Sonnenzeit
Die Sonnenzeit ist am Tageslauf der Sonne orientiert und bestimmt den Gebrauch des lichten Tages durch den Menschen. Vor der Einführung mechanischer Uhren wurde die Tageszeit ausschließlich anhand der Sonnenzeit bestimmt.
Ungleichmäßigkeit
Im Gegensatz zur Tageszeit vergeht die Sonnenzeit nicht ganz gleichmäßig, da die Sonne scheinbar ungleichmäßig durch den Himmel läuft. Ursachen dafür sind
- die Jahresbewegung der Erde auf elliptischer, d.h. nicht-kreisförmiger Bahn um die Sonne und
- die nicht senkrecht auf dieser Bahn stehende Erdachse.
Die Sonnenzeit „geht“ je zweimal im Jahr bis maximal etwa eine Viertelstunde gegenüber der gleichmäßig vergehenden Zeit „vor“ bzw. „nach“, was mit Hilfe der Zeitgleichung quantitativ dargestellt wird.
Die gleichmäßig vergehende Zeit lässt sich auch als Folge einer gedachten, gleichmäßig durch den Himmel laufenden mittleren Sonne vorstellen. Daraus entstand der Begriff mittlere Sonnenzeit als Gegenstück zur von der wahren Sonne „gemachten“ wahren Sonnenzeit, die sich auf modernen Sonnenuhren auch anzeigen lässt (siehe nebenstehende Abbildung).
Zusammenhang mit der Ortszeit
Die Sonnenzeit ist vom Ort der Beobachtung abhängig. Mittag oder 12 Uhr Sonnenzeit ist, wenn die Sonne den Meridian durchläuft. Da der Meridian an die geografische Länge eines Ortes gebunden ist, haben Orte auf unterschiedlichen Längengraden verschiedene Sonnenzeiten, die auf einem Längengrad die gleiche. Die Sonnenzeit ist somit eine Ortszeit, wobei analog zur oben angegebenen Unterscheidung von wahrer Ortszeit (WOZ) und mittlerer Ortszeit (MOZ) gesprochen wird.
Zusammenhang mit der Zonenzeit
Die von den mechanischen Uhren angezeigte mittlere Ortszeit war anfänglich mit der mittleren Sonnenzeit identisch. Mit der Bildung von Zeitzonen wurde das störende Nebeneinander von mittleren Ortszeiten benachbarter Städte zugunsten von in breiteren Zonen gültigen Zonenzeiten beseitigt. In Erinnerung an die Zeitverschiebung zwischen Orten auf verschiedenen Längengraden ist die Bezeichnung Ortszeit als Synonym für Zonenzeit noch in Gebrauch, wobei aber aus einem Ort eine relativ breite Zone geworden ist. Die Bindung an die von der Sonne bestimmte Tageszeit ist damit weitgehend verloren gegangen. Es gibt Zeitzonen, durch die der Längengrad, auf dem die mittlere Sonne eine mittlere Ortszeit „macht“, nicht verläuft. Folgerichtig ist, dass bei Verwendung von Ortszeit als Synonym für Zonenzeit die Rolle der Sonne als „Zeitmacher“ in der Regel unbeachtet bleibt.
Siehe auch
Basierend auf einem Artikel in: Wikipedia.de Seite zurück© biancahoegel.de
Datum der letzten Änderung: Jena, den: 18.01. 2021