Satz von Poincaré-Hopf
Der Satz von Poincaré–Hopf ist ein wichtiger mathematischer Satz der Differentialtopologie. Er ist auch als Poincaré-Hopf-Indexformel, Poincaré-Hopf-Indextheorem oder Hopf-Indextheorem bekannt. Der Satz ist nach Henri Poincaré und Heinz Hopf benannt. Für zwei Dimensionen wurde die Aussage von Poincaré bewiesen und später von Hopf für höhere Dimensionen verallgemeinert. Oft wird der Spezialfall des Satzes vom Igel als Illustration der Aussage benutzt.
Index eines Vektorfeldes
Sei
ein Vektorfeld und
eine isolierte Nullstelle, das heißt, es gibt einen abgeschlossenen Ball
um
mit
.
Der Index des Vektorfeldes am Punkt
ist der Abbildungsgrad
der Abbildung
und wird mit
notiert. Diese Definition lässt sich wie folgt auf Mannigfaltigkeiten
verallgemeinern. Ist
eine
-dimensionale
differenzierbare
Mannigfaltigkeit und
ein Vektorfeld, so wähle eine Karte
um
,
so dass
gilt. Dann lässt sich obige Definition des Indexes auf das im
liegende Kartengebiet übertragen, und das erweist sich als unabhängig von der
Wahl der Karte.
Satz von Poincaré
Der Vollständigkeit halber wird zuerst die von Henri Poincaré im Jahr 1881
gefundene Aussage dargestellt. Sei
eine kompakte
Fläche
mit induzierter Metrik. Außerdem sei
ein glattes Vektorfeld
mit einer endlichen Anzahl an isolierten
singulären Punkten
.
Dann gilt
Dabei bezeichnet
die Euler-Charakteristik
von
.
Das heißt also: Die Euler-Charakteristik von
ist gleich der Summe über die Indices aller isolierten singulären Punkte von
.
Satz von Poincaré-Hopf
Der Satz von Poincaré-Hopf wurde 1926 von Hopf als Verallgemeinerung des
Satzes von Poincaré bewiesen. Sei
eine kompakte differenzierbare Mannigfaltigkeit und sei
ein Vektorfeld auf
,
das nur endlich viele, isolierte Nullstellen
besitzt. Dann gilt
Hat
einen Rand,
so muss
auf dem Rand in Richtung der äußeren Normalen zeigen.
Literatur
- Paul Alexandroff, Heinz Hopf: Topologie. Band 1: Grundbegriffe der mengentheoretischen Topologie, Topologie der Komplexe, topologische Invarianzsätze und anschliessende Begriffsbildungen, Verschlingungen im n-dimensionalen Euklidischen Raum, stetige Abbildungen von Polyedern. Springer, Berlin 1935, S. 549 (Berichtigter Reprint. ebenda 1974, ISBN 3-540-06296-3) (= Die Grundlehren der mathematischen Wissenschaften in Einzeldarstellungen 45, ISSN 0072-7830)



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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 23.12. 2021