Fallende und steigende Faktorielle
Die fallende bzw. steigende Faktorielle (fallende bzw. steigende Fakultät) bezeichnet in der Mathematik eine Funktion ähnlich der Exponentiation, bei der jedoch die Faktoren schrittweise fallen bzw. steigen, d.h., um Eins reduziert bzw. erhöht werden.
Definition
Für natürliche
Zahlen
und
mit
wird die
-te
fallende bzw. steigende Faktorielle als
bzw.
(in manchen älteren Lehrbüchern auch
bzw.
)
notiert und ist wie folgt definiert:
Kombinatorische Interpretation
Im Urnenmodell lässt sich die
fallende Faktorielle als die Anzahl der Möglichkeiten interpretieren, aus einer
Urne mit
verschiedenen Kugeln
Kugeln zu entnehmen, ohne Zurücklegen, mit Beachtung der Reihenfolge. Für die
erste Kugel gibt es
Kandidaten, für die zweite
… und schließlich für die letzte Kugel noch
.
Für die Gesamtauswahl gibt es daher
Möglichkeiten.
Allgemein ist
die Anzahl der
-Permutationen einer
-Menge
oder alternativ die Anzahl injektiver
Abbildungen einer
-Menge
in eine
-Menge.
Verallgemeinerung
Die Definition erfolgt analog für eine komplexe
Zahl
und eine natürliche Zahl
:
Man kann
und
dann als komplexe Polynome
in
auffassen.
Für
stimmt die steigende Faktorielle
mit dem Pochhammer-Symbol
überein.
Eigenschaften
Rechenregeln
Es gelten folgende Rechenregeln:
für
Beziehungen zu anderen bekannten Zahlen
Mithilfe der fallenden Faktoriellen lassen sich die Binomialkoeffizienten allgemein definieren:
Es gelten außerdem folgende Gleichungen, wobei
und
die (vorzeichenlosen) Stirling-Zahlen
erster und zweiter Art bezeichnen:
Vorkommen in der Analysis
Literatur
- Martin Aigner: Diskrete Mathematik. Vieweg+Teubner, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-8348-0084-8.
- Volker Diekert, Manfred Kufleitner, Gerhard Rosenberger: Elemente der diskreten Mathematik. Zahlen und Zählen, Graphen und Verbände. De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-027767-8.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 16.11. 2021