Transversalitätssatz
Der Transversalitätssatz ist ein auf René Thom zurückgehender Satz der Differentialtopologie, der die Grundlage für zahlreiche topologische Konstruktionen wie zum Beispiel die Pontrjagin-Thom-Konstruktion, die Kobordismustheorie, Chirurgietheorie sowie die Definition von Schnittzahlen und Verschlingungszahlen bildet.
Satz
Sei
eine differenzierbare
Abbildung zwischen differenzierbaren
Mannigfaltigkeiten und
eine Untermannigfaltigkeit
von
.
Dann gibt es zu jeder strikt positiven Funktion
(und jeder Metrik auf
eine
-Approximation
von
,
die transversal zu
ist.
Erläuterungen: Eine differenzierbare Abbildung
ist transversal
zur Untermannigfaltigkeit
,
wenn
gilt. (Insbesondere auch wenn .)
Eine Abbildung
ist eine δ-Approximation von
falls
gilt. Für hinreichend kleine
ist jede δ-Approximation homotop zu
.
Insbesondere folgt aus dem Transversalitätssatz also die Existenz einer zu
homotopen Abbildung, die transversal zu
ist. Zu jedem
gibt es ein
,
so dass es zu jeder δ-Approximation
von
eine Homotopie
zwischen
und
gibt, bei der für jedes
die Abbildung
eine ε-Approximation von
ist.
Beispiele
ist nicht transversal zur x-Achse, jedoch ist für jedes
die Abbildung
transversal zur x-Achse.
- Falls
, dann folgt aus dem Transversalitätssatz, dass es zu jeder Abbildung
eine δ-Approximation gibt, deren Bild disjunkt zu
ist.
Relative Version und Homotopietransversalitätssatz
Sei
eine differenzierbare Abbildung zwischen differenzierbaren Mannigfaltigkeiten
und
eine Untermannigfaltigkeit von
.
Sei
eine Untermannigfaltigkeit von
und die Einschränkung
sei transversal zu
.
Dann gibt es zu jeder strikt positiven Funktion
(und jeder Metrik auf
)
eine
-Approximation
von
,
die transversal zu
ist und auf
mit
übereinstimmt.
Als einen Spezialfall erhält man den Homotopietransversalitätssatz:
Seien
differenzierbare Mannigfaltigkeiten und
eine Untermannigfaltigkeit von
.
Sei
eine differenzierbare Abbildung, für die
und
transversal zu
sind. Dann gibt es eine Abbildung
,
die transversal zu
ist und auf
bzw.
mit
bzw.
übereinstimmt.
In Worten: wenn zwei transversale Abbildungen homotop sind, dann gibt es auch eine transversale Homotopie.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 29.12. 2020