Brechung
Die Erscheinung, daß Licht beim Übergang von einem durchsichtigen Medium in ein anderes seine Richtung
ändert, sofern es die Grenzfläche
zwischen den beiden Medien nicht senkrecht durchdringt.
Kommt das
Licht aus einem Medium A mit dem Brechungsindex nA und fällt es unter dem Winkel α
(Einfallswinkel) gegen das Lot auf der Grenzfläche auf ein Medium B mit
dem Brechungsindex nB,
so wird ein Bruchteil an der Grenzfläche reflektiert, der Rest tritt in das Medium B ein und durchdringt dieses unter dem Ausfallswinkel ß gegen das verlängerte
Einfallslot. Es gilt das um 1618
aufgestellte
Snelliussche Brechungsgesetz sin α : sin ß = nB : nA; nA und nB sind von der
Wellenlänge des Lichtes abhängig (Dispersion). Der Brechungsindex
im Vakuum
ist n = 1; für Luft kann man mit hinreichender Genauigkeit ebenfalls n = 1 setzen. Das Verhältnis nB : nA bezeichnet man als das
Brechungsverhältnis der beiden Medien. Die Grenzfläche,
an der die Brechung stattfindet, heißt brechende Fläche.
Brechungsindex
Brechungskoeffizient, Brechungsquotient, Brechungsvermögen, Brechungsexponent, Brech(ungs)zahl, Kurzzeichen n,
eine Materialkonstante, die für die Ausbreitung einer elektromagnetischen Welle, insbesondere einer Lichtwelle, in dem betreffenden Stoff maßgeblich ist. Der
absolute Brechungsindex n ist definiert als das
Verhältnis der Lichtgeschwindigkeit
im Vakuum zur Lichtgeschwindigkeit in dem
Medium: .
Vakuum hat per definitionem einen Brechungsindex von exakt 1. Im sichtbaren Bereich sind die Brechungsindizes realer Materialien so gut wie immer größer als 1.
Die Brechungsindizes zweier Medien A und B verhalten sich
umgekehrt wie die Ausbreitungsgeschwindigkeiten des
Lichtes in ihnen . Das Verhältnis
Zur Messung der Brechungszahlen: Brechzahlbestimmung.
Brechungsindex; variabler
kann in Lösungen mit einem Konzentrationsgefälle vorliegen oder auch in der Atmosphäre, da die Dichte mit der Höhe abnimmt (atmosphärische Strahlenbrechung). Während in homogenen Medien die Lichtstrahlen geradlinig verlaufen und nur an Grenzflächen nach dem Snelliusschen Brechungsgesetz (Brechung des Lichtes) gebrochen werden, sind die Lichtstrahlen im Medium mit stetig veränderlichem Brechungsindex gekrümmt. Ist der Brechungsindex eine Funktion des Ortes n = n (x, y, z) und φ der Winkel, unter dem der Lichtstrahl die Fläche konstanten Brechungsindex durchstößt, so ist nach dem Brechungsgesetz einerseits n sin φ = const und daher andererseits dn sin φ + n cos φ dφ = 0, also
Brechungsgesetz
Von A.F. Möbius (1790-1808) ausfestellter Satz, für die Optik ohne praktische Bedeutung, in welchem das Brechungsverhältnis auf ein Doppelverhältnis von 4 Strecken zurückgeführt wird.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 11.02. 2020