Polare Menge
Die polare Menge oder die Polare einer Menge ist ein mathematischer Begriff aus dem mathematischen Teilgebiet der Funktionalanalysis. Dabei wird einer Menge eines Vektorraums eine Menge des Dualraums zugeordnet und umgekehrt.
Definition
Ist
ein normierter
Raum oder allgemeiner ein lokalkonvexer
Raum mit Dualraum
und ist
eine Teilmenge, so nennt man
die Polare von .
Ist ,
so setzt man
und nennt dies die Polare von .
Häufig findet man auch hierfür die Schreibweise
und nimmt die damit einhergehende Mehrdeutigkeit in Kauf, denn nach obiger
Definition wäre
eine Teilmenge des Bidualraums
.
Beispiele
- Die Polare der Einheitskugel eines normierten Raums ist die Einheitskugel des Dualraums.
- Ist
ein Untervektorraum, so ist
der Annullator von
.
Eigenschaften
Für Mengen
gilt:
- Aus
folgt
- Für alle
gilt
für eine Familie
von Teilmengen
ist absolutkonvex und schwach-*-abgeschlossen.
Anwendungen
Die wichtigsten Sätze über polare Mengen sind:
- Bipolarensatz :
Ist
, so ist
die absolutkonvexe, schwach-*-abgeschlossene Hülle von
.
Ist also
absolutkonvex und schwach-*-abgeschlossen, so gilt
.
Dies kann als einfache Folge aus dem Trennungssatz
angesehen werden.
- Satz von Banach-Alaoglu: Die Polare einer Nullumgebung ist schwach-*-kompakt.
Mittels polarer Mengen lassen sich einige lokalkonvexe Topologien recht einfach beschreiben:
- Die Menge aller Polaren aller endlichen Mengen des Dualraums bildet eine
Nullumgebungsbasis
der schwachen
Topologie auf
.
- Die Menge aller Polaren aller endlichen Mengen des Vektorraums bildet eine
Nullumgebungsbasis der schwach-*-Topologie
auf
- Die Menge aller Polaren aller absolutkonvexen, schwach-*-kompakten
Teilmengen des Dualraums bildet eine Nullumgebungsbasis der
Mackey-Topologie auf
.
- Die Menge aller Polaren aller schwach-*-beschränkten Teilmengen des
Dualraums bildet eine Nullumgebungsbasis der so genannten starken
Topologie auf
.



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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 24.12. 2020