Konjugation (Mathematik)
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In der Mathematik bezeichnet man als komplexe Konjugation die Abbildung
mit
im Körper der komplexen
Zahlen. Sie ist ein Körperautomorphismus
von
,
also mit der Addition und Multiplikation verträglich:
.
Die Zahl
wird als die zu
komplex konjugierte bzw. konjugiert komplexe
Zahl oder kurz als Konjugierte bezeichnet.
Allgemeines
In der Exponentialform ist die Konjugierte der Zahl
die Zahl
Sie hat also bei unverändertem Betrag den im Vorzeichen entgegengesetzten
Winkel von .
Man kann die Konjugation in der komplexen Zahlenebene also als die Spiegelung
an der reellen Achse identifizieren. Insbesondere werden bei der Konjugation
genau die reellen Zahlen wieder auf sich selbst abgebildet.
Schreibweisen
Eine alternative Schreibweise für
ist
,
welche vor allem in der Physik,
genauer in der Quantenmechanik,
gebräuchlich ist (mit
wird die zu
konjugierte Wellenfunktion bezeichnet). Diese Schreibweise wird auch bei adjungierten
Matrizen
gebraucht, für die in der Quantenmechanik wiederum die Schreibweise
gebräuchlich ist.
Rechenregeln
Für alle komplexen Zahlen
gilt:
für
gilt allgemein für jede holomorphe Funktion
, deren Einschränkung auf die reelle Achse reellwertig ist.
Anwendung
Mit Hilfe der Konjugation können die Inverse und auch der Quotient komplexer Zahlen bequem angegeben werden:
- Zu
mit
ist
-
- das multiplikativ Inverse.
- Für die Division zweier komplexer Zahlen erhalten wir:
-
- oder ausführlicher:
Komplexe Konjugation bei Matrizen
Die Konjugierte einer Matrix ist die Matrix, deren Komponenten die komplex konjugierten Komponenten der ursprünglichen Matrix sind. Die Transposition einer zuvor komplex konjugierten Matrix wird hermitesche Transposition genannt. Für Matrizen auf dem Euklidischen Raum gilt weiterhin, dass die hermitesch transponierte Matrix identisch ist mit der adjungierten Matrix.
Da die Operation eine einfache Erweiterung der Konjugation von Matrixelementen auf Matrizen ist, wird die komplex Konjugierte einer Matrix oft ebenfalls mit einem Oberstrich gekennzeichnet. Ein einfaches Rechenbeispiel:
Verallgemeinerung
In der abstrakten Algebra wird dieser Begriff folgendermaßen erweitert:
Zwei über
algebraische
Elemente einer Körpererweiterung
heißen zueinander konjugiert, wenn sie dasselbe Minimalpolynom über
haben. Die Nullstellen des Minimalpolynoms von
in
heißen „Konjugierte von
(in
)“.
Jeder
-Automorphismus von
(d. h. ein
-Automorphismus,
der
punktweise festhält) bildet
auf eine seiner Konjugierten ab.
Analog definiert man Konjugiertheit von Elementen und Idealen bezüglich einer Ringerweiterung.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 31.12. 2020