Funktionenring
Ein Funktionenring ist in der Mathematik (genauer der Ringtheorie) ein spezieller Ring von Funktionen. Diese spielen eine große Rolle in der abstrakten Algebra, Topologie, sowie zahlreichen Anwendungen der Mathematik in Naturwissenschaften.
Definition
Sei
ein Ring,
eine nichtleere Menge
und
die Menge aller auf
definierten Funktionen mit Werten in
.
Dann sind durch
Verknüpfungen erklärt, mit denen
zu einem Ring wird, dem sogenannten Ring der Funktionen.
Wichtige Eigenschaften
- Der Ring
"ererbt" gewisse Eigenschaften von
, wie etwa die Kommutativität und das Einselement. Andere Eigenschaften, wie beispielsweise Nullteilerfreiheit, werden nicht "vererbt".
- Die Menge der konstanten Funktionen bildet einen zu
isomorphen Unterring von
. Damit kann
als Teilring von
betrachtet werden.
Beispiele
- Wählt man als
die Menge der reellen Zahlen
mit den üblichen Addition und Multiplikation und als
eine offene Teilmenge von
, so kann man von stetigen beziehungsweise differenzierbaren Funktionen sprechen. In diesem Falle sind die Mengen
und
Unterringe von
. Dabei ist
ein Unterring von
.
Auswertungshomomorphismus
Für ein festes
ist die Abbildung
ein Ringhomomorphismus.
Man bezeichnet ihn als Auswertungshomomorphismus oder auch einfach als die
Auswertung an der Stelle .
Literatur
- Albrecht Beutelspacher: Lineare Algebra. Eine Einführung in die Wissenschaft der Vektoren, Abbildungen und Matrizen. 6. durchgesehene und ergänzte Auflage, Nachdruck. Vieweg + Teubner, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-528-56508-4 (Mathematik für Studienanfänger).
- Gerd Fischer: Lehrbuch der Algebra. Vieweg, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-8348-0226-2 (Vieweg Mathematik).
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 08.01. 2021