Deswegen kann man unabhängig von einer Koordinatendarstellung die
Determinante einer linearen Selbstabbildung
definieren (wobei
ein endlichdimensionaler Vektorraum
ist), indem man eine Basis für
wählt, die Abbildung
durch eine Matrix relativ zu dieser Basis beschreibt und die Determinante dieser
Matrix nimmt. Das Ergebnis ist unabhängig von der gewählten Basis.
Es gibt Matrizen, die die gleiche Determinante haben, aber nicht ähnlich sind.
Dreiecksmatrizen
Bei einer Dreiecksmatrix
sind alle Einträge unterhalb oder oberhalb der Hauptdiagonale gleich ,
die Determinante ist das Produkt aller Hauptdiagonalelemente:
Blockmatrizen
Für die Determinante einer -Blockmatrix
mit quadratischen Blöcken
und
kann man unter gewissen Voraussetzungen Formeln angeben, welche die
Blockstruktur ausnutzen. Für
oder
folgt aus dem verallgemeinerten Entwicklungssatz:
.
Diese Formel wird auch Kästchensatz genannt.
Ist
invertierbar,
so folgt aus der Zerlegung
die Formel
Wenn
invertierbar ist, so lässt sich formulieren:
Im Spezialfall, dass alle vier Blöcke die gleiche Größe haben und paarweise kommutieren, ergibt sich daraus mit Hilfe des Determinantenproduktsatzes
Dabei bezeichne
einen kommutativen
Unterring
des Ringes aller
-Matrizen
mit Einträgen aus dem Körper
,
sodass
(zum Beispiel den von diesen vier Matrizen erzeugten Unterring), und
sei die entsprechende Abbildung, die einer quadratischen Matrix mit Einträgen
aus
ihre Determinante zuordnet. Diese Formel gilt auch, falls A nicht invertierbar
ist, und verallgemeinert sich für Matrizen aus
.
Eigenwerte und charakteristisches Polynom
Ist das charakteristische
Polynom der -Matrix
,
so ist
die Determinante von
.
Zerfällt das charakteristische Polynom in Linearfaktoren (mit nicht
notwendigerweise verschiedenen ):
,
so ist insbesondere
.
Sind
die verschiedenen Eigenwerte
der Matrix
mit
-dimensionalen
verallgemeinerten
Eigenräumen, so ist
.
Stetigkeit und Differenzierbarkeit
Die Determinante von reellen quadratischen Matrizen fester Dimension
ist eine Polynomfunktion
,
was direkt aus der Leibniz-Formel folgt. Als solche ist sie überall stetig und differenzierbar.
Ihr totales Differential an der Stelle
kann mit Hilfe von Jacobis
Formel dargestellt werden:
wobei
die zu
komplementäre
Matrix und
die Spur
einer Matrix bezeichnet. Insbesondere ergibt sich für invertierbares
,
dass
oder als Näherungsformel
falls die Werte der Matrix
hinreichend klein sind. Der Spezialfall, wenn
gleich der Einheitsmatrix
ist, ergibt
Permanente
Die Permanente ist ein „vorzeichenloses“ Analogon zur Determinante, wird allerdings viel seltener verwendet.
Verallgemeinerung
Die Determinante kann auch auf Matrizen mit Einträgen in einem kommutativen
Ring
mit Eins definiert werden. Dies erfolgt mit Hilfe einer gewissen antisymmetrischen
multilinearen Abbildung: Falls
ein kommutativer Ring ist und
der
-dimensionale
freie
-Modul,
dann sei
die eindeutig bestimmte Abbildung mit den folgenden Eigenschaften:
ist
-linear in jedem der
Argumente.
ist antisymmetrisch, d.h., falls zwei der
Argumente gleich sind, so liefert
Null.
, wobei
das Element von
ist, das eine 1 als
-te Koordinate hat und sonst Nullen.
Eine Abbildung mit den ersten beiden Eigenschaften wird auch als
Determinantenfunktion,
Volumen oder alternierende
-Linearform
bezeichnet. Man erhält die Determinante, indem man
auf natürliche Weise mit dem Raum der quadratischen Matrizen
identifiziert:
Spezielle Determinanten
- Wronski-Determinante
- Pfaffsche Determinante
- Gramsche Determinante
- Funktionaldeterminante (auch Jacobi-Determinante genannt)
Literatur
- Ferdinand Georg Frobenius: Zur Theorie der linearen Gleichungen. In: J. Reine Ang. Math. (Crelles Journal). Band 129, 1905, S. 175–180.
- Gerd Fischer: Lineare Algebra. 15., verbesserte Auflage. Vieweg Verlag, Wiesbaden 2005, ISBN 3-8348-0031-7.
- Günter Pickert: Analytische Geometrie. 6., durchgesehene Auflage. Akademische Verlagsgesellschaft, Leipzig 1967.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 13.05. 2021