Technische Arbeit
Die Technische Arbeit
ist ein Begriff aus der Thermodynamik.
Es handelt sich dabei um die Wellenarbeit
im offenen
System, die über die Welle
einer Wärmekraftmaschine
oder einerArbeitsmaschine
übertragen wird.
Die Definition ist in der einschlägigen Literatur unterschiedlich. Häufig
wird als technische Arbeit lediglich der reversible
Anteil
definiert (s.u.) und die Arbeit, die auch die dissipierte
Energie
enthält, als „innere Arbeit“ bezeichnet.
Zusammenhang mit der Volumenänderungsarbeit
![](bilder/Techn_Arbeit_Volumenarbeit_1.jpg)
Während es sich bei der Volumenänderungsarbeit um eine einmalig am geschlossenen System verrichtete Arbeit handelt, wird die technische Arbeit kontinuierlich bzw. periodisch übertragen. Dabei kommen zur Volumenänderungsarbeit noch die Verschiebearbeiten am Ein- und Austritt des Systems hinzu:
(infinitesimale Betrachtung)
bzw.
Hierbei ist
die Änderung der äußeren Energien, d.h. die Änderung der Summe aus kinetischer
und potentieller
Energie, vgl. Energiebilanz
für ein beliebiges offenes System.
Auf die Zeit bezogen erhält man die Beziehung für die Leistung:
bzw. mit dem Massefluss und den spezifischen Größen:
Veranschaulichung am Beispiel eines Kolbenkompressors
![](bilder/Techn_Arbeit_Volumenarbeit_2.jpg)
Die Zusammensetzung der technischen Arbeit aus Volumenänderungsarbeit und Verschiebearbeiten lässt sich gut anhand eines Kolbenkompressors verdeutlichen, dessen Kolben über einen Kurbeltrieb bewegt wird (in der Skizze nur durch eine Stange angedeutet):
- Die Einschiebearbeit
wird vom Druckspeicher 1 mit dem Druck
an den Kolben des Kompressors abgegeben. Danach ist das Kammervolumen im unteren Totpunkt (in der Skizze rechts) gleich
.
- Volumenänderungsarbeit: durch die Bewegung des Kolbens vom unteren
Totpunkt nach links wird bei geschlossenen Ventilen der Druck des Gases erhöht
und sein Volumen reduziert (Punkt 1 nach Punkt 2 des obigen
Diagramms). Die Ventile kann man sich als
Klappen vorstellen, die durch Überdruck
auf der Tellerseite selbsttätig schließen und umgekehrt. Bei der Bewegung nach
links schließt also die untere Klappe; die obere öffnet erst dann, wenn durch
das Komprimieren
(Volumenarbeit im
geschlossenen System) der Druck
erreicht ist.
- Nach Verrichten der Volumenänderungsarbeit muss der Kompressor die
Ausschiebearbeit
aufbringen, um das Gas bei konstantem Druck
in den Zylinder 2 hineinzudrücken. Bei der Bewegung zum oberen Totpunkt (in der Skizze nach links) schiebt der Kolben das Gas im Idealfall restlos aus, d.h. das Kammervolumen ist dann null.
Die Summe der verrichteten Arbeiten ist die Technische Arbeit, die von der Kurbelwelle aufgebracht werden muss. Der Vorgang wiederholt sich bei der nächsten Kurbelumdrehung.
Siehe auch: Otto-Motor
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 12.11. 2021