Sprödigkeit
Die Sprödigkeit sagt aus, in welchem Maß sich ein Werkstoff plastisch verformen lässt, bevor er bricht. Diese Werkstoffeigenschaft kann im Zugversuch festgestellt werden:
- Spröde Werkstoffe zerreißen nahe der Elastizitätsgrenze ohne oder mit nur geringer plastischer Verformung (Sprödbruch). Solche Materialien besitzen meist eine große Härte: Diamant, Carbide, Nitride, Salze und Keramiken, aber z.B. auch Grauguss und Bakelit.
- Dagegen sind duktile Werkstoffe – darunter viele Metalle und Kunststoffe – vergleichsweise weit plastisch verformbar, bevor sie durch die Verformung brechen (Verformungsbruch).
Die Sprödigkeit der meisten Werkstoffe steigt mit sinkender Temperatur. Es gibt jedoch Ausnahmen wie bei austenitischen Metallen. Der Bruchmechanik spröder Materialien, wie der Sprödmetalle steht als gegenteilige Eigenschaft die Zähigkeit gegenüber.
Versprödung
Verschiedene Faktoren können dazu führen, dass ein Werkstoff spröder als im Neuzustand wird, durch den Prozess der Versprödung.
- Weichmacher enthaltende Kunststoffe verspröden, wenn der Weichmacher aus ihnen entweicht. Das Entweichen wird durch Umweltfaktoren wie durch hohe Temperaturen bzw. starke Sonneneinstrahlung („UV“) gefördert, wobei der Dampfdruck des Weichmachers steigt.< - ? - >
- Störungen im Kristallgitter: unter dem Einfluss radioaktiver Strahlung verspröden Eisen und Stahl. Durch Neutronen werden Eisenatome von ihren Gitterplätzen gestoßen, wodurch es zu einer Kaskade von Stößen kommt, die Cluster von Defekten im Gitter bilden.
- Einlagerung von Wasserstoff bei einigen Stahlsorten führt zur Wasserstoffversprödung. was wiederum auf Gitterstörungen beruht.
Übertragene Bedeutung
Bei Menschen wird im übertragenen Sinne unter dem Begriff der Sprödigkeit die Charaktereigenschaft verstanden, dass die betreffende Person nicht leicht zugänglich ist, kommunikativ oder emotional nicht besonders aufgeschlossen, introvertiert ist. Die Verformbarkeit des Materials wird also auf eine Person und ihre kommunikative und emotionale Anpassungsfähigkeit übertragen. Eine spröde Person ist „zu unflexibel“ für einen intensiven Austausch von Gedanken oder Gefühlen.
Basierend auf einem Artikel in: Wikipedia.de Seite zurück© biancahoegel.de
Datum der letzten Änderung: Jena, den: 11.04. 2024