Anisotropie
Anisotropie (von griechisch ἀν- Alpha privativum un-; griechisch ἴσος isos gleich; und griechisch τρόπος tropos Drehung, Richtung) bezeichnet die Richtungsabhängigkeit einer Eigenschaft oder eines Vorgangs. Anisotropie ist das Gegenteil von Isotropie. Der Begriff wird in diesem Sinn in der Physik (z.B. Strahlung, Magnetismus, Ausbreitungsgeschwindigkeit von Erdbebenwellen), Materialwissenschaft, Kristallographie und Mathematik auf jeweils unterschiedliche Eigenschaften der betrachteten Systeme angewandt.
Beispiele
- Die Strahlung der Sonne ist isotrop, die eines Lasers anisotrop.
- gerichtete Anordnung der Kristallite in Metall (Textur): Daraus ergibt sich eine Anisotropie der elastischen und plastischen Verformbarkeit.
- Die Doppelbrechung (Optik) beruht auf einer Anisotropie des Brechungsindex.
- Flüssigkristalle sind anisotrope Flüssigkeiten.
- Ein Element x eines Bilinearraumes (V, b) heißt anisotrop, wenn die Gleichung b(x, x) = 0 nicht gilt.
- Die Elastizität
von Werkstoffen ist im
Allgemeinen anisotrop. Dies wird mit den Elastizitätsgesetzen
beschrieben. Die bekanntesten anisotropen Elastizitätsgesetze sind das triklin
anisotrope, das orthotrope
und das transversal
isotrope Elastizitätsgesetz.
Beispiele: glas- und kohlefaserverstärkte Kunststoffe (GFK und CFK) und verstreckte Kunststoffe haben ein richtungsabhängiges Elastizitätsgesetz. - Alle Kristalle (und damit auch Minerale) sind bei einigen Eigenschaften anisotrop.
Siehe auch
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 26.05. 2022