Fastkomplexe Mannigfaltigkeit

In der Mathematik ist der Begriff der fastkomplexen Mannigfaltigkeit eine Abschwächung des Begriffs komplexe Mannigfaltigkeit. Während komplexe Mannigfaltigkeiten lokal wie der komplexe Raum aussehen, tun dies fastkomplexe nur „infinitesimal“, das heißt die Tangentialräume sind (auf untereinander verträgliche Art) komplexe Vektorräume. Um einen reellen Vektorraum zu einem komplexen zu machen, muss man festlegen, was das Produkt eines Vektors mit der imaginären Einheit i sein soll. Dies ist im Fall des Tangentialraums T_pM die Aufgabe der Abbildung J_p.

Das Konzept wurde 1948/49 von Charles Ehresmann und Heinz Hopf eingeführt.

Definition

Fastkomplexe Struktur

Eine fastkomplexe Struktur auf einer glatten Mannigfaltigkeit M ist eine glatte Abbildung J \colon TM\to TM mit der Eigenschaft, dass die Einschränkung J_p:=J|_{T_pM} auf den Tangentialraum zu jedem Punkt p\in M eine bijektive lineare Abbildung ist, die

{\displaystyle J_{p}\circ J_{p}=-\mathrm {id} }

erfüllt. (Dies entspricht der Gleichheit i^2 = -1 .)

Fastkomplexe Mannigfaltigkeit

Eine fastkomplexe Mannigfaltigkeit ist eine glatte Mannigfaltigkeit M zusammen mit einer fastkomplexen Struktur auf M.

Eigenschaften

df\circ J_M = J_N\circ df
gelten.

Integrierbarkeit

Hauptartikel: Satz von Newlander-Nirenberg

Eine fastkomplexe Struktur heißt integrierbar, wenn sie einen holomorphen Atlas besitzt, das heißt eine komplexe Struktur ist. Der Satz von Newlander-Nirenberg besagt, dass eine fastkomplexe Struktur genau dann integrierbar ist, wenn der Nijenhuis-Tensor verschwindet.

Beispiele

Hermitesche Metrik

Eine hermitesche Metrik g auf einer fastkomplexen Mannigfaltigkeit ist eine J-invariante riemannsche Metrik, d.h. eine riemannsche Metrik, die

{\displaystyle g(JX,JY)=g(X,Y)}

für alle {\displaystyle X,Y\in TM} erfüllt.

Die 2-Form

{\displaystyle \Omega (X,Y):=g(X,JY)}

heißt fundamentale 2-Form der fast-hermitschen Mannigfaltigkeit. {\displaystyle (M,J,g)} heißt fast-kählersch wenn {\displaystyle d\Omega =0}.

{\displaystyle (M,J,g)} heißt hermitesche Mannigfaltigkeit wenn J integrierbar ist. Eine hermitesche Mannigfaltigkeit mit {\displaystyle d\Omega =0} ist eine Kählermannigfaltigkeit.

Literatur

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Basierend auf einem Artikel in: Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 31.025. 2022