Lineare Kongruenz
Eine lineare Kongruenz bezeichnet in der Zahlentheorie eine diophantische Gleichung in Form der Kongruenz
.
Sei
Diese Kongruenz hat genau dann Lösungen,
wenn
ein Teiler von
ist:
.
Sei
eine spezielle Lösung, dann besteht die Lösungsmenge aus
verschiedenen Kongruenzklassen.
Die Lösungen
besitzen dann die Darstellung
.
Beweis
Sei zunächst die lineare Kongruenz
lösbar und
eine Lösung. Wegen
sind
und
.
Die Bedingung
ist äquivalent zu
.
Wähle
so, dass
.
Äquivalente Umformung und Einsetzen liefern:
.
Hierbei ist .
Also gilt
bzw.
.
Nun gelte .
Wähle nun
,
sodass gilt
.
Das Lemma
von Bézout liefert die Existenz von
,
sodass
.
Einsetzen in die vorherige Gleichung liefert:
.
Dies ist äquivalent zu
bzw.
.
Wegen
gilt also
,
was äquivalent ist zu
.
Damit ist durch
also eine Lösung der linearen Kongruenz
gegeben.
Zuletzt sei wieder
eine spezielle Lösung der linearen Kongruenz. Für jedes
ist
.
Hiermit sind Modulo
also
unterschiedliche Lösungen gefunden. Um sich davon zu überzeugen, dass dies alle
Lösungen sind, kann man sich klarmachen, dass durch
eine Lineare
diophantische Gleichung gegeben ist und in diesem Kontext alle Lösungen für
und
finden.
Beispiel
Gesucht sind alle Lösungen der linearen Kongruenz
.
eine spezielle Lösung findet man durch Ausprobieren und lautet .
Da ,
gibt es drei verschiedene Lösungen modulo 27 und somit drei Äquivalenzklassen,
nämlich
Alternativ kann man auch die Rechenregeln für Kongruenzen ausnutzen, um schneller eine Lösung zu finden:
indem man die Gleichung zuerst mit 3 kürzt (hierbei verändert sich ebenfalls
der Modul, da der )
und dann mit dem Inversen von 2 multipliziert. Als Äquivalenzklasse der Lösungen
erhält man dann
Literatur
- Kristina Reiss, Gerald Schmieder: Basiswissen Zahlentheorie. 3. Auflage. Springer Spektrum, Berlin 2014, ISBN 978-3-642-39773-8.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 24.09. 2022