Term
In der Mathematik ist ein Term eine sinnvolle Kombination aus Zahlen, Variablen, Symbolen für mathematische Verknüpfungen und Klammern. Terme können als die syntaktisch korrekt gebildeten Wörter oder Wortgruppen in der formalen Sprache der Mathematik gesehen werden.
In der Praxis wird der Begriff häufig benutzt, um über einzelne Bestandteile
einer Formel oder eines größeren Terms zu reden. So kann man bspw. für die lineare Funktion
von einem linearen Term
und einem konstanten Term
reden.
Umgangssprachliche Erklärung
Der Begriff „Term“ wird umgangssprachlich für alles verwendet, das eine
Bedeutung trägt. Im engeren Sinn sind mathematische Gebilde gemeint, die man
prinzipiell ausrechnen kann, zumindest wenn man den darin enthaltenen Variablen
Werte zugewiesen hat. So ist zum Beispiel
ein Term, denn weist man den darin enthaltenen Variablen
und
einen Wert zu, so erhält auch der Term einen Wert. Statt Zahlen können hier auch
andere mathematische Objekte in Betracht kommen,[1] so ist etwa
ein Term, der einen Wert erhält, wenn man den booleschen Variablen
einen Wahrheitswert
zuordnet.[2]
Im Normalfall (einsortige Logik) nimmt die genaue mathematische Definition
allerdings keinen Bezug auf die möglichen Wertzuweisungen, wie unten ausgeführt
wird.
Grob kann man sagen, dass ein Term eine Seite einer Gleichung oder Relation, z.B. einer Ungleichung, ist. Die Gleichung oder Relation selbst ist kein Term, sie besteht aus Termen.
Mit Termen können üblicherweise folgende Operationen ausgeführt werden:
- ausrechnen (dazu rechnet man erst die „inneren“ Funktionen aus und
dann die äußeren):
- nach bestimmten Rechenregeln
umformen:
durch Anwendung des Distributivgesetzes und einiger anderer „erlaubter“ Regeln.
- miteinander vergleichen, falls Relationen für die passenden Typen
definiert sind:
- ineinander einsetzen (oft wird ein Term anstelle einer Variable eines
anderen Terms eingesetzt). Eine spezielle Form der Einsetzung ist die
Substitution,
bei der ein Term mit Variablen durch einen anderen Term mit Variablen (meist
eine einzelne Variable) ersetzt wird:
entsteht aus
durch Ersetzung von
durch
.
Häufig werden Terme oder Teilterme nach ihrer inhaltlichen Bedeutung benannt.
Im Term ,
der in der Physik die Gesamtenergie eines Massepunktes
beschreibt, nennt man den ersten Summanden „Term der kinetischen Energie“
und den zweiten „Term der potentiellen
Energie“. Oft werden auch charakteristische Eigenschaften zur Benennung
herangezogen. So ist mit dem „quadratischen Term“ in
der Teilterm
gemeint, weil dies der Teilterm ist, der die Variable
in quadrierter Form enthält.
Formale Definition
Die genaue mathematische Definition eines Terms, wie sie in der mathematischen Logik gegeben wird, benennt Regeln, nach denen Terme aufgebaut werden. Ein Term ist dann jeder Ausdruck, der durch Anwendung solcher Regeln entsteht:
- Jedes Variablensymbol
ist ein Term.
- Jedes Konstantensymbol
ist ein Term.
- Ist
ein
-stelliges Funktionssymbol und sind
Terme, so ist
ein Term.
Die Menge aller Terme zu einer gegebenen Signatur
und Variablenmenge
sei
,
für Terme ohne Variablen (
)
einfach
.
Durch die Funktionssymbole werden Verknüpfungen
verschiedener Stelligkeit
zwischen den Elementen von
bzw.
induziert, mit denen diese Mengen von Zeichenketten selbst zu einer algebraischen
Struktur, der Termalgebra
bzw. Grundtermalgebra werden.
Siehe auch Elementare
Sprache, Logische
Formeln.
Anmerkungen
- Betrachtet man die mit + bezeichnete Addition, ist nach obiger, formaler
Definition
ein Term,
hingegen nicht. Trotzdem zieht man die leichter lesbare Form
vor, letzteres ist eine alternative, vorteilhafte Schreibweise für den korrekten Term
. Demnach ist die Zeichenkette
ein Name für einen Term, das heißt ein metasprachlicher Ausdruck für einen Term. Solange klar ist, dass man solche Zeichenketten jederzeit in die formal korrekte Schreibweise zurückübersetzen könnte, wenn man das wollte, entstehen hier keine Schwierigkeiten.
- Manche Funktionen (beispielsweise die Potenzfunktion, Multiplikation mit
Variablen) werden statt durch ein eigenes Funktionssymbol durch Positionierung
der Terme zueinander dargestellt (beispielsweise
oder
)
- Bei verschachtelten Klammersetzungen werden manchmal auch [ ] und { }
eingesetzt, um die Zusammengehörigkeit der Klammern deutlicher zu machen,
z.B.
- Es gibt auch klammerfreie Notationen wie etwa die polnische Notation, diese sind in der Regel aber nicht so leicht zu lesen. Die dritte obige Definitionszeile lautet in dieser Notation (vergleiche: Prädikatenlogik erster Stufe §Terme):
-
- o Ist
ein k-stelliges Funktionssymbol und sind
Terme, so ist
ein Term.
- o Ist
- Gelegentlich werden die Konstanten als nullstellige Funktionen subsumiert, was sich besonders natürlich in der klammerfreien Notation darstellt.
- Von einem möglichen Einsetzen von Werten in die Variablen, wie es in der
obigen umgangssprachlichen Beschreibung vorkam, ist hier gar nicht die Rede.
„Term“ ist hier ein rein syntaktischer
Begriff, denn er muss nur gewissen Aufbauregeln genügen. Terme erhalten im
Nachhinein eine semantische
Bedeutung, indem man die möglichen Werte von Variablen in sogenannten Modellen einschränkt.
Die Terme
und
sind zunächst als Zeichenketten verschieden. Betrachtet man diese Terme aber im Modell der reellen Zahlen, so zeigt sich, dass sie stets dieselben Werte annehmen. Die Termgleichheit
ist dann so zu verstehen, dass Gleichheit für alle
besteht. Für andere Modelle kann das durchaus falsch sein, wie zum Beispiel für die Menge der
-Matrizen.
- Die hier wiedergegebene Definition umfasst keine Terme mit gebundenen
Variablen, wie etwa vielgliedrige
Summen
, Integrale
oder Grenzwerte
. Da bei der Einbindung von Quantoren in Ausdrücke (s.u.) ebenfalls gebundene Variablen vorkommen, gibt dies ein Beispiel, wie das geschehen könnte.[3] Wie bei den Ausdrücken wird man dann Terme ohne freie Variablen als geschlossen bezeichnen. Ihre Wertzuweisung hängt dann nicht von der Variablenbelegung (s.u. Termauswertung) ab.
- Neuerdings gewinnt die Baumdarstellung von Termen zunehmend an Bedeutung
Beispiel
ist ein Term, denn
und
sind Terme (als Variablen),
ist ein Term (als Konstante),
ist ein Term („
“),
ist ein Term (Das Divisionssymbol ist der Bruchstrich (
) gleich wie
, „
“)
Anwendungen
Bildet man einen Term mit Variablen, so beabsichtigt man in Anwendungen häufig ein Ersetzen dieser Variablen durch bestimmte Werte, die einer gewissen Grundmenge bzw. Definitionsmenge entstammen. Zum Begriff des Terms selbst ist die Angabe einer solchen Menge nach obiger, formaler Definition nicht erforderlich. Man interessiert sich dann nicht mehr für den abstrakten Term, sondern für eine durch diesen Term definierte Funktion in einem bestimmten Modell.
So lautet eine Faustformel zum Ausrechnen des Anhalteweges (Bremsweg plus
Reaktionsweg) eines Autos in Metern .
Diese Zeichenkette ist ein Term. Wir beabsichtigen, für
die Geschwindigkeit des Autos in km pro Stunde einzusetzen, um den Wert, den der
Term dann annimmt, als Bremsweg in Metern zu verwenden. Wenn ein Auto zum
Beispiel 160 km/h fährt, liefert die Formel
einen Anhalteweg von 304 m.
Wir verwenden den Term hier zur Definition der Zuordnungsvorschrift einer
Funktion ,
.
Terme selbst sind weder wahr noch falsch und haben auch keine Werte. Erst in einem Modell, das heißt mit Angabe einer Grundmenge für die auftretenden Variablen, können Terme Werte annehmen.
Algebraische Umformungen
Lange, komplizierte Terme können oft vereinfacht werden, indem man auf sie Rechenregeln anwendet, die den Wert des Terms unverändert lassen, beispielsweise das Kommutativgesetz, Assoziativgesetz oder Distributivgesetz:
Kommutativgesetz anwenden
Der Begriff des Terms sieht gemäß obiger Definition solche Umformungen nicht vor, es handelt sich jeweils um verschiedene Terme. Mit diesen algebraischen Umformungen ist stets gemeint, dass sich die Werte, die ein Term bei Wahl einer bestimmten Grundmenge annehmen kann, durch diese Umformungen nicht ändern. Das hängt von der Grundmenge ab! So sind obige Umformungen nur in solchen Grundmengen korrekt, in denen die verwendeten Gesetze wie zum Beispiel das Kommutativgesetz gelten.
Solche algebraischen Umformungen werden trotzdem Termumformungen genannt, da man nach in der vereinbarten Grundmenge geltenden Regeln von einem Term zu einem anderen übergeht, ohne dessen mögliche Werte zu ändern. Es werden damit folgende Ziele verfolgt:
- Vereinfachung von Termen
- Aufpumpen von Termen zur Erzeugung gewünschter Strukturen wie zum Beispiel bei der quadratischen Ergänzung
- Herauspräparieren gewünschter Teilterme wie zum Beispiel bei der Cardanischen
Formel:
Abgrenzung zum Ausdruck
Ausdrücke
Ein Ausdruck[4] ist wie ein Term eine formale Zeichenkette; ihr Aufbau ist gemäß einer Logik definiert, z.B. der Prädikatenlogik. In der Prädikatenlogik erster Stufe mit Gleichheit definiert man:[5]
- Sind
Terme, so ist
ein Ausdruck.
- Sind
Terme und ist
ein
-stelliges Relationssymbol, so ist
ein Ausdruck.
- Sind
und
Ausdrücke, so sind auch
,
,
,
,
und
Ausdrücke.[6]
Damit kann durch mehrfache Anwendung dieser Bildungsgesetze beliebig komplizierte Ausdrücke aufbauen. Nach dieser Definition kann man Terme grob als das beschreiben, was auf einer Seite einer Gleichung stehen oder in eine Relation eingesetzt werden kann; Terme sind genau diese Bestandteile von Ausdrücken.
Die genaue Definition des Ausdrucks hängt von der betrachteten Logik ab, in der Prädikatenlogik zweiter Stufe nimmt man beispielsweise noch das Einsetzen von Termen in Relationsvariablen und Quantifizierungen über Relationen hinzu.
Beispiel
Zur Beschreibung der reellen Zahlen benutzt man für die Multiplikation das
Verknüpfungszeichen
und für die Ungleichung das Relationssymbol
,
ferner Konstanten wie 0, 1, 2, … Sind
Variablen, so sind definitionsgemäß auch
, die Konstante 0 und
Terme.
Nach Definition des Ausdrucks sind
und
Ausdrücke, denn die erste Zeichenkette ist die Gleichheit zweier Terme; die zweite ist eine Relation, in die zwei Terme eingesetzt wurden. Damit ist auch
ein Ausdruck und schließlich
Dieser Ausdruck ist im Modell der reellen Zahlen wahr. Es ist wichtig zu
verstehen, dass obiger Aufbau des Ausdrucks kein Beweis ist; es handelt sich
lediglich um die Bildung einer Zeichenkette nach gewissen Regeln. Wahr oder
falsch kann eine damit einhergehende Aussage erst in einem Modell sein, dort
kann sie gegebenenfalls bewiesen werden. Obige Aussage ist im Modell der
rationalen Zahlen bekanntlich falsch, denn die rationale Zahl
ist
,
aber es gibt keine rationale Zahl
,
die
erfüllt.
Terme in vielsortiger Logik
Bei der Betrachtung heterogener Strukturen wie zum Beispiel Vektorräumen teilt man die
Objekte gerne in verschiedene Sorten ein, bei Vektorräumen etwa Vektoren
und Skalare. Die auftretenden Terme sind dann nach diesen Sorten zu
unterscheiden. Als weitere Komponenten der Theorie kommt daher zunächst eine
Menge
von Sortenbezeichnern hinzu.
Durch die vielsortige
Signatur
wird den Symbolen nicht nur eine einfache Stelligkeitszahl zugeordnet, sondern
(bei Relationen und Funktionen) eine Sequenz (Tupel) von Argumentsorten, und
(bei Konstanten und Funktionen) eine Wertsorte.
Bezüglich der Variablensorten finden sich in der Literatur im Wesentlichen zwei Vorgehensweisen:[7]
- Es wird eine einzige Variablenmenge
vorgesehen. Eine (ggf. nur partielle) Abbildung
, die Variablenbezeichnern eine Sorte zuordnet, heißt Variablendeklaration; eine Variable aus dem Definitionsbereich der Variablendeklaration heißt deklariert. Bei der Interpretation kann diese im Skopus (Wirkungsbereich) des jeweiligen Quantors ersetzt werden durch eine lokale Variante (lokal modifizierte Variablendeklaration)
- Andere Autoren grenzen dagegen die Symbolmengen für die
Variablen verschiedener Sorten streng voneinander ab und benutzen jeweils für
jede Sorte eine eigene Menge an Variablensymbolen. Die Variablen werden
z.B. durch einen Sortenindex gekennzeichnet. Die Zuweisung
einer Sorte zu einer Variablen ist fest und wird nicht lokal modifiziert.
Eine spezielle Bedeutung kommt – wenn vorhanden – der Sorte der logischen Wahrheitswerte
zu, sie sei hier mit
bezeichnet. Relationen können entsprechend ihrer charakteristischen
Funktion als Prädikate aufgefasst werden.[8]
Insbesondere entsprechen nullstellige Relationen logischen Konstanten, so wie
nullstellige Funktionen einer Bildsorte den Konstanten dieser Sorte
entsprechen.
Bei der rekursiven Definition der Terme wird auf deren Sortigkeit Bezug genommen, um die in der Einleitung angesprochenen syntaktischen Eigenschaften zu erzielen: Falsche Sortenbeziehungen erscheinen als Syntaxfehler.
Ausdrücke in der vielsortigen Logik
Ähnlich wie vielsortige Terme werden bei gegebener vielsortiger Signatur die Sortender Argumente und Bildwerte berücksichtigt. Die rekursive Definition zunächst atomarer und dann allgemeiner Formeln (Ausdrücke) erfolgt nach dieser Maßgabe. Falsche Sortenzuweisungen werden daher als Syntaxfehler ausgewiesen.
Im Fall flexibler Variablendeklaration ist zu beachten, dass im Skopus (Geltungsbereich)
der Quantoren lokal modifizierte Variablendeklarationen zum Tragen kommen. Auf
diese Weise können in diesem Fall dieselben Variablen für unterschiedliche
Sorten genutzt werden. Für den Fall, dass eine Variable
bereits außerhalb der Quantoren deklariert ist, d.h. wenn
bereits im ursprünglichen Definitionsbereich der Deklaration
enthalten ist, wird diese lokal überschrieben.
Termauswertung
Sei gegeben eine -Struktur
mit Interpretationsfunktion
,
der Vorrat an Variablennamen. Im vielsortigen Fall sei zusätzlich gegeben eine
Variablendeklaration mittels einer (ggf. nur partiellen) Abbildung
.
Sei nun gegeben eine Variablenbelegung (auch
Variablenzuweisung)
.
Im einsortigen Fall ist das eine (eventuell nur partielle) Abbildung
,
im vielsortigen Fall sei für jede Variable
das Bild (sofern zugewiesen) ein Element des Wertebereichs der deklarierten
Sorte:
.
Durch die Variablenbelegung
wird den Termen
ein Wert
zugeordnet wie folgt:
für Variablen
,
für ein Funktionssymbol
der Stelligkeit
.
Zeichen und Zeichenketten über dem Gesamtalphabet sind oben zur Verdeutlichung blau hervorgehoben:
- Auf der linken Seite steht die Auswertung eines Terms, also einer Zeichenkette (endliche Folge von Symbolen).
- Auf der rechten Seite wird eine Funktion (Verknüpfung)
angewendet auf ihre Argumente
.
Konstanten lassen sich als nullstellige Funktionen auffassen, explizit ist
für Konstanten
.
Die Abbildung
wird Termauswertung oder Termzuweisung genannt.
Im vielsortigen Fall ergibt die Auswertung eines Terms
der (nicht-logischen) Sorte
ein Objekt (Element) des Wertebereichs
.
Die Termauswertung ist eine mit der Funktionsinterpretation
verträgliche Fortsetzung der Variablenbelegung
und der Konstanteninterpretation
.
Eine Termauswertung
ist durch zwei Parameter festgelegt:
- die Interpretationsfunktion
(steht für die Struktur) und
- die Variablenbelegung
Unter der Voraussetzung, dass die Wertebereiche
paarweise disjunkt sind, sind die Sorten
der belegten Variablen
durch ihren Wert
eindeutig bestimmt, so dass in diesem Fall die zusätzliche Angabe der
Variablendeklaration nicht nötig ist. Man findet daher auch
statt
.[9]
Gültigkeit von Ausdrücken
So wie sich Terme
bei gegebener Struktur (ausgedrückt durch
)
und Variablenbelegung (
)
auf ihren Wert einer (nichtlogischen) Sorte
auswerten lassen, lassen sich Ausdrücke
auf ihren logischen Wert auswerten. Anstelle von
ist für diese Gültigkeit von Ausdrücken (auch Wahrheitswert oder
Formelzuweisung genannt) die Notation
üblich. Diese Gültigkeit wird implizit durch die folgenden Regeln definiert:[10]
ggf. für logische Variablen
[11]
für Terme
[12]
für ein Relationssymbol
der Stelligkeit
und Terme
, insbesondere
ggf. für logische Konstanten, d.h. nullstellige Relationen[13]
für Ausdrücke
für Ausdrücke
, wobei
eine Sorte,
ein Variablensymbol und
ein Ausdruck ist, in dem die lokale Variable
der Sorte
vorkommt.[14]
, wobei
,
und
wie zuvor.[14]
Zeichen und Zeichenketten über dem Gesamtalphabet sind oben zur
Verdeutlichung blau hervorgehoben, insbesondere gehören dazu die Junktoren und
Quantoren auf der linken Seite (Objektsprache). Die rot
markierten auf der rechten Seite sind Abkürzungen für die logische Verknüpfungen
etc. der gewöhnliche Sprache (Metasprache),
mit der der Sachverhalt dargestellt wird, also für „und“, „oder“, „es gibt ein“,
„für alle“, „ist gleich“, etc.
Zur Unterscheidung von den Quantorsymbolen
der Objektsprache könnten hier z.B. auch
Verwendung finden.
Der Wahrheitswert von Sätzen (geschlossenen Ausdrücken, d.h. ohne freie Variablen) hängt nicht von der Variablenbelegung ab.
In der Prädikatenlogik zweiter Stufe mit Relationsvariablen kommen noch zwei weitere Regeln hinzu, in vielsortigen Normalfall sind das:
, wobei
der Argumenttyp ist,
ein Relationsvariablensymbol und
ein Ausdruck, in dem die lokale Relationsvariable
vom Typ
vorkommt.[15]
, wobei
,
und
wie zuvor.[15]
Im einsortigen Fall kann das kartesische Produkt der Trägermengen
zu
mit Stelligkeit
vereinfacht werden. Meist werden Relationsvariablen mit fester Stelligkeit
benutzt (diese gerne als Index notiert), andernfalls muss die Stelligkeit
deklariert werden: Für die Stelligkeit
wird dann eine symbolische Darstellung aus weiteren Zeichen
benötigt mit
,[16]
der Aufwand ist daher gleich oder etwa gleich wie im mehrsortigen Fall.
Anmerkungen
- ↑ Siehe Abschnitt Terme in vielsortiger Logik.
- ↑ Gemeint ist hier eine abstrakte Boolesche Algebra als Wertebereich. Zum Spezialfall der Aussagenalgebra: logische Terme versus Ausdrücke siehe unten: §Ausdrücke und §Ausdrücke in vielsortiger Logik.
- ↑
Dazu müssen diese Terme zunächst in eine lineare
Form (d.h. Zeichenketten) übergeführt werden. Bei den Quantoren
entspricht dies dem Ersetzen der Schreibweise mit den Symbolen
(ähnlich
) durch
. Weiteres s.u.: Ausdrücke als quasi ‚logische Terme‘.
- ↑ oder Formel
- ↑ Die Ausdrücke gemäß Punkt 1 und 2 nennt man atomar.
- ↑
Eine Variable
heißt gebunden in einem Ausdruck
, wenn
unmittelba auf den Quantor (
) folgt, ansonsten wird
als freie Variable bezeichnet. Variablen können im gleichen Ausdruck sowohl frei, als auch (lokal im Gültigkeitsbereich eines Quantors) gebunden vorkommen. Ein Ausdruck ohne freie Variablen heißt geschlossen oder ein Satz.
- ↑ In der Prädikatenlogik zweiter Stufe besteht auch im einsortigen Fall bezüglich der Stelligkeit der Relationsvariablen ebenfalls diese beiden Möglichkeiten, hier findet man meist die zweite Variante vor.
- ↑ Siehe Relationen und Funktionen
- ↑
In der ordnungssortierten Logik sind die den Sorten
zugeordneten Wertebereiche
nicht notwendig disjunkt. Stattdessen ist die Menge der Sorten
mit einer partiellen Ordnung
versehen, so dass für alle Sorten
gilt: Wenn
, dann
. Jeder Konstanten, Variablen und schließlich jedem Term
der Sorte
wird eine Sortenmenge
(Oberhalbmenge von s) zugeordnet, die alle Sorten
umfasst mit
. Terme
können dann kombiniert werden, wenn die Schnittmenge der Wertebereiche ihrer Sorten der Wertebereich einer definierten Sorte
ist , also insbesondere nicht leer ist. Man schreibt dann
(oder
). Diese Art von Logik ist Grundlage der Vererbung von Klassen (Klassenhierarchie) in der objektorientierten Programmierung.
- ↑ Vergleiche Gültigkeit in der Aussagenlogik
- ↑
mit
- ↑
Gerne wird zur Unterscheidung als
Gleichheitssymbol in der Objektsprache
statt
benutzt.
- ↑
mit
,
- ↑ a
b
ist die lokal modifizierte Variablenbelegung (
-Variante), entsprechend der lokal modifizierten Variablendeklaration
, wegen
.
- ↑ a
b
ist die lokal modifizierte Relationsvariablenbelegung (
-Variante), entsprechend der lokal modifizierten Relationsvariablendeklaration
, wegen
.
- ↑
Zum Beispiel
(Strichzählung) oder
mit
= Länge von
bzw.
= Zeichen für Null,
= Zeichen für Inkrement (‚+1‘), bzw. komplexer eine Binär- oder Dezimaldarstellung.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 22.02. 2022