Lupine

Andere Namen: Lupinus

Ein- oder mehrjährige Garten- und Feldpflanzen mit attraktiven Blütenständen.
Standort: Sonnig, auf tiefgründigem, etwas sandigem Boden.
Höhe: 20 bis 150 cm.
Blütezeit: Je nach Art von Juni bis Oktober.
Vermehrung: Durch Aussaat, Teilung oder Stecklinge.

In Gärten sind Lupinen ein vertrauter Anblick. Mit ihren schönen, mehrfarbigen Blütenständen sind sie im Sommer und bis in den Herbst hinein ein bezaubernder Blickpunkt. Darüber hinaus gelten einige der etwa 200 Arten als wichtige Nutzpflanzen.
Ursprünglich wurden sie lediglich zur Grünlanddüngung verwendet. Als Viehfutter konnten die eiweißreichen Lupinen wegen ihres, auf Alkaloiden beruhenden, bitteren Geschmacks nicht genutzt werden. Erst in den dreißiger Jahren unseres Jahrhunderts gelang es, durch mühselige Auslese bitterstofffreie Sorten zu gewinnen. Diese stellen heute bedeutende Futterpflanzen dar.
Die meisten Lupinen-Arten kommen aus der Neuen Welt, einige sind aber auch in Europa anzutreffen. In der Antike spielten Lupinen bei verschiedenen religiösen Zere­monien eine Rolle. Der Genuß der alkaloidhaltigen Samen erzeugte Rauschzustände, mit deren Hilfe sich Pilger und Priester in eine Scheinwelt mit Göttern und Verstorbenen hineinversetzen konnten. Die vermeintliche Kontaktaufnahme mit Verstorbenen bei Totenkulten beruht auf derartigen Sinnestäuschungen.
Unter den Lupinen finden sich einjährige Arten sowie Stauden und Sträucher. Ihre gefingerten Blätter gleichen in der Aufsicht einem mehrfach gezackten Stern. Die Blüten stehen in endständigen Trauben. Die reifen Hülsen springen mit deutlich wahrnehmbarem Knall auf, wobei sie sich schraubig aufrollen und die Samen einige Meter weit fortschleudern.

Arten
Die Weiße Lupine (Lupinus albus) ist einjährig. Sie wird zwischen 30 und 80 cm hoch. Ihre weißen Blüten stehen in einer lockeren, etwa 10 cm langen Traube. Blütezeit ist von Juni bis September. Aus Gärten verwildert ist die Art gelegentlich auf Schuttplätzen und entlang von Bahndämmen zu finden.
Linealische Blättchen besitzt die Blaue Lupine (Lupinus angustifolius). Sie ist einjährig und wird bis zu 60 cm hoch. Die dunkelblauen, selten weißen Blüten stehen in langen Trauben. Blütezeit ist von Juni bis September. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet umfaßt den Mittelmeerraum und Vorderasien.
Ebenfalls einjährig ist die Gelbe Lupine (Lupinus luteus). Sie stammt von der Iberischen Halbinsel. Die behaarte Pflanze wird zwischen 20 und 80 cm hoch. Die fünf- bis zwölfzählig gefingerten Blätter sind angedrückt behaart. Die hübschen, nach Veilchen duftenden Blüten sind leuchtendgelb gefärbt. Sie sind von Juni bis September zu sehen. Als Nutzpflanze wird sie in Deutschland häufig angepflanzt. Ihre grünen Samen sind giftig.
Aus Kalifornien stammt die nur 30 cm hohe Lupinus nanus. Hinsichtlich der Blütenfarbe ist diese Art äußerst variabel. Die Farbpalette reicht von Weiß über Dunkelblau bis Violett. Die einjährige Art blüht im Juni und Juli. Von den zahlreichen Kulturvarietäten seien „Alba", weiß mit violetter Tönung, und „Albo Coccineus", scharlachrot mit weiß, erwähnt.
Sehr dekorativ ist die Stauden-Lupine (Lupinus polyphyllus), die im westlichen Nordamerika beheimatet ist. Die Blätter bestehen aus bis zu 15 Fiedern, die unterseits seidig behaart sind. Die bis zu 150 cm hohen Stauden blühen von Juni bis Herbst. Die spektakulären, bis zu 50 cm langen Blütentrauben sind bei der reinen Art blau, purpurn oder weiß. Gelegentlich ist die Art verwildert entlang von Bahndämmen anzutreffen.
In unseren Gärten finden sich allerdings beinahe ausschließlich Hybriden und Zuchtsorten. Unter ihnen gibt es ein- und zweifarbige, aber auch mehrfarbige Formen. Das Sortiment ist schier unerschöpflich. Es gibt weiße, cremefarbene, gelbe, rote, rosafarbene sowie bläuliche, orangefarbene und bräunliche Farbtönungen. Im Garten können nahezu unbegrenzte Farbkombinationen verwirklicht werden. Über die Fülle der zur Verfügung stehenden Sorten geben die im Handel erhältlichen Staudenkataloge Auskunft.

Pflege und Vermehrung
Lupinen bevorzugen einen sonnigen Platz auf durchlässigem Boden. Auf Nässe reagieren sie empfindlich. Einige Arten vertragen keinen Kalk. Die staudigen Arten sind bei uns winterhart. Sie werden durch Stecklinge aus altem Holz oder durch Teilung vermehrt. Stecklinge werden im Sommer geschnitten und im Kasten überwintert. Die Vermehrung durch Aussaat ist nicht schwierig.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 02.05. 2018