Spinat
Andere Namen: Spinacia oleracea
Einjähriges, winterhartes Blattgemüse.
Standort: In warmen Lagen auf ausreichend feuchten, nährstoffreichen Humusböden.
Höhe: Mit Blütenstand etwa 30 bis 60 cm.
Erntezeit: Mai/Juni, September/Oktober, April/Mai.
Vermehrung: Durch Aussaat.
Zu den besonders häufig kultivierten Blattgemüsen gehört der Spinat (Spinacia oleracea). Dieses Gänsefußgewächs Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae)
stammt wahrscheinlich
aus Persien und wurde bereits im Alterum als „aspanakh“ angebaut. Von dort gelangte es zu den Arabern, die ihn im 9. Jahrhundert n. Chr. unter dem
Namen „isfanag“ nach Spanien brachten. Das „hispanische Kraut“ oder „Spinachia“ verdrängte in der Renaissance das im Mittelalter beliebte Blattgemüse,
die Gartenmelde.
Die ein- oder zweihäusige Pflanze trägt unscheinbare, grünliche Blüten in geknäuelten Wickeln. Aber bevor der Spinat schoßt und blüht,
werden die dunkelgrünen, dreiekkig-eiförmigen Blätter geerntet. Diese sind besonders reich an
Vitamin A, B, C und werden roh oder gekocht verspeist.
Wegen der hohen Konzentration an Oxalsäure ist der Spinat bei manchen
Stoffwechselerkrankungen tabu. Der Eisengehaltan (3,5 Milligramm in 100 Gramm frischem Spinat)
ist nicht sehr hoch,
wie man fälschlicherweise immer noch glaubt. Für Kleinkinder, die aus gesundem Gespür den Spinat zu essen verweigern, ist besonders der mit Stickstoff
überdüngte Spinat gesundheitlich gefährlich, da wegen einer möglichen Nitratspeicherung in den Blättern und des daraus entstehenden krebserregenden
Nitrits
(speziell bei längerem Aufbewahren an heißen Tagen) nach Genuß eine Blausucht ausgelöst wird.
Sorten
Alle folgenden Sorten sind mehltauresistent. Als Frühjahrs- und Herbstspinat lassen sich die schnellwüchsigen Sorten „Seven R“ und „Rup, Typ Mona Lisa“ verwenden,
letztere ist in der Ernte besonders ergiebig. Sommer- und Herbstanbau erlaubt die gleichfalls
rasch wachsende Sorte „Roga“. Eine spezielle Wintersorte ist die schmalblättrige „Viroflay“. Besonders für den Frühjahrsanbau geeignet ist die „Wiremona“.
Standort, Pflege und Vermehrung
Der Spinat verlangt einen lockeren, gut vorgedüngten Boden. Frischer Stallmist oder übermäßige Ammoniakdüngung sollen wegen den oben erwähnten Risiken
nicht gegeben werden. Am besten ist es, man mulcht (Laub oder Rasenschnitt zwischen die Beete streuen) den Humusboden, um so die nötige Feuchtigkeit in der
Erde zu halten.
Der Spinat wird als Kurztagspflanze (an langen Sommertagen werden weniger Blätter, dafür um so früher Blüten gebildet) vor allem in Frühjahrs-, Herbst- und
seltener in Winteranbau kultiviert. Die Aussaaten erfolgen hier März/April, Juli/August und für Überwinterung September/Oktober.
Neuere Sorten bringen auch
eine Sommerernte, wenn im Mai/Juni ausgesät wird. Die Saat benötigt einen Reihenabstand von mindestens 25 cm. Von der Spinatpflanze kann man bis zu dreimal
die Blätter abschneiden.
- Matador ist eine alte bewährte Sorte für den Anbau im Herbst und im Frühjahr sowie für die Überwinterung. Er ist robust, wüchsig und wohlschmeckend. Lässt man die Pflanzen im Frühjahr blühen, kann man leicht selbst Saatgut gewinnen.
- Gamma ist eine dunkelblättrige Sorte, die ebenfalls wie der Matador spät in Blüte geht.
- Butterfly bringt dunkle kräftige Blätter hervor.
- Merlin F1 gilt auch als tauglich für den Sommeranbau, ist aber nicht gegen alle Arten von Falschem Mehltau unempfindlich.
Krankheiten und Schädlinge
Die häufigste Krankheit bei Spinat ist Falscher Mehltau.
Dieser Pilz tritt besonders bei längeranhaltender feuchter Witterung auf und äußert sich in Form von
einem dünnen schimmelartigen Rasen auf der Blattunterseite, später vergilben die Blätter. Vorbeugend kann man darauf achten, dass die Pflanzen nicht zu dicht stehen.
Überdüngung vor allem mit Stickstoff erhöht die Neigung zur Krankheit. Die Verwendung widerstandsfähiger Züchtungen verringert das Erkrankungsrisiko erheblich.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 04.07. 2020