Kommensurabilität (Quantenmechanik)
In der Quantenmechanik heißen zwei Observablen kommensurabel, wenn sie gleichzeitig beliebig genau gemessen werden können. Observablen, die nicht gleichzeitig beliebig genau gemessen werden können, heißen inkommensurabel. Zwei Observablen sind genau dann kommensurabel, wenn der Kommutator der zugehörigen Operatoren verschwindet.
Inkommensurable Observablen, deren Kommutator den Wert
annimmt, heißen zueinander komplementäre
Observablen.
Beweis
Nach der (verallgemeinerten) Heisenbergschen
Unschärferelation gilt für zwei Operatoren
und einen Zustand
für deren Messunsicherheiten
beziehungsweise
im Zustand
:
Aus
für jeden beliebigen Zustand folgt
.
Andererseits folgt aus ,
dass ein Satz gemeinsamer Eigenzustände
zu den Operatoren
und
existiert. Durch Messung einer der beiden Größen kollabiert
der Zustand auf den entsprechenden Eigenzustand und befindet sich bereits in
einem Eigenzustand des zweiten Operators, sodass eine Messung der anderen Größe
das System nicht erneut verändert.
Beispiele
- Ort und Impuls eines Teilchens in
derselben Raumrichtung sind inkommensurabel und komplementär, denn es gilt:
- Verschiedene Komponenten des Drehimpulses
sind inkommensurabel, aber nicht komplementär, denn es gilt:
- Energie und Impuls sind
kommensurabel, denn es gilt:
Literatur
- Torsten Fließbach: Quantenmechanik. 4. Auflage. Spektrum, München 2005, ISBN 3-8274-1589-6.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 01.05. 2021