Satz von Heine-Borel
Der Satz von Heine-Borel, auch Überdeckungssatz genannt, nach den Mathematikern Eduard Heine und Émile Borel benannt, ist ein Satz der Topologie metrischer Räume.
Aussage
Der Satz besagt, dass zwei unterschiedliche Definitionen der Kompaktheit in endlichdimensionalen reellen Vektorräumen gleichwertig sind.
- Für eine Teilmenge
des
(der metrische Raum aller reellen n-Tupel mit der euklidischen Metrik) sind die folgenden beiden Aussagen äquivalent:
ist beschränkt und abgeschlossen.
- Jede offene
Überdeckung von
enthält eine endliche Teilüberdeckung.
Dieser Satz lässt sich speziell auf Teilmengen der Menge der reellen Zahlen
anwenden.
Gegenbeispiele
Wichtig hierbei ist, dass der umgebende Raum der
mit der euklidischen Metrik ist. Im Allgemeinen ist (Überdeckungs-)Kompaktheit
nicht äquivalent zu Abgeschlossenheit und Beschränktheit.
Ein einfaches Gegenbeispiel ist die diskrete
Metrik auf einer unendlichen Menge .
Die diskrete Metrik ist definiert durch
-
,
für
,
.
In dieser Metrik ist jede Teilmenge von
abgeschlossen und beschränkt, aber nur die endlichen Teilmengen sind
kompakt.
Weitere Gegenbeispiele sind alle unendlichdimensionalen normierten Vektorräume.
Verallgemeinerung
Für allgemeine metrische Räume gilt allerdings, dass die kompakten Mengen
diejenigen sind, welche vollständig
und totalbeschränkt
sind. Dies ist deshalb eine Verallgemeinerung, weil eine Teilmenge des
genau dann vollständig ist, wenn sie abgeschlossen ist und weil sie genau dann
totalbeschränkt ist, wenn sie beschränkt ist.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 30.12. 2017