D’Alembert-Operator
Der D'Alembert-Operator
ist ein Differentialoperator
zweiter Ordnung, der auf Funktionen
der
-dimensionalen
Raumzeit wirkt (z.B.
).
Sein Formelzeichen
(gesprochen Box) ähnelt dem des Laplace-Operators
der aber deutlich verschiedene Eigenschaften hat.
Der D'Alembert-Operator ist der Differentialoperator der Wellengleichung und der Klein-Gordon-Gleichung und heißt auch Wellenoperator oder Quabla-Operator.
In der Physik wird auch die Konvention verwendet, dass die Zeit-Koordinate
in der obig angegebenen Gleichung mit der Geschwindigkeit
zusammengefasst wird. Diese Zusammenfassung lässt sich wiederum als Wegstrecke
interpretieren. Dabei wäre die Koordinate
die Strecke, die von der Welle in der Zeit
mit der Geschwindigkeit
durchlaufen wird.
Lorentzinvarianz des D'Alembert-Operators
Die Koeffizienten der zweiten Ableitungen im Wellenoperator sind die Komponenten der (inversen) Raumzeitmetrik
In der ebenso verbreiteten Konvention, das Negative dieser quadratischen
Form, ,
als Raumzeitmetrik zu bezeichnen, steht
für das Negative des hier definierten D'Alembert-Operators.
So wie die Raumzeitmetrik
ist der D'Alembert-Operator
invariant unter Translationen und Lorentztransformationen
.
Angewendet auf Lorentzverkettete Funktionen
ergibt er dasselbe, wie die Lorentzverkettete abgeleitete Funktion
Greensche Funktion
Eine Greensche
Funktion
des D'Alembert-Operators erfüllt als dessen Rechtsinverses die
Definitionsgleichung
.
Dabei bezeichnet
die Diracsche Delta-Distribution.
Da es sich um einen nicht explizit zeit- und ortsabhängigen Operator handelt,
hängt
nur von den Differenzen
sowie
ab, weshalb wir ohne
Beschränkung der Allgemeinheit die gestrichenen Koordinaten null setzen
können. Für die Fouriertransformierte
ergibt sich dann folgende algebraische Gleichung:
Die Polstellen von
liegen genau dort, wo die Dispersionsrelation
für elektromagnetische Wellen im Vakuum (
)
erfüllt ist. Die Lösungen der homogenen Wellengleichung fallen also genau mit
den Polen der Greenschen Funktion zusammen, was ein für Antwortfunktionen
typisches Resonanzverhalten ist.
Um die Rücktransformation durchführen zu können, betrachten wir die analytische
Fortsetzung von
für komplexe Frequenzen. Mit Hilfe des Residuenkalküls
kann man die Pole bei
„umschiffen“, wobei verschiedene Pfade verschiedenen Randbedingungen
entsprechen. Man unterscheidet:
Typ | ||
---|---|---|
Retardiert |
||
Avanciert |
Die Greensche Funktion im Frequenzraum ist dabei im Grenzwert
zu verstehen, was den verschiedenen Pfaden um die Pole im Integral entspricht.
Der Faktor
entspricht dem Ausbreitungsgesetz einer Kugelwelle.
Literatur
- Torsten Fließbach Elektrodynamik. Lehrbuch zur theoretischen Physik II, 5. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 27.02. 2021