Irreduzibler topologischer Raum

Der Begriff des irreduziblen topologischen Raumes gehört zum mathematischen Teilgebiet der mengentheoretischen Topologie, findet jedoch hauptsächlich in der algebraischen Geometrie Anwendung.

Definition

Ein nichtleerer topologischer Raum X heißt irreduzibel, wenn eine und damit alle der folgenden äquivalenten Bedingungen erfüllt sind:

Eine Teilmenge eines topologischen Raumes heißt irreduzibel, wenn sie mit der induzierten Topologie ein irreduzibler Raum ist.

Eigenschaften

Irreduzible Komponenten

Die Menge der irreduziblen Teilmengen eines topologischen Raums ist induktiv geordnet, das heißt die Vereinigung einer aufsteigenden Kette irreduzibler Teilmengen ist wieder irreduzibel. Mit Hilfe des Zornschen Lemmas folgt dann, dass jede irreduzible Menge in einer maximalen irreduziblen Menge enthalten ist; solche maximalen irreduziblen Mengen nennt man auch irreduzible Komponenten. Da Abschlüsse irreduzibler Mengen wieder irreduzibel sind, müssen irreduzible Komponenten wegen ihrer Maximalität abgeschlossen sein.

Jeder topologische Raum ist die Vereinigung seiner irreduziblen Komponenten, denn jeder Punkt x liegt in der irreduziblen Menge \{x\}, und diese nach obigem in einer irreduziblen Komponente.

In einem noetherschen Raum ist die Anzahl der irreduziblen Komponenten endlich. Dies ist von Bedeutung für die Algebraische Geometrie, da affine Varietäten noethersche Räume sind.

Verwandte Begriffe

Ein topologischer Raum heißt nüchtern, wenn jede irreduzible Teilmenge einen generischen Punkt besitzt. Erfüllt der Raum X zusätzlich das Trennungsaxiom T0, so definiert

x\mapsto\overline{\{x\}}

eine Bijektion zwischen Punkten von X und abgeschlossenen irreduziblen Teilmengen von X.

Trenner
Basierend auf einem Artikel in: Extern Wikipedia.de
Seitenende
Seite zurück
©  biancahoegel.de
Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 19.09. 2019