π-System
Ein π-System, auch durchschnittstabiles Mengensystem oder kurz schnittstabiles System genannt, ist ein spezielles Mengensystem, das im axiomatischen Aufbau der Wahrscheinlichkeitstheorie und der Maßtheorie verwendet werden kann.
Definition
Gegeben sei ein Mengensystem ,
also eine Teilmenge der Potenzmenge.
heißt ein π-System, durchschnittstabiles Mengensystem oder schnittstabiles
System, wenn für beliebige zwei Mengen
aus dem Mengensystem
gilt, dass
ist.
Beispiele
Für eine beliebige Grundmenge
sei das Mengensystem
aller endlichen Teilmengen gegeben. Für zwei beliebige
ist nun
,
der Schnitt endlicher Mengen ist immer endlich. Also ist auch
,
es handelt sich somit um ein durchschnittsstabiles System.
Eigenschaften
- Ist das Mengensystem stabil unter Komplementbildung, so ist es genau dann durchschnittsstabil, wenn es vereinigungsstabil ist. Dies folgt direkt aus den de Morganschen Gesetzen.
- Ist das Mengensystem stabil unter Differenzmengenbildung,
dann ist es auch ein π-System. Dies folgt aus
.
Verwendung
Durchschnittsstabile Mengensysteme treten an einigen Stellen in der Wahrscheinlichkeitstheorie und Stochastik auf. So ist die Durchschnittsstabilität eine wichtige Voraussetzung an den Erzeuger einer σ-Algebra, um nur auf diesem Erzeuger die stochastische Unabhängigkeit der Zufallsvariablen überprüfen zu müssen.
Wichtigste Anwendung ist der sogenannte dynkinsche
π-λ Satz. Ist
ein π-System, dann stimmen die von
erzeugte σ-Algebra und das erzeugte Dynkin-System
überein, es gilt also
.
Siehe auch



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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 15.09. 2017