Tomate
Liebesapfel, Paradiesapfel, Lycopersicon, Paradeiser, GoldapfelNutzpflanze mit vitaminreichen Früchten.
Standort:
Geschützt und sonnig, in durchlässigem,
nährstoffreichem und humosem Boden.
Aussaat:
Anfang März in Schalen oder Saatkistchen bei einer
Raumtemperatur von 18 bis 22 °C. Auspflanzen ab Mitte Mai.
Ernte:Frühsommer bis Frostbeginn.
Die bei vielen als Gemüse beliebte Tomate wurde in Italien bereits Mitte des 16. Jahrhunderts als eßbare Frucht erwähnt. Sie stammt aus Peru, wo man noch heute verschiedene Wildarten findet, aus denen unsere Kulturtomate hervorgegangen sein kann. In Mittel- und Südamerika wurde die Tomate bereits in vorkolumbianischer Zeit angebaut, und vermutlich mit den ersten zurückkehrenden spanischen Schiffen gelangte sie nach Europa. Die Spanier übernahmen den Begriff „tumati" in Anlehnung an die aztekische Bezeichnung der Pflanze.
Im Gegensatz zu den Italienern war das übrige Europa zunächst eher skeptisch, was den Genußwert der Früchte anging. Sie schmeckten zur damaligen Zeit noch etwas bitter und gerieten in den Verdacht, giftig zu sein. Aus diesem Grunde wurde die Tomate auch in Deutschland zunächst längere Zeit nur als Zierpflanze kultiviert. Zur Weltwirtschaftspflanze stieg sie erst im 20. Jahrhundert auf.
Die heutigen Tomaten sind eine Zuchtform, die mit den Wildtomaten nicht mehr viel gemeinsam hat. Es gibt ein breites Spektrum an Formen und Größen, angefangen bei der winzigen Cocktailtomate bis zur riesigen Fleischtomate. Da Tomaten einen hohen Wasseranteil und nur relativ wenig Zellulose enthalten, sind sie leicht verdaulich. Ihr Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen, natürlichen Säuren und Zuckern macht sie zu einem wertvollen und wohlschmeckenden Bestandteil des Speisezettels.
Botanisch heißt die Tomate Lycopersicon lycopersicum oder auch Lycopersicon esculentum. Sie gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae).
Kultur Im Freiland
Es gibt heute zahlreiche Sorten im Handel zu kaufen, und man sollte schon bei der Auswahl berücksichtigen, zu welchem Zweck die Früchte später verwendet werden sollen. Ein weiteres wichtiges Kriterium beim Kauf ist die Frage nach der Robustheit, denn viele Tomaten sind anfällig für diverse Pilz- und Viruserkrankungen. Recht widerstandsfähig gegen Krankheiten sind beispielsweise die Sorten "Lukullus" und "Rheinlands Ruhm" - es gibt aber auch andere, über die der Fachhandel auf Anfrage sicherlich gerne informieren wird.
Ab Mai kann man in Gärtnereien vorgezogene Jungpflanzen kaufen und in den Garten setzen. Genausogut ist es möglich, Tomaten aus Samen zu ziehen. Die Aussaat kann ab Anfang März in flache Schalen oder Saatkistchen mit sandiger Lauberde erfolgen. Die Temperatur sollte vor und während der Keimung gleichbleibend etwa 20 °C betragen. Die Erde darf während dieser Zeit nicht austrocknen. Nach 3 Wochen wird pikiert und dann 2 Mal im Abstand von 3 bis 4 Wochen umgetopft. Setzt man die Jungpflanzen dabei jedes Mal ein wenig tiefer ins Erdreich, wird die Wurzelbildung angeregt, und die Pflanzen sind später kräftiger. Vor dem Auspflanzen Mitte bis Ende Mai ist es günstig, die Töpfe vorübergehend ins Freie zu stellen, damit sich die Tomaten an das Klima gewöhnen können. Tomaten sind nicht frosthart und müssen auf jeden Fall vor Spätfrösten geschützt werden.
Wer einen reichen Ertrag aus seinen Tomatenpflanzen erzielen will, sollte sich bereits mit der Vorbereitung des Pflanzbeetes etwas Mühe geben. Schon im Herbst wird die Erde gelockert, im März/April können dann gut verrottete Komposterde und Stallmist in den Boden eingearbeitet werden. Auch Hornspäne oder Knochenmehl sind als Dünger geeignet. Frühestens etwa 4 Wochen nach dieser Vorbereitung werden die Pflanzen gesetzt. Der Standort muß unbedingt sonnig und möglichst warm und geschützt liegen, damit die Früchte gut reifen. Der Pflanzabstand sollte 50 cm nicht unterschreiten. Es empfiehlt sich, gleichzeitig mit der Pflanzung einen Stock im Boden zu verankern, an dem die Sprosse aufgebunden werden können. Die Pflanzung erfolgt so tief, daß der Ansatz des 2. Blattes gerade von Erde bedeckt wird - die Tomate bildet dann am unteren Sproßteil zusätzliche Wurzeln, die für die Wasser- und Nährstoffversorgung wichtig sind.
Mitte bis Ende Juni werden die Pflanzen geköpft, da die Früchte aus sich später entwickelnden Blüten nicht mehr richtig reifen.
Auch
Achseltriebe sollte man von Beginn an entfernen
(ausgeizen), damit die Tomate alle Kraft in die Ausbildung der
Früchte steckt.
Die Achseltriebe lassen sich als Stecklinge verwenden und vergrösern die Ernte.
Das Wachstum kann man durch monatliche Flüssigdüngung zwischen Juni und August unterstützen. Wichtig ist auch, daß stets genügend Bodenfeuchtigkeit zur Verfügung steht. Das kann zum Beispiel durch Mulchen in Verbindung mit regelmäßigem Gießen erreicht werden. Beim Gießen sollte die Pflanze selbst möglichst nicht naß werden.
Im Topf oder Blumenkasten
Tomaten in Topfkultur eignen sich für den Balkon oder sogar für die Fensterbank. Eine normale Tomate braucht ein Gefäß von ungefähr 50 x 50 x 50 cm, besondere „Balkontomatensorten" kommen auch mit weniger aus. Bei dem begrenzten Raumangebot im Wurzelbereich muß alle 10 Tage mit Volldüngergaben der sinkende Nährstoffgehalt des Bodens ausgeglichen werden. Auch im Topf sind gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit und Sonne für eine gute Fruchtentwicklung sehr wichtig. Die Kultur unterscheidet sich also nicht wesentlich von der der Freilandtomaten.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 01.05. 2018