Pyridoxin

Sicherheitshinweise
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GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
07 – Achtung
Achtung
H- und P-Sätze H:
  • Verursacht Hautreizungen.
  • Verursacht schwere Augenreizung.
  • Kann die Atemwege reizen.
P:
  • Einatmen von Staub / Rauch / Gas / Nebel / Dampf / Aerosol vermeiden.
  • Bei Kontakt mit den Augen: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.
EU-Gefahrstoffkennzeichnung

Xi
Reizend
R- und S-Sätze R: Reizt die Augen, Atmungsorgane und die Haut.
S:
  • Bei Berührung mit den Augen gründlich mit Wasser abspülen und Arzt konsultieren.
  • Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung tragen.

Pyridoxin (veraltet auch Adermin) ist eine feste, wasserlösliche chemische Verbindung, die als lebensnotwendige Verbindung zu den Vitaminen zählt.

Zusammen mit ihren Derivaten Pyridoxal (mit Aldehydfunktion) und Pyridoxamin (mit Aminogruppe), die in vivo(in der lebenden Zelle) leicht ineinander umgewandelt werden, bilden sie die Gruppe Vitamin B6. Die aktive Form der Vitamin-B6-Gruppe heißt Pyridoxalphosphat.

Geschichte

Die physiologische Bedeutung von Pyridoxin wurde durch diätische Fütterversuche an Ratten 1934 durch Paul György entdeckt und die Verbindung erstmals 1938 kristallin dargestellt. Die vollständige Aufklärung seiner Konformation gelang bereits ein Jahr später. Der Mechanismus der Wirkung wurde insbesondere von Alexander E. Braunstein in den 1950er Jahren geklärt. Heute wird Pyridoxin zu der Gruppe der B-Vitamine als Vitamin B6 gezählt und findet, wie auch sein Hydrochlorid, als Arzneistoff Anwendung.

Synthese

Synthese nach Roche / DSM

Als Ausgangspunkt dient hier 2-Chloracetessigsäureethylester, der mit Formamid zum 4-Methyloxazol-5-carbonsäureester kondensiert wird. Im nächsten Schritt wird aus diesem mit Ammoniak das Amid gebildet und anschließend mit Phosphorpentoxid in das Nitril überführt. Das so entstandene 4-Methyloxazol-5-carbonitril reagiert in einer Diels-Alder-Reaktion mit dem cyclischen Ketal von 2-Buten-1,4-diol bei 180 °C zum Primäraddukt, das unter Cyanwasserstoffabspaltung das cyclische Ketal von Pyridoxin mit Aceton ergibt. Eine saure Spaltung liefert schließlich Pyridoxin.

Pyridoxine synthesis02.svg
Strukturformel
Struktur von Pyridoxin
Allgemeines
Trivialname Pyridoxin
Andere Namen
  • 4,5-Bis(hydroxymethyl)- 2-methyl-3-pyridinol
  • Adermin
  • Pyridoxol
Summenformel C8H11NO3
CAS-Nummer
  • 65-23-6
  • 58-56-0 (Hydrochlorid)
ATC-Code A11HA02
Kurzbeschreibung farbloser Feststoff
Vorkommen Weizenkeime, Lachs, Walnuss
Physiologie
Funktion Coenzym bei verschiedenen enzymatischen Reaktionen, vor allem im Aminosäurestoffwechsel
Täglicher Bedarf 1,6–1,8 mg
Folgen bei Mangel Durchfall und Erbrechen, Dermatitis, Krampfzustände, neurologische Störungen
Überdosis > 500 mg/d
Eigenschaften
Molare Masse 169,18 g/mol
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt 159−162 °C
Löslichkeit löslich in Wasser (120 g/l (20 °C))

Synthese nach Merck & Co.

Die Firma Merck & Co. beginnt mit racemischem DL-Alanin, das mit Ethanol und HCl zum Ethylesterhydrochlorid verestert wird. Mit Formamid entsteht im nächsten Schritt der N-Formyl-DL-alanin-ethylester, der mit Phosphorpentoxid zum 5-Ethoxy-4-methyloxazol reagiert. Dieses wird mit 2-Isopropyl-4,7-dihydro-1,3-dioxepin, dem Acetal aus 2-Buten-1,4-diol und Isobutyraldehyd, bei 18 °C und anschließender saurer Spaltung zu Pyridoxin umgesetzt.

Pyridoxine synthesis03.svg

Synthese nach BASF

Bei der Methode der BASF wird der Methyloxazol-5-carbonsäureester zuerst alkalisch gespalten und anschließend unter Wärmezufuhr decarboxyliert. Das entstandene 4-Methyloxazol wird mit 3-Methylsulfonyl-2,5-dihydrofuran zu 6-Methyl-1,3-dihydrofuro[3,4-c]pyridin-7-ol umgesetzt. Dieses wird mit Salzsäure zum Endprodukt gespalten.

Pyridoxine synthesis01.svg

Toxizität

Für die Verbindung sind die folgenden Werte für die letale Dosis (LD50), bei der 50 % einer Population von Tieren sterben, bekannt:

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Basierend auf einem Artikel in Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 26.01. 2024