Chlorethan
Sicherheitshinweise | |||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| |||||||||
MAK |
|
Chlorethan ist eine chemische Verbindung, die synthetisch als Ethylierungsreagenz eingesetzt werden kann. Weitere Namen sind Aethylchlorid, Chloräthyl, Monochloräthan, Chlorwasserstoffäther, leichter Salzäther, Kelen und Chelen.
Strukturformel | |
---|---|
Allgemeines | |
Name | Chlorethan |
Andere Namen |
|
Summenformel | C2H5Cl |
Kurzbeschreibung | farbloses Gas mit etherartigem Geruch |
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |
CAS-Nummer | 75-00-3 |
EG-Nummer | 200-830-5 |
ECHA-InfoCard | 100.000.755 |
PubChem | 6337> |
Eigenschaften | |
Molare Masse | 64,51 g/mol |
Aggregatzustand | gasförmig |
Dichte | 2,884 kg/m3 (15 °C) |
Schmelzpunkt | −138,3 °C |
Siedepunkt | 13,1 °C |
Dampfdruck | 134,3 kPa (20 °C) |
Löslichkeit |
|
Dipolmoment | 2,05 D (6,8 · 10−30 C · m) |
Thermodynamische Eigenschaften | |
ΔHf0 | −112,1 kJ/mol |
Gewinnung und Darstellung
Chlorethan kann bei erhöhten Temperaturen unter Aluminiumchlorid-Katalyse durch Chlorwasserstoff-Addition an Ethen hergestellt werden. Der Prozess ist exotherm.
Eigenschaften
Physikalische Eigenschaften
Chlorethandämpfe sind schwerer als Luft und reichern sich am Boden an ("Schwergas"). Es besitzt eine kritische Temperatur von 187,2 °C, einen kritischen Druck von 52,7 bar, eine kritische Dichte von 0,331 kg/l und eine Tripelpunkt-Temperatur von −138,3 °C (Schmelztemperatur).
Chemische Eigenschaften
Chlorethan ist unter Normalbedingungen gasförmig, sehr reaktionsfreudig und lichtempfindlich. Bei der thermischen Zersetzung unter Sauerstoffausschluss entsteht Chlorwasserstoff und Ethylen. An Luft und unter Lichteinwirkung zersetzt es sich langsam unter Bildung von Chlorwasserstoff und Phosgen.
Verwendung
Chlorethan wird wegen der schwierigen Handhabung praktisch nur industriell
genutzt, etwa als Ethylierungs-,
Löse-
und Extraktionsmittel.
In der Medizin dient es zur Lokalanästhesie
(Vereisung).
Industriell war Chlorethan ein wichtiger Ausgangsstoff zur Herstellung des
Antiklopf-Additivs Tetraethylblei
für Kraftstoffe. In der Zahnmedizin dient es zur Sensibilitätsprüfung
der Zähne („Vitalitätsprüfung“).
Chlorethan wurde früher auch als
Einleitungsnarkotikum verwendet, nicht aber für Vollnarkosen, da die therapeutische
Breite hierfür zu gering ist.
Sicherheitshinweise
Chlorethan ist hochentzündlich und gesundheitsschädlich, möglicherweise sogar
krebserregend. Das Gas wirkt stark betäubend; bereits 4 % in der Atemluft
verursachen Narkose.
Schon narkotische Konzentrationen können zu Kammerflimmern und Herzstillstand
führen, höhere Konzentrationen (6 %) nach kurzer Zeit zu Atemlähmung.
© biancahoegel.de
Datum der letzten Änderung: Jena, den: 11.11. 2022