Divisionsalgebra

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Divisionsalgebra ist ein Begriff aus dem mathematischen Teilgebiet der abstrakten Algebra. Grob gesprochen handelt es sich bei einer Divisionsalgebra um einen Vektorraum, in dem man Elemente multiplizieren und dividieren kann.

Definition und Beispiel

Eine Divisionsalgebra ist eine nicht notwendigerweise assoziative Algebra D \neq \{0\}, in der zu je zwei Elementen a, b \in D, a \neq 0, die Gleichungen a \cdot x = b und y \cdot a = b stets eindeutige Lösungen x, y \in D besitzen. Dabei bezeichnet "·" die Vektormultiplikation in der Algebra. Das ist gleichbedeutend damit, dass die Algebra frei von Nullteilern ist.[1]

Enthält die Divisionsalgebra ein Element 1, so dass für alle a \in D gilt, dass a \cdot 1 = 1 \cdot a = a, so spricht man von einer Divisionsalgebra mit Eins.

Beispiel einer Divisionsalgebra ohne Einselement mit den beiden Einheiten e_{1} und e_{2}, die mit beliebigen reellen Zahlen multipliziert werden können:


\begin{matrix}
e_1 \cdot e_1 &=& e_1\\
e_1 \cdot e_2 &=& -e_2\\
e_2 \cdot e_1 &=& -e_2\\
e_2 \cdot e_2 &=& -e_1
\end{matrix}

Sätze über reelle Divisionsalgebren

Eine endlichdimensionale Divisionsalgebra über den reellen Zahlen hat stets die Dimension 1, 2, 4 oder 8. Das wurde 1958 mit topologischen Methoden von John Milnor und Michel Kervaire bewiesen.

Die vier reellen, normierten, Divisionsalgebren mit Eins sind (bis auf Isomorphie):

Dieses Resultat ist als Satz von Adolf Hurwitz (1898) bekannt. Alle außer den Oktaven erfüllen das Assoziativgesetz der Multiplikation.

Jede reelle, endlichdimensionale und assoziative Divisionsalgebra ist isomorph zu den reellen Zahlen, den komplexen Zahlen oder zu den Quaternionen; dies ist der Satz von Frobenius (1877).

Jede reelle, endlichdimensionale kommutative Divisionsalgebra hat maximal die Dimension 2 als Vektorraum über den reellen Zahlen (Satz von Hopf, Heinz Hopf 1940). Dabei wird Assoziativität nicht vorausgesetzt.

Topologische Beweise der Existenz von Divisionsalgebren über den reellen Zahlen

Heinz Hopf zeigte 1940, dass die Dimension einer Divisionsalgebra eine Potenz von 2 sein muss. 1958 zeigten dann Michel Kervaire und John Milnor unabhängig voneinander unter Benutzung des Periodizitätssatzes von Raoul Bott über Homotopiegruppen der unitären und orthogonalen Gruppen, dass die Dimensionen 1, 2, 4 oder 8 sein müssen (entsprechend den reellen Zahlen, den komplexen Zahlen, den Quaternionen und Oktonionen). Letztere Aussage konnte bisher nicht rein algebraisch bewiesen werden. Der Beweis wurde von Michael Atiyah und Friedrich Hirzebruch auch mit Hilfe der K-Theorie formuliert.

Dazu betrachtet man nach Hopf die Multiplikation einer Divisionsalgebra der Dimension n über den reellen Zahlen als stetige Abbildung {\displaystyle \mathbb {R} ^{n}\times \mathbb {R} ^{n}\to \mathbb {R} ^{n}} oder eingeschränkt auf Elemente der Länge 1 (man teile durch die Norm der Elemente, diese ist ungleich Null für Elemente ungleich Null da eine Divisionsalgebra nullteilerfrei ist) als Abbildung {\displaystyle S^{n-1}\times S^{n-1}\to S^{n-1}}. Hopf bewies, dass es eine solche ungerade Abbildung (das heisst {\displaystyle f(-x,y)=-f(x,y)=f(x,-y)}) nur gibt, wenn n eine Potenz von 2 ist. Dazu benutzte er die Homologiegruppen des projektiven Raums. Es gibt weitere äquivalente Formulierungen zur Existenz von Divisionsalgebren der Dimension n:

Anwendung

Siehe auch

Anmerkung

  1. z.B. Shafarevich, Grundzüge der algebraischen Geometrie, Vieweg 1972, S. 201. Die lineare Abbildung {\displaystyle \phi (x)=ax} (analog für Rechtsmultiplikation) bildet D auf sich ab und ist injektiv, der Kern besteht danach nur aus der Null.
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Basierend auf einem Artikel in: Extern Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 27.10. 2019