Natriumhydrid

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP), ggf. erweitert
Gefahrensymbol Gefahrensymbol
Gefahr
H- und P-Sätze H:
  • Entzündbarer Feststoff.
  • In Berührung mit Wasser entstehen entzündbare Gase, die sich spontan entzünden können.
  • Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden.
P:
  • Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen und anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen.
  • Inhalt unter inertem Gas/… handhaben und aufbewahren. Vor Feuchtigkeit schützen.
  • Staub / Rauch / Gas / Nebel / Dampf / Aerosol nicht einatmen.
  • Schutzhandschuhe/ Schutzkleidung/ Augenschutz/ Gesichtsschutz/ Gehörschutz/ … tragen.
  • Bei Berührung mit der Haut [oder dem Haar]: Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen [oder duschen].
  • Bei Kontakt mit den Augen: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen. Sofort Giftinformationszentrum, Arzt oder … anrufen.

Natriumhydrid (NaH) ist das Hydrid des Natriums, also eine Ionenverbindung, in der Wasserstoff negativ geladen ist und Natrium positiv.

Kristallstruktur
Strukturformel von Natriumhydrid
_ Na+ 0 _ H
Allgemeines
Name Natriumhydrid
Verhältnisformel NaH
Kurzbeschreibung grauweiße Kristalle
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7646-69-7
EG-Nummer 231-587-3
ECHA-InfoCard 100.028.716
PubChem 24758
Eigenschaften
Molare Masse 23,99 g/mol
Aggregatzustand fest
Dichte 1,396 g/cm3
Schmelzpunkt Zersetzung ab 425 °C
Löslichkeit reagiert heftig mit Wasser

Gewinnung und Darstellung

Es wird technisch bei 250–300 °C durch Überleiten von reinem Wasserstoffgas über geschmolzenes Natrium hergestellt. Dabei dürfen weder Wasser noch Sauerstoff zugegen sein.

{\mathrm  {2\ Na+H_{2}\longrightarrow 2\ NaH}}

Eigenschaften

Natriumhydrid

Natriumhydrid ist eine ionische, salzartige Verbindung: Es hat die Struktur eines Ionengitters, das der Natriumchlorid-Struktur ähnelt. Bei Kontakt mit Wasser reagiert es heftig zu Natronlauge und molekularem Wasserstoff, der leicht entzündlich ist. Als Schutz gegen Luftfeuchtigkeit wird Natriumhydrid meist als Mischung von 60 % NaH in Paraffinöl oder Petrolether verkauft.

Es zeigt alle typischen Eigenschaften eines salzartigen Hydrids. So erfolgt mit allen Säuren sofortige, oftmals explosionsartige Bildung von elementarem Wasserstoff. Dies gilt z. B. für die Reaktion mit Wasser, Alkoholen, Ammoniak und Halogenwasserstoffen:

{\displaystyle \mathrm {NaH+H_{2}O\longrightarrow NaOH+H_{2}} }
Reaktion mit Wasser zu Natriumhydroxid und Wasserstoff
{\displaystyle \mathrm {NaH+CH_{3}CH_{2}OH\longrightarrow CH_{3}CH_{2}ONa+H_{2}} }
Reaktion mit Ethanol zu Natriumethanolat und Wasserstoff
{\displaystyle \mathrm {NaH+NH_{3}\longrightarrow NaNH_{2}+H_{2}} }
Reaktion mit Ammoniak zu Natriumamid und Wasserstoff
{\displaystyle \mathrm {NaH+HCl\longrightarrow NaCl+H_{2}} }
Reaktion mit Chlorwasserstoff zu Natriumchlorid und Wasserstoff

Die basische Wirkung des Hydrid-Ions nutzt man auch bei der Claisen-Kondensation. Darüber hinaus ist Natriumhydrid ein starkes Reduktionsmittel und wird zur Reduktion organischer Verbindungen eingesetzt.

Verwendung

Natriumhydrid ist eine starke Base (nach Brønsted ist das Hydrid-Ion die Base), die vor allem in der organischen Synthese Verwendung findet, da sie in der Lage ist, auch schwache Säuren wie z.B. Alkohole zu deprotonieren. Des Weiteren kann Natriumhydrid als Reduktionsmittel verwendet werden, z.B. um aus Disulfiden Thiole zu gewinnen.

Literatur

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Basierend auf einem Artikel in: Extern Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 11.02. 2024