Volltorus
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In der Mathematik ist ein Volltorus ein 3-dimensionales Gebilde mit genau einem Henkel. Es wird von einem Torus berandet.
Volltorus als Rotationskörper
Die Menge der Punkte, die von einer Kreislinie
mit Radius
den Abstand
für ein festes
haben, ist ein Volltorus. Man erhält ihn also durch Rotation der Kreisfläche vom
Radius
um eine in der Kreisebene liegende und den Kreis nicht schneidende
Rotationsachse, deren Abstand
vom Kreismittelpunkt größer als der Radius
der Kreisfläche ist.
Parametrisierung
Eine Parametrisierung des Volltorus ist
mit .
Volumen des Volltorus
Das Volumen des Volltorus lässt sich als Dreifachintegral über die Jacobi-Determinante (die Determinante der Funktionalmatrix) berechnen. Die Jacobi-Matrix zur Parametrisierung des Volltorus lässt sich wie folgt angeben:
Daraus folgt:
Die Funktionaldeterminante ist hier also gleich der Norm des Flächennormalenvektors.
Man erhält also für das Volumen des Volltorus .
Die Formel für das Volumen lässt sich so interpretieren, dass die Kreisfläche
mit dem Umfang
multipliziert wird (s. Zweite
Guldinsche Regel). Dies kann man zum Verständnis in Analogie zum Zylindervolumen
setzen. Mit dem Flächeninhalt der Oberfläche verhält es sich genauso, hier
werden die Umfänge
und
miteinander multipliziert (s. Erste
Guldinsche Regel). Dies steht ebenfalls in Analogie zur Zylinderoberfläche
.
Trägheitsmoment eines Volltorus
Das Trägheitsmoment
eines Volltorus mit der Dichte
bezüglich der
-Achse
(Symmetrieachse) kann durch
berechnet werden. Nun kann man die Transformation auf Toruskoordinaten durchführen. Dabei kommt zusätzlich die Jacobi-Determinante ins Integral.
Mit partiellem Integrieren und der Torusmasse
erhält man:
Volltorus in der Topologie
Ein Volltorus ist ein Henkelkörper
vom Geschlecht .
Der Rand
des Volltorus ist ein Torus.
Topologisch ist ein Volltorus homöomorph
zum Produkt
der Kreisscheibe
mit der Kreislinie. Man kann den Volltorus als rotationssymmetrischen Volltorus
in den
einbetten.
Seine topologischen Invarianten berechnen sich wie folgt:
Die 3-Sphäre, also der
dreidimensionale Raum zusammen mit einem unendlich fernen Punkt, lässt sich als
Vereinigung zweier Volltori darstellen, die sich lediglich in ihrer Oberfläche
überlappen. Man erhält sie beispielsweise aus der Hopf-Faserung,
indem man den Basisraum
als Vereinigung von Nord- und Südhalbkugel auffasst; über beiden Hälften ist die
Faserung trivial. Die Zerlegung der 3-Sphäre in zwei Volltori wird
beispielsweise bei der Konstruktion der Reeb-Blätterung
ausgenutzt.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 21.09. 2024