Natriumethanolat

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol
Gefahr
H- und P-Sätze H:
  • Entzündbarer Feststoff.
  • Selbsterhitzungsfähig; kann in Brand geraten.
  • Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden.
EUH: Reagiert heftig mit Wasser.
P:
  • Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen und anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen.
  • Kühl halten.
  • Staub / Rauch / Gas / Nebel / Dampf / Aerosol nicht einatmen.
  • Schutzhandschuhe/ Schutzkleidung/ Augenschutz/ Gesichtsschutz/ Gehörschutz/ … tragen.
  • Bei Berührung mit der Haut [oder dem Haar]: Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen [oder duschen].
  • Bei Kontakt mit den Augen: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.
[1]
Toxikologische Daten 598 mg/kg (LD50Ratteoral)[3]

Natriumethanolat ist ein weißlich bis gelbliches amorphes, hygroskopisches Pulver mit der Summenformel C2H5NaO aus der Gruppe der Alkoholate und wird zumeist als starke Base eingesetzt.
Natriumethanolat sollte nicht mit Natriummethanolat (Summenformel CH3NaO) verwechselt werden.

Strukturformel
Ethanolation
Allgemeines
Name Natriumethanolat
Andere Namen
  • Natriumethylat
  • Natriumethoxid
Summenformel C2H5NaO
Kurzbeschreibung farbloses bis gelbliches geruchloses hygroskopisches Pulver[1]
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer Extern 141-52-6
EG-Nummer 205-487-5
ECHA-InfoCard Extern 100.004.989
PubChem Extern 2723922
Eigenschaften
Molare Masse 68,05 g/mol
Aggregatzustand fest
Dichte 0,868 g/cm3[1]
Schmelzpunkt 260 °C (unter Sauerstoffausschluss)[1]
Löslichkeit Zersetzung in Wasser[1]
Natriumethanolat; C2H5NaO als zähflüssige Masse, beim Eintrocknen zu einem Pulver.

Gewinnung und Darstellung

Natriumethanolat entsteht bei der Reaktion von Ethanol mit Natrium unter Freisetzung von Wasserstoff:

{\displaystyle \mathrm {2\ CH_{3}CH_{2}OH+2\ Na\longrightarrow 2\ CH_{3}CH_{2}ONa+H_{2}} }

Eigenschaften

Mit Wasser reagiert Natriumethanolat heftig, wobei Natronlauge und Ethanol gebildet werden:

{\displaystyle \mathrm {CH_{3}CH_{2}ONa+H_{2}O\longrightarrow CH_{3}CH_{2}OH+NaOH(aq)} }

Auch mit Säuren und einigen Metallen kommt es zu heftigen Reaktionen. Bei der Reaktion mit Säuren wird das Ethanolation zum Ethanol protoniert und das Natriumsalz gebildet. Hierbei reicht sogar Wasser als Säure aus.

Bei 30–50 °C entzündet sich Natriumethanolat an Luft von selbst.

Verwendung

Natriumethanolat wird für die Synthese zahlreicher chemischer Verbindungen verwendet (z. B. als Katalysator bei einer Michael-Addition oder als Reaktionsedukt zur Bildung eines Ethylethers nach der Williamson-Ethersynthese.) Mit Carbonsäurechloriden bilden sich Ester. Sie wird weiterhin zur Herstellung von Metalloxid-Partikeln, Keramiken, Siloxanen und Phosphaten verwendet.[1]

Sicherheitshinweise

Durch die mit Wasser, auf feuchter Haut oder Schleimhäuten entstehende Natronlauge wirkt das Produkt stark ätzend. Besondere Gefährdung besteht für die Augen (Hornhautschäden) und den Respirationstrakt bei Staubbildung. Die bei der Zersetzung größerer Mengen entstehenden Alkoholdämpfe haben betäubende Wirkung und reizen die Augen, die Nasen- und Rachenschleimhäute. Auch auf trockener Haut wirkt Natriumethanolat stark ätzend, weil das Ethanolation eine deutlich stärkere Base als Natronlauge ist und zudem hydrophober als diese, sodass es leichter in hydrophobere Gewebe eindringen kann und dort Verätzungen bewirkt.

Einzelnachweise

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  1. Hochspringen nach: a b c d e f g Eintrag zu Extern Natriumethanolat in der GESTIS-Stoffdatenbank des Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu Extern Sodium ethanolate im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA). Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung Extern erweitern.
  3. Eintrag zu Natriumethoxid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag.
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Basierend auf einem Artikel in: Extern Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 01.04. 2025