Polarisationsformel
In der linearen Algebra wird durch eine Polarisationsformel eine symmetrische Bilinearform beziehungsweise eine Sesquilinearform mithilfe ihrer zugehörigen quadratischen Form dargestellt.
Ein wichtiger Anwendungsfall ist die Darstellung des Skalarproduktes eines Innenproduktraumes
durch die zugehörige induzierte
Norm .
Umgekehrt kann man fragen, ob eine gegebene Norm
durch ein Skalarprodukt induziert wird. Dies ist genau dann der Fall, wenn die
Norm die Parallelogrammgleichung
erfüllt, das Skalarprodukt kann dann mittels Polarisation aus dem Quadrat der
Norm bestimmt werden.
Der reelle Fall (symmetrische Bilinearform)
Es seien
ein Vektorraum über dem Körper
und
eine symmetrische Bilinearform,
d.h.
für alle ,
.
Ihre zugehörige quadratische Form
wird dann definiert durch
Umgekehrt wird die symmetrische Bilinearform
durch ihre quadratische Form eindeutig bestimmt. Dies drückt die
Polarisationsformel aus: Es gilt
Dass dies nicht für beliebige (also auch nicht symmetrische) Bilinearformen gilt, zeigt das folgende Beispiel. Mit Hilfe der Matrizen
seien die Bilinearformen
gegeben durch
Dann sind
und
verschieden, definieren aber dieselbe quadratische Form.
Der komplexe Fall (Sesquilinearform)
Es seien
ein Vektorraum über dem Körper
und
eine (nicht notwendigerweise hermitesche)
Sesquilinearform.
Ihre zugehörige quadratische Form
wird wie im reellen Fall definiert durch
Auch eine Sesquilinearform ist durch ihre quadratische Form eindeutig bestimmt. Für Sesquilinearformen lautet die Polarisationsformel:
falls
im ersten Argument semilinear
ist und
falls
im zweiten Argument semilinear ist.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 28.09. 2018