Karl Theodor Wilhelm Weierstraß
deutscher Mathematikergeboren: 31. Oktober 1815 in Ostenfelde bei Ennigerloh, Münsterlandgestorben: 19. Februar 1897 in Berlin 1856 ordentliches Mitglied der Preußische Akademie der Wissenschaften 1887 Cothenius-Medaille der Leopoldina |
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In Paderborn lernte Weierstraß am dortigen „Akademische Gymnasium“.
Von 1834 bis 1838 studdierte er Rechtswissenschaft und Finanzwesen an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, um sich auf eine
Laufbahn als preußischer Verwaltungsbeamter vorzubereiten.
Nebenbei las er aber Werke von Pierre-Simon Laplace,
Niels Henrik Abel und
Carl Gustav Jacob Jacobi, was ihn in seiner
Hinwendung zur Mathematik bestärkte. Nachdem er 1838 die Universität Bonn ohne Abschluss verließ, ließ sich sein aufgebrachter Vater überzeugen,
ihn von 1838 bis 1840 an der Akademie Münster Mathematik und Physik, die seinen Neigungen mehr entsprachen, studieren zu lassen.
Nach bestandenen Examen unterrichtete er 1841/42 als Lehrer an Gymnasien in Münster. Hier entwickelte er auch die Grundlagen seiner späteren
Theorie komplexer Funktionen, veröffentlichte aber nichts. Ab Ostern 1843 war er in Deutsch Krone in Westpreußen und seit 1848 in
Braunsberg am Lyceum Hosianum tätig. Neben Mathematik unterrichtete er auch verschiedene andere Fächer wie Physik, Botanik und Turnen.
In völliger Isolation von der mathematischen Welt arbeitete er intensiv an seiner Theorie der
abelschen Funktionen (den unmittelbaren Verallgemeinerungen der elliptischen Funktionen) und publizierte in der Zeitschrift seiner Schule.
Aufmerksamkeit erregte aber erst ein Aufsatz in Crelles Journal 1854 Zur Theorie der Abelschen Funktionen, dem 1856 eine ausführlichere Arbeit folgte.
Als Folge erhielt er im selben Jahr die Ehrendoktorwürde der Albertus-Universität Königsberg, und die führenden Berliner Mathematiker Peter Gustav Lejeune Dirichlet und Ernst Eduard Kummer bemühten sich, ihn nach Berlin zu ziehen. Seit 1856 unterrichtete er Mathematik am Königlichen Gewerbeinstitut (1879 integriert in die Technische Hochschule Berlin), wurde aber im selben Jahr Professor an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin.
Er starb am 19. Februar 1897 in Berlin an einer Lungenentzündung und wurde auf dem St. Hedwigs-Friedhof in Berlin beigesetzt.
Wek
Sein Hauptwerk galt der logisch korrekten Fundierung der Analysis (zuerst in Vorlesungen 1859/60) und der Entwicklung der Funktionentheorie auf der Basis der Potenzreihenentwicklungen. Er leistete wichtige Beiträge zur Theorie der elliptischen Funktionen, zur Differentialgeometrie und zur Variationsrechnung.
Viele wichtige Konzepte der heute gelehrten Analysis stammen von ihm, z.B. Konvergenzkriterien für Reihen, die Behandlung unendlicher Produkte und der Begriff der gleichmäßigen Konvergenz (Weierstraß-Kriterium). Von ihm stammt der Satz von Bolzano-Weierstraß, der besagt, dass jede beschränkte Folge im wenigstens einen Häufungspunkt hat.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 20.04. 2021