Faktorring

In der Algebra bezeichnet man eine bestimmte Art von Ringen als Faktorring oder Quotientenring oder Restklassenring. Es handelt sich dabei um eine Verallgemeinerung der Restklassenringe ganzer Zahlen.

Definition

Ist (R,+,\cdot ) ein Ring und I ein (beidseitiges) Ideal von R, dann bildet die Menge R/I = \left\{a+I\mid a\in R\right\} der Äquivalenzklassen modulo I mit folgenden Verknüpfungen einen Ring:

Diesen Ring nennt man den Faktorring R modulo I oder Restklassenring oder Quotientenring. (Er hat jedoch nichts mit den Begriffen Quotientenkörper bzw. Totalquotientenring zu tun; diese sind Lokalisierungen.)

Beispiele

Rechenbeispiele:
Das Polynom X^{2} liegt wegen X^{2}=f-1 in derselben Äquivalenzklasse modulo f wie -1.
Für das Produkt [X+1]\cdot [X+2] ermitteln wir [X+1]\cdot [X+2]=[(X+1)\cdot (X+2)]=[X^{2}+3X+2]=[3X+1]

Eigenschaften

Idealtheorie

Sei R ein kommutativer Ring mit Einselement und I\subseteq R ein Ideal. Dann sind

Bemerkung

Der Begriff ist zu unterscheiden vom faktoriellen Ring, in dem die eindeutige Primfaktorzerlegung existiert.

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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 05.09. 2019