Urbild (Mathematik)
![](bilder/kern_Mathematik.png)
In der Mathematik ist das
Urbild ein Begriff im Zusammenhang mit Abbildungen und
Funktionen. Das Urbild einer Menge
unter einer Funktion
ist die Menge der Elemente,
die durch
auf ein Element in
abgebildet werden. Ein Element
aus der Definitionsmenge
von
liegt also genau dann im Urbild von
,
wenn
in
liegt. Damit ist das Urbild einer Teilmenge
der Zielmenge
einer Funktion
eine Teilmenge ihrer Definitionsmenge
.
Da Funktionen linkstotal
sind, entspricht das Urbild der Definitionsmenge, wenn man die gesamte Bildmenge betrachtet.
Definition
Sei
eine Funktion und
eine Teilmenge von
.
Dann bezeichnet man die Menge
als das Urbild von M unter f.
Ein Urbild ist damit ein Wert der sogenannten Urbildfunktion,
die jedem Element
der Potenzmenge
der Zielmenge
das Urbild
als Element der Potenzmenge
der Definitionsmenge
zuordnet.
Das Urbild einer einelementigen Menge
schreibt man auch als
und nennt es das Urbild von b unter f. Diese Menge braucht aber nicht einelementig zu sein (sie kann also auch leer sein oder mehr als ein Element enthalten).
Das Urbild eines Elements wird zuweilen auch Faser der Abbildung über diesem Element genannt, insbesondere im Zusammenhang mit Faserbündeln.
Beispiele
Für die Funktion
(ganze
Zahlen) mit
gilt:
Eigenschaften
Injektivität, Surjektivität, Bijektivität
- Unter einer bijektiven
Funktion
ist das Urbild jedes Elements (genau) einelementig. Die Abbildung, die jedem Element von
das (einzige, also eindeutig bestimmte) Element seines Urbildes zuordnet, heißt Umkehrfunktion von
. Man bezeichnet sie (auch – wie die Urbildfunktion) mit
. Das kann leicht zu Missverständnissen führen, wenn man nicht ausführlicher
für die Umkehrfunktion schreibt (wodurch sie dann deutlich von der Urbildfunktion
unterschieden wird).
- Unter einer injektiven Funktion ist das Urbild jedes Elements höchstens einelementig (also einelementig oder leer).
- Unter einer surjektiven Funktion ist das Urbild jedes Elements mindestens einelementig (also nichtleer).
Mengenoperationen und -eigenschaften
Es sei
eine Funktion, und
und
seien Teilmengen von
.
Dann gilt:
Die letzten beiden Aussagen (über Vereinigung und Durchschnitt) lassen sich von zwei Teilmengen auf beliebige Familien von Teilmengen verallgemeinern.
Dabei bezeichnetdas Komplement
von
in der jeweiligen Grundmenge
.
Bild und Urbild
Es sei
eine Funktion,
eine Teilmenge von
und
eine Teilmenge von
.
Dann gilt:
d. h., es liegt eine Galoisverbindung vor.
Istinjektiv, dann gilt die Gleichheit.
Istsurjektiv, dann gilt die Gleichheit. Hinreichend ist schon
, dass also
eine Teilmenge des Bildes
von
ist.
Urbild und Komposition
Für beliebige Mengen
und beliebige Funktionen
bezeichne
die Komposition
von
mit
.
Dann gilt für jede Teilmenge :
.
Siehe auch
![Trenner](/button/corpdivider.gif)
![Extern](/button/extern.png)
![Seitenende](/button/stonrul.gif)
© biancahoegel.de
Datum der letzten Änderung: Jena, den: 15.06. 2020