Antisymmetrische Relation
![](bilder/Antisymmetrie_Graph_richtig.png)
![](bilder/Antisymmetrie_Graph_falsch.png)
Antisymmetrisch heißt eine zweistellige Relation
auf einer Menge,
wenn für beliebige Elemente
und
der Menge mit
nicht zugleich die Umkehrung
gelten kann, es sei denn,
und
sind gleich. Äquivalent formuliert gilt damit für beliebige Elemente
und
dieser Menge, dass aus
und
stets
folgt.
Die Antisymmetrie ist eine der Voraussetzungen für eine Halbordnung.
Definition
Ist
eine Menge und
eine zweistellige Relation auf
,
dann heißt
antisymmetrisch, wenn (unter Verwendung der Infixnotation) gilt:
Sonderfall Asymmetrische Relation
Jede asymmetrische
Relation ist auch eine antisymmetrische Relation.
Da für eine asymmetrische Relation
auf
gilt, also für keines der geordneten Paare
die Umkehrung zutrifft,
ist die Prämisse
der Definition der antisymmetrischen Relation stets falsch und nach dem
logischen Prinzip Ex
falso quodlibet somit die Aussage
erfüllt.
Die Asymmetrie ist eine der Voraussetzungen für eine (irreflexive) Striktordnung.
Beispiele
Antisymmetrisch sind die Relationen
und
auf den reellen Zahlen. Aus
und
folgt
.
Das Gleiche gilt für
und
.
Auch die Teilbarkeitsrelation
für natürliche
Zahlen ist antisymmetrisch, denn aus
und
folgt
.
Die Teilbarkeit auf den ganzen
Zahlen ist hingegen nicht antisymmetrisch, weil beispielsweise
und
gilt, obwohl
.
Asymmetrische Relationen sind die Kleiner-Relation
auf den reellen Zahlen und die Teilmengenbeziehung
zwischen Mengen. Verglichen mit
beziehungsweise
fehlt diesen Beziehungen die Reflexivität.
Darstellung als gerichteter Graph
Jede beliebige Relation
auf einer Menge
kann als gerichteter
Graph aufgefasst werden (Beispiel siehe oben). Die Knoten des Graphen sind
dabei die Elemente von
.
Vom Knoten
zum Knoten
wird genau dann eine gerichtete
Kante (ein Pfeil
)
gezogen, wenn
gilt.
Die Antisymmetrie von
lässt sich im Graphen nun so charakterisieren: Wann immer es einen Pfeil
zwischen verschiedenen Knoten
und
des Graphen gibt, dann kann es nicht gleichzeitig einen Pfeil
geben.
Schleifen
brauchen bei diesem Kriterium nicht untersucht zu werden.
Eigenschaften
- Mit Hilfe der konversen
Relation
lässt sich die Antisymmetrie auch durch die folgende Bedingung charakterisieren:
- Hierbei bezeichnet
die identische Relation auf der Grundmenge
, also die Menge aller Paare
.
- Sind die Relationen
und
antisymmetrisch, dann gilt dies auch für ihre Schnittmenge
. Diese Aussage lässt sich von zwei Relationen auf den Durchschnitt
einer beliebigen (nichtleeren) Familie von antisymmetrischen Relationen verallgemeinern.
- Jede Teilmenge einer antisymmetrischen Relation ist wieder antisymmetrisch.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 02.02. 2021