Protonenanlagerung
Protonenanlagerung (auch Protoneneinfang) ist eine Kernreaktion, bei der ein
Proton einem
Atomkern
hinzugefügt wird, wobei nur Gammastrahlung
emittiert wird. Diese Art der Kernreaktion wird formelmäßig
geschrieben.
Der Wirkungsquerschnitt
der -Reaktion
wird stark von der Ladung
des Atomkerns beeinflusst, dem das Proton hinzugefügt werden soll. Da das sich
nähernde Proton ebenso wie der Atomkern elektrisch positiv geladen ist, wird es
zunächst abgestoßen. Die Ladung
des Atomkerns, d.h., um welches chemische
Element es sich handelt, bestimmt also, wie viel Bewegungsenergie das
Proton haben muss, um den Coulombwall
zu überwinden und dem Atomkern nahe genug zum Einfang kommen.
Protonenanlagerung spielt eine wichtige Rolle in der Astrophysik. Beim Wasserstoffbrennen
im Inneren von Sternen treten -Reaktionen
sowohl in der Proton-Proton-Kette
als auch im CNO-Zyklus
auf.
Auch in weiteren Brennphasen von Sternen erzeugen Protoneinfänge protonenreiche
Atomkerne.
Bei sehr hoher Temperatur
und hoher Anzahl von Protonen pro Volumen
(Protonendichte) können auch der p-Prozess
oder schnelle
Protoneinfangprozesse stattfinden, die extrem protonenreiche Nuklide und Radionuklide erzeugen
(siehe p-Kerne).
Technisch wird die Protonenanlagerungsreaktion mittels Zyklotron zur Herstellung von Radionukliden für medizinische Zwecke genutzt. Die so hergestellten Nuklide sind Positronenstrahler (siehe Beta-Plus-Zerfall). Sie werden als Tracer und für die Positronen-Emissions-Tomographie benötigt.
Siehe auch
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 01.08. 2021