Amide
![](bilder/amide_general_formulae_v.1.png)
Allgemeine Struktur von Carbonsäureamiden. R1, R2 und
R3 stehen für ein Wasserstoffatom oder einen Organyl-Rest. Blau markiert ist oben die Carbamoyl-Gruppe und
unten die durch die Reste R2 und R3 substituierte
Carbamoyl-Gruppe.
![](bilder/sulfuramides_general_formulae_v.1.png)
Auswahl weiterer kovalenter Amide: Sulfonamide (oben) und Sulfenamide (unten).
R1, R2 und R3 stehen für ein Wasserstoffatom
oder einen Organyl-Rest.
Amide sind chemische Verbindungen, die sich formal von Ammoniak ableiten: ein Wasserstoffatom des Ammoniaks wird durch einen Säurerest (meist einen Acyl-Rest) ersetzt.
- Ionische Amide sind Salze des Ammoniaks, z.B. Natriumamid, NaNH2.
- Kovalente Amide leiten sich formal von Ammoniak oder Aminen und (meist organischen) Säuren ab, indem formal die Hydroxygruppe der Säure durch eine -N-R1R2-Gruppe ersetzt wird. Sie haben die allgemeine Strukturformel R · X(=O)n · N-R1R2. R, R1 und R2 können hierbei Wasserstoff oder andere Reste, X ein Nichtmetall sein.
Eine isomere Struktur, bei der die Doppelbindung nicht zwischen Kohlenstoff und Sauerstoff, sondern zwischen Kohlenstoff und Stickstoff liegt und gleichzeitig eine Hydroxygruppe vorliegt, bilden die Amidate.
Kovalente Amide
Kovalente Amide findet man unter anderem als
- Carbonsäureamide
als Derivate
von Carbonsäuren,
- Lactame als cyclische Carbonsäureamide
- Imide als sekundäre Carbonsäureamide
- Peptide und Proteine enthalten Peptidbindungen. Peptidbindungen sind zugleich auch Amidbindungen. Peptide und Proteine sind zugleich Carbonsäureamide.
- Polyamide in bestimmten Kunststoffen und synthetischen Fasern,
- Sulfonsäureamide als Derivate von Sulfonsäuren in einigen Arzneistoffen,
- Sulfenamide als Derivate von Sulfensäuren,
- Phosphorsäureamide (Arzneistoffe wie z. B. Cyclophosphamid, Ifosfamid) Phosphorsäuren und
- Polyaminoamide, die unter anderen als Härterkomponenten für Epoxidharze eingesetzt werden.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 30.05. 2020