Hölder-Mittel
In der Mathematik ist das
Hölder-Mittel, der Höldersche Mittelwert (nach Otto Hölder,
1859–1937) oder das Potenzmittel (engl. u.A. (p-th) power
mean) ein (manchmal auch der) verallgemeinerter Mittelwert. Die Bezeichnung
ist uneinheitlich, Bezeichnungen wie das -te
Mittel, Mittel der Ordnung oder vom Grad oder mit
Exponent
sind auch im Umlauf. Im Englischen wird es auch als generalized mean
bezeichnet.
Ebenso uneinheitlich sind die Schreibweisen, statt
wird auch
,
oder
geschrieben.
Das Hölder-Mittel verallgemeinert die seit dem Altertum
bekannten Mittelwerte wie das arithmetische,
geometrische,
quadratische
und harmonische
Mittel durch Einführung eines Parameters
Definition
Für eine reelle Zahl
wird das Hölder-Mittel der Zahlen
zur Stufe
definiert als
,
wobei die Wurzelschreibweise
üblicherweise nur für natürliche Zahlen
verwendet wird.
Eine dazu passende Definition für
ist
Eigenschaften
- Das Hölder-Mittel ist homogen
bezüglich
, das heißt
- Außerdem gilt
- Eine wichtige Ungleichung zu den Hölder-Mitteln ist
-
- Daraus folgt etwa (Spezialfälle) die Ungleichung
der Mittelwerte
- Die Potenzmittelwerte stehen mit den Stichprobenmomenten
um Null recht einfach in Beziehung:
- In der Stochastik wird die Konvergenz im p-ten Mittel über diese Potenzmittelwerte definiert.
Spezialfälle

Mittels Wahl eines geeigneten Parameters
ergeben sich die bekannten Mittelwerte:
Minimum | ||||
Harmonisches Mittel | ||||
Geometrisches Mittel | ||||
Arithmetisches Mittel | ||||
Quadratisches Mittel | ||||
Kubisches Mittel | ||||
Maximum |
Weitere Verallgemeinerungen
Gewichtetes Hölder-Mittel
Auch zu dem Hölder-Mittel lässt sich ein gewichtetes
Mittel definieren: Das gewichtete Hölder-Mittel lässt sich mit den Gewichten
mit
definieren als
wobei für das ungewichtete Hölder-Mittel
verwendet wird.
f-Mittel
Das Hölder-Mittel lässt sich weiter verallgemeinern zu
bzw. gewichtet zu
Dabei ist
eine Funktion
von
;
das Hölder-Mittel verwendet
.
Weitere Beispiele:
- Sind
die Renditen einer Kapitalanlage in den Jahren
bis
, so erhält man die mittlere Rendite als
-Mittel der einzelnen Renditen zur Funktion
.
- Sind
die Alter von
Personen, so erhält man das versicherungstechnische Durchschnittsalter als
-Mittel der einzelnen Alter zur Funktion
; dabei bedeutet
die Sterbeintensität. In der Praxis ist das summengewichtete versicherungstechnische Durchschnittsalter relevant, hier werden die Alter der versicherten Personen mit den jeweiligen Versicherungssummen gewichtet; die Sterbeintensität wird oft durch die einjährige Sterbewahrscheinlichkeit
ersetzt.
Siehe auch



© biancahoegel.de
Datum der letzten Änderung: Jena, den: 06.02. 2020