Lagrange-Dichte
Die Lagrange-Dichte
(nach dem Mathematiker Joseph-Louis
Lagrange) spielt in der theoretischen
Physik eine Rolle bei der Betrachtung von Feldern.
Sie beschreibt die Dichte der Lagrange-Funktion
in einem Volumenelement. Daher ist die Lagrange-Funktion definiert als das Integral der
Lagrange-Dichte über dem betrachteten Volumen:
mit dem betrachteten Feld .
Der eigentliche Zweck der Lagrange-Dichte ist die Beschreibung von Feldern durch Bewegungsgleichungen. So, wie man die Lagrange-Gleichungen zweiter Art aus dem Hamiltonschen Prinzip erhält, kann man die Lagrange-Gleichungen für Felder aus dem Hamiltonschen Prinzip für Felder erhalten (Herleitung). Entsprechend lautet die Bewegungsgleichung:
.
Beispiel
Für eine in einer Dimension schwingende Saite ergibt sich für die Lagrange-Dichte
In diesem Beispiel bedeuten:
die Auslenkung eines Punktes der Saite aus der Ruhelage (Feldvariable)
die lineare Massendichte
- E den Elastizitätsmodul
Mit dieser Lagrange-Dichte ergibt sich
Damit ergibt sich für die Bewegungsgleichung der schwingenden Saite
Anwendung in der Relativitätstheorie
Anwendung findet die Beschreibung physikalischer Vorgänge über die Lagrange-Dichte statt über die Lagrange-Funktion vor allem in relativistischen Vorgängen. Hier ist eine kovariante Darstellung der Lagrange-Funktion gewünscht, dann ist die Wirkung über
definiert. Damit ist die Lagrange-Funktion ein Lorentz-Skalar, also invariant unter Lorentz-Transformationen:
mit
, wobei
der Lorentz-Transformationstensor ist.



© biancahoegel.de
Datum der letzten Änderung: Jena, den: 14.01. 2017