Eulersche Zahlen
Die Eulerschen Zahlen oder manchmal auch Euler-Zahlen (nach Leonhard Euler) sind
eine Folge
ganzer Zahlen, die durch die Taylorentwicklung der
Hyperbelfunktion
Secans
hyperbolicus
definiert sind. Sie sind nicht zu verwechseln mit den zweiparametrigen Euler-Zahlen E(n,k).
Zahlenwerte
Die ersten Eulerschen Zahlen
≠ 0 lauten
0 | 1 |
2 | −1 |
4 | 5 |
6 | −61 |
8 | 1385 |
10 | −50521 |
12 | 2702765 |
14 | −199360981 |
16 | 19391512145 |
18 | −2404879675441 |
20 | 370371188237525 |
Alle Eulerschen Zahlen mit ungeradem Index sind Null, während diejenigen mit geradem Index alternierendes Vorzeichen haben. Ferner besitzen die positiven Werte, mit Ausnahme von E0 bei Division durch 10 den Rest 5 und die negativen Werte modulo 10 den Rest −1 bzw. Wert 9.
Manche Autoren lassen die Zahlen mit ungeradem Index ganz weg, halbieren die
Indizes sozusagen, da dort die Werte mit 0 nicht betrachtet werden, und
definieren ihre Euler-Zahlen als verbleibende Folge. Manchmal werden die
Eulerschen Zahlen auch so definiert, dass sie alle positiv sind, sprich unseren
entsprechen.
Eigenschaften
Asymptotisches Verhalten
Für das asymptotische Verhalten der Eulerschen Zahlen gilt
oder präziser
mit der ~-Äquivalenz-Notation.
Rekursionsgleichung
Eine leicht zu merkende Form der Rekursionsgleichung mit dem Startwert
lautet
wobei
als
zu interpretieren ist und woraus
bzw. durch Indextransformation die explizite Gestalt
folgt.
Geschlossene Darstellungen
Die Eulerschen Zahlen lassen sich sogar exakt
mittels der Hurwitzschen Zetafunktion
falls
ist, darstellen. Und unter Ausnutzung ihrer
Funktionalgleichung (dort mit m=1, n=4) die elegante Beziehung
aufstellen, die diese Zahlen als skalierte Funktionswerte dieser auf
holomorphen
Funktion identifiziert. Somit erhalten wir auch
was einen direkten Zusammenhang mit den Bernoulli-Polynomen
und somit zu den Bernoulli-Zahlen
herstellt. Außerdem gilt
wobei
die Dirichletsche
Betafunktion bezeichnet.
Eulersche Polynome
- Nicht zu verwechseln mit den Euler-Polynomen
Die Eulerschen Polynome
werden meistens durch ihre erzeugende Funktion
implizit definiert. Die ersten lauten
Man kann sie aber auch zu
und dann für
über die Gleichung
induktiv definieren, wobei die untere Integrationsgrenze
für ungerades
1/2 ist und für gerades
Null ist.
Die Eulerschen Polynome sind symmetrisch um ,
d.h.
und ihre Funktionswerte an den Stellen
und
der Beziehung
und
genügen, wobei
die Bernoulli-Zahl
zweiter Art bezeichnet. Ferner haben wir die Identität
Das Eulersche Polynom
hat für n > 5 weniger als n reelle Nullstellen. So hat zwar
fünf (allerdings zwei doppelte, sprich nur drei verschiedene), aber schon
nur die zwei (trivialen) Nullstellen bei 0 und bei 1. Sei
die Nullstellenmenge.
Dann ist
– wobei im Fall n=5 die Anzahl
als 5 zu bewerten ist, da die Nullstellen mit ihrer Vielfachheit gezählt werden
müssen – und es gilt
wobei die Funktion
angewandt auf eine Menge eigentlich deren Elementanzahl angibt.
Vorkommen
Taylorreihen
Die Folge der Eulerschen Zahlen
tritt zum Beispiel in der Taylorentwicklung
von
auf. Sie ist verwandt mit der Folge der Bernoulli-Zahlen
was man auch an der Darstellung
erkennt. Aus dem Konvergenzradius der Taylorentwicklung der Sekans-funktion –
der Cosinus im Nenner dort wird 0 bei
– von
>
folgt aus dem Wurzelkriterium
das
asymptotisch gelten muss. Sie treten natürlich auch in den Taylorreihen der
höheren Ableitungen vom Secans hyperbolicus bzw. der Gudermannfunktion
auf.
Integrale
Auch bei manchen uneigentlichen Integralen treten sie auf; beispielsweise bei dem Integral
.
Permutationen
Die Eulerschen Zahlen kommen beim Zählen der Anzahl alternierender
Permutationen mit gerader Elementanzahl vor. Eine alternierende Permutation
von Werten ist eine Auflistung dieser Werte ,
so dass diese Permutation kein Tripel
mit
enthält, das
geordnet ist. Allgemein gilt für die Anzahl
der alternierenden Permutationen von
Elementen (die vergleichbar sind)
,
wobei der Faktor zwei dadurch entsteht, dass man jede Permutation durch
Umdrehen der Reihenfolge in eine andere alternierende Permutation überführen
kann. Für eine beliebige (also auch ungerade) Anzahl
gilt
mit
und
für ,
womit man einen weiteren effizienten Algorithmus auch zur Bestimmung der
erhält. Für ungerades
werden die Werte
auch
Tangentenzahlen genannt.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 17.07. 2021