Finsler-Mannigfaltigkeit
In der Geometrie sind Finsler-Mannigfaltigkeiten eine Verallgemeinerung riemannscher Mannigfaltigkeiten.
Sie sind nach Paul Finsler benannt.
Definition
Eine Finsler-Mannigfaltigkeit ist eine differenzierbare
Mannigfaltigkeit
mit einer außerhalb des Nullschnitts glatten Funktion
so dass für alle
gilt:
mit Gleichheit nur für
für alle
.
Hierbei bezeichnet
den Tangentialraum
der Mannigfaltigkeit
im Punkt
und
das Tangentialbündel
von
also die disjunkte Vereinigung aller Tangentialräume.
Die Finsler-Mannigfaltigkeit heißt symmetrisch falls
für alle
gilt.
Beispiele
- Normierte Vektorräume, wenn die Norm außerhalb des Nullvektors glatt ist.
- Riemannsche Mannigfaltigkeiten
: setze
.
- Konvexe Mengen
mit der Hilbert-Metrik
: setze
für
.
Länge und Volumen
Die Länge einer rektifizierbaren Kurve
ist definiert durch
.
Die Volumenform einer -dimensionalen
Finsler-Mannigfaltigkeit ist wie folgt definiert. Sei
,
eine Basis von
,
die duale Basis. Sei
das euklidische Volumen von
.
Die Volumenform ist dann gegeben durch
,
wobei
das euklidische Volumen der Einheitskugel im
bezeichnet. Das Busemann-Volumen einer messbaren Menge
ist definiert durch
.
Literatur
- D. Bao, S.-S. Chern, Z. Shen: An introduction to Riemann-Finsler geometry. (= Graduate Texts in Mathematics. 200). Springer-Verlag, New York 2000, ISBN 0-387-98948-X.
- Zhongmin Shen: Lectures on Finsler geometry. World Scientific Publishing, Singapore 2001, ISBN 981-02-4531-9.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 09.06. 2023