Indigo (Farbe)

Indigo (spektral)
Farbcode: #6F00FF
Indigo (Webfarbe)
Farbcode: #4B0082

Indigo ist der Farbton von Licht, dessen Emissionsmaximum zwischen 425 nm und 450 nm[1] liegt. Licht mit diesem Farbreiz kann auch als Körperfarbe remittiert sein. Es entspricht einem tiefen Blauton zwischen der Grundfarbe Blau und der Spektralfarbe Violett.

Etymologie

Der Farbname ist vom gleichnamigen Farbstoff abgeleitet. Dieser wird aus der Indigopflanze gewonnen und zur Färbung von Bekleidung genutzt. Indien ist das älteste Zentrum, in dem mit Indigo gefärbt wurde, noch ehe diese Farbe in der Antike nach Europa kam. Auf diesem Wege gelangte auch das Wort indikon (= das indische) in die griechische Sprache. Vom antiken Rom kam das Wort indicum in den italienischen Dialekt und von dort in die europäischen Sprachen.[2]

Farblehre

Indigo bezeichnet mehrere Farbtöne zwischen Blau und Violett und unterscheidet sich sowohl von der Spektralfarbe Violett als auch von der Mischfarbe Purpur. Hiervon zu unterscheiden ist der Farbton, der beim Färben von Textilien mittels Indigo entsteht: Dieser neigt eher zum Grün.

Der Farbstoff Indigo dagegen unterscheidet sich von den anderen Tönen. Die farbmetrischen Koordinaten sind hexadezimal #00416A, RGB =(0, 65, 106), HSV = (203, 100, 42).[4]

Nutzung

In den 1950er Jahren war Pigmentindigo die verbreitete Farbe in Pigmenten, Lacken und für Farbstifte. Da sich die Palette der Farbpigmente seither vergrößert hat, besitzt es nicht mehr diese alleinige Bedeutung. In den 1970er Jahren kamen die Pigmente Leuchtindigo und Hellblauviolett auf, die nun stärker für Künstlerfarben und Farbstifte genutzt werden.

Mit der psychedelischen Bewegung wurden die hinduistischen Lehren vom „seltsamen“ Indigo zwischen Violett und Blau nach Europa gebracht. Indigo ist die Farbe des sechsten Chakra.[5][6] Die Möglichkeit, psychedelische violette Blautöne für Lichterketten herzustellen, brachte eine Verbreitung der indigofarbigen Ketten in der Weihnachtszeit oder für Partybeleuchtung mit sich. Für Indigo bei Fluoreszenzlampen wird die Quecksilberlinie bei 435,833 nm genutzt.

Newtons Indigo

Indigo wurde von Isaac Newton als eine der „sieben Farben“ im optischen Spektrum benannt, obwohl eigentlich ein Kontinuum vorliegt. Die Sieben wählte er, da sie symbolisch der Anzahl der damals bekannten Planeten entsprach (darüber hinaus sieben Wochentage und Ähnliches). In dieser Reihenfolge mit steigender Wellenlänge folgen sich: Violett → Indigo → Blau → Grün → Gelb → Orange → Rot.

Da das menschliche Auge in diesem Spektralbereich vergleichsweise unempfindlich ist, wird Indigo allerdings eher als eine Nuance von Violett oder Blau wahrgenommen. Farbmetriker umgehen dies oft, indem sie die Abgrenzung von Violett zu Blau auf 450 nm legen.[7]

Literatur

Siehe auch

Das Pigment Indigo

Einzelnachweise

  1. Franz Wenzel: AGFA-Lichtfilter. fotokino-verlag, Halle 1957, DNB Extern 455464820.
  2. Duden 7, 1963, Seite 285; vgl. Extern Indigo, der oder das. In: duden.de.
  3. Color Conversion Tool: Extern Convert RGB: #6F00FF. In: toolstud.io.
  4. vgl. Extern indigo blue(R) • NBS-ISCC color number 183. (vom 27. September 2018 im Internet Archive). In: ISCC-NBS Dictionary of Colo(u)r names Legend and Tables, 1955.
  5. Samantha Stevens: The Seven Rays: a Universal Guide to the Archangels. Insomniac Press, 2004, ISBN 1894663497, S. 24.
  6. Alice A. Bailey: The Seven Rays of Life. Lucis Publishing Company, New York 1995, ISBN 0-85330-142-5.
  7. Craig F. Bohren and Eugene E. Clothiaux: Fundamentals of Atmospheric Radiation. Wiley-VCH, 2006, ISBN 3-527-40503-8.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 19.10. 2024