Sollwert
Sollwert bezeichnet allgemein den angestrebten Wert eines quantitativen Merkmales eines Systems, von dem der tatsächliche Istwert so wenig wie möglich abweichen soll. Der Sollwert wird von einem anderen System (z.B. Technik, Mensch) vorgegeben. Im Idealfall gilt: Istwert = Sollwert. Der Begriff wird insbesondere in folgenden Fachgebieten verwendet:
- Regelungstechnik: In einem Regelkreis ist der Sollwert der Regelgröße der augenblickliche Wert der Führungsgröße. Die Bezeichnung Sollwert wird insbesondere auch dann an Stelle von Führungsgröße verwendet, wenn die Führungsgröße sich zeitlich nicht ändert. Beispielsweise ist bei einer Heizung die Temperatur die Regelgröße. Die gewünschte Temperatur (Führungsgröße) wird von einem einstellbaren Temperaturregler vorgegeben. Der momentan eingestellte Temperaturwert ist der Sollwert.
- Gemäß DIN IEC 60050-351:2009-06 Internationales Elektrotechnisches Wörterbuch – Leittechnik ist der Sollwert so definiert: „gewünschter Wert einer variablen Größe zu einem gegebenen Zeitpunkt und unter festgelegten Bedingungen“
- Qualitätsmanagement: Analog zur Regelungstechnik wird hier der angestrebte Prozessparameter (z.B. die Maße eines Bauteiles) als Sollwert aufgefasst. Bis 1988 wurde hier die Bezeichnung Sollwerte aber unscharf als Sammelbegriff für alle vorgegebenen Merkmalswerte wie z.B. auch Grenzmaße verwendet.
- Physiologie, Psychologie und Pädagogik: Ebenfalls analog zur Regelungstechnik ist der Sollwert hier Zielwert von Systemen mit Selbstregulation. In der Medizin wird unter Sollwert auch der erfahrungsgemäße Normalwert verstanden, auch wenn kein Regulationsmechanismus besteht.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 02.12. 2018