Natriumaluminiumhydrid

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
02 – Leicht-/Hochentzündlich 05 – Ätzend 07 – Achtung
Gefahr
H- und P-Sätze H:
  • In Berührung mit Wasser entstehen entzündbare Gase.
  • Gesundheitsschädlich bei Verschlucken.
  • Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden.
EUH: Reagiert heftig mit Wasser.
P:
  • Inhalt unter inertem Gas/… handhaben und aufbewahren. Vor Feuchtigkeit schützen.
  • Schutzhandschuhe/ Schutzkleidung/ Augenschutz/ Gesichtsschutz/ Gehörschutz/… tragen.
  • Bei Kontakt mit den Augen: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.
  • Sofort Giftinformationszentrum, Arzt oder … anrufen.

Natriumaluminiumhydrid ist eine anorganisch-chemische Verbindung des Natriums aus der Stoffgruppe der Hydride.

Strukturformel
Strukturformel von Natriumaluminiumhydrid
Allgemeines
Name Natriumaluminiumhydrid
Andere Namen
  • Natriumalanat
  • Natriumtetrahydridoaluminat
Summenformel NaAlH4
Kurzbeschreibung weißer Feststoff
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13770-96-2
EG-Nummer 237-400-1
ECHA-InfoCard 100.033.986
PubChem 26266
Eigenschaften
Molare Masse 54,00 g/mol
Aggregatzustand fest
Dichte 1,27 g/cm3
Schmelzpunkt 183 °C (Zersetzung)
Löslichkeit
  • löslich in Tetrahydrofuran und Polyglycolethern
  • reagiert heftig mit Wasser

Gewinnung und Darstellung

Natriumaluminiumhydrid kann direkt aus den Elementen erhalten werden. Die Reaktion hat eine sehr hohe Ausbeute, wenn sie bei einer Temperatur von 140 °C und einem Druck von 350 Bar in Toluol mit Triethylaluminium als Katalysator ausgeführt wird.

{\mathrm  {Na+Al+2\ H_{2}\longrightarrow NaAlH_{4}}}

Es kann auch durch Umsetzung von Natriumhydrid mit Aluminiumchlorid in Tetrahydrofuran hergestellt werden. Bei der Reaktion wird Triethylaluminium als Katalysator eingesetzt, welches die Bildung eines löslichen Zwischenproduktes dient.

{\mathrm  {NaH+(C_{2}H_{5})_{3}Al\longrightarrow NaAl(C_{2}H_{5})_{3}H}}
{\mathrm  {4\ NaAl(C_{2}H_{5})_{3}H+AlCl_{3}\longrightarrow NaAlH_{4}+3\ NaCl+3\ (C_{2}H_{5})_{3}Al}}

Die erste Synthese gelang 1951 durch Schlesinger und Finholt durch Reaktion von Natriumhydrid mit Aluminiumbromid in Dimethylether, wobei 60 % Ausbeute erreicht wurden.

{\mathrm  {4\ NaH+AlBr_{3}\longrightarrow NaAlH_{4}+3\ NaBr}}

Später verbesserten sie die Ausbeute durch Darstellung mit Aluminiumhydrids und Natriumhydrid in Tetrahydrofuran.

{\mathrm  {AlH_{3}+NaH\longrightarrow NaAlH_{4}}}

Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Reaktion von Lithiumaluminiumhydrid oder Natriumtetrachloraluminat mit Natriumhydrid.

{\mathrm  {LiAlH_{4}+NaH\longrightarrow NaAlH_{4}+LiH}}
{\mathrm  {NaAlCl_{4}+4\ NaH\longrightarrow NaAlH_{4}+4\ NaCl}}

Eigenschaften

Natriumaluminiumhydrid ist ein weißer kristalliner Feststoff, der mit Wasser heftig reagiert. Er zersetzt sich bei Erhitzung, wobei unter anderem Wasserstoff entsteht. Es ist (ähnlich wie Lithiumaluminiumhydrid) ein wirksames Reduktionsmittel, reduziert unter anderem Carbonsäureester zu Aldehyden, Lactone zu Hydroxyaldehyden.

Verwendung

Natriumaluminiumhydrid wird neben dem Einsatz als Reduktionsmittel auch zur Bestimmung kleiner Wassermengen in Ethern, Olefinen und Kohlenwasserstoffen verwendet.

Es wird auch als Speichermedium für Wasserstoff in der Fahrzeugindustrie untersucht.

Sicherheitshinweise

Bei Kontakt mit Wasser und Halogenkohlenwasserstoffen besteht Explosionsgefahr.

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Basierend auf einem Artikel in: Extern Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 24.01. 2024