VEB Pentacon Dresden

Logo von Pentacon mit stilisiertem Ernemannturm

Pentacon war ein Dresdner Unternehmen der optischen und feinmechanischen Industrie, das zeitweise ein bedeutender Fotokameraherstellers war. Der Name Pentacon leitet sich einerseits von der Marke Contax der Dresdner Zeiss Ikon Kamerawerke und Pentacon (griechisch für Fünfeck) ab, da ein in Dresden erstmals entwickeltes Pentaprisma für Spiegelreflexkameras im Querschnitt diese Form besitzt.

Die wachsenden Spannungen zwischen den Sowjets und den Alliierten und deren gegensätzliches Wirtschaftssystem führte u.a. zu Gerichtsprozessen über Markennamensrechte. Besonders die Zeiss-Ikon AG führte zahlreiche Prozesse über die Namen Zeiss-Ikon, Contax und Tenax. Der Ausgang dieser rechtlichen Auseinandersetzungen mündete darin, dass Zeiss-Ikon Dresden in den VEB Kinowerke Dresden umbenannt wurde und alle Rechte an dem Namen Contax verlor. 1952 patentierten die Ostdeutschen den Namen "Pentacon" und "Taxona" um einem weiteren Streit über Contax aus dem Weg zu gehen. Alle Folgeproduktionen der Contax D wurden umbenannt in Pentacon F.

Nach der Fusion von zehn Kameraherstellern 1959 ging aus diesem Zusammenschluss eine neue große Firma hervor, die 4.900 Angestellte beschäftigte. Die größten Unternehmen, die eingegliedert wurden waren:

Das Kombinat VEB Pentacon Dresden wurde schließlich 1985 dem Kombinat VEB Carl Zeiss Jena angegliedert. Diese Verbindung bestand bis zum 30. Juni 1990.

Mit dem Zerfall des Carl-Zeiss Imperiums zum Ende der DDR, entließ das Jenaer Kombinat seine Betriebsteile und beendete die Geschäftsbeziehung. Am 1. Juli 1990 entstand die Pentacon GmbH um die Kameraherstellung fortführen zu können. Aber unter den neuen Wirtschaftsbedingungen wurde der Betriebsleitung schnell klar, dass es nicht mehr alle Angestellten beschäftigen konnte. Außerdem forderten die ehemals eigenständigen Betriebsteile ebenfalls ihre Unabhängigkeit - Pentacon war am Untergehen.
Genau einen Tag vor der offiziellen Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten - am 2. Oktober 1990 - und zu allem Überfluss auch noch auf der größten europäischen Fotomesse - der Photokina - musste Pentacon Insolvenz anmelden.

Für 8,85 Millionen DM erwarb dann der Fotounternehmer Heinrich Manderman die Pentacon GmbH i.L. Sie wurden als Jos. Schneider Feinwerktechnik GmbH & Co. KG in Mandermans Schneider-Gruppe eingegliedert

Zum 30. Juni 2015 wurde der Handel mit Praktica-Kameras eingestellt.
Inhaber der Marke Praktica ist seit 16. September 2015 die PRAKTICA LIMITED, SL9 7HJ, Gerrards Cross, GB (vgl. Deutsches Patent- und Markenamt Az. DD646601, 003418944 und 010904605).


 
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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 22.05. 2022