Torsionstensor
Der Torsionstensor ist ein mathematisches Objekt aus dem Bereich der Differentialgeometrie. Eingeführt wurde dieses Tensorfeld von Élie Cartan in seinen Studien zur Geometrie und Gravitation.
Definition
Sei
eine differenzierbare
Mannigfaltigkeit zusammen mit einem affinen
Zusammenhang
.
Der Torsionstensor
ist ein Tensorfeld, das durch
definiert ist. Dabei sind
zwei Vektorfelder und
meint die Lie-Klammer.
Lokale Darstellung
Sei
ein lokaler Rahmen
des Tangentialbündels
.
Das sind Schnitte
im Tangentialbündel, die in jedem Tangentialraum
eine Vektorraumbasis
bilden. Setzt man
,
und
,
dann gilt für die Komponenten
des Torsionstensors in lokalen Koordinaten
Dabei bezeichnen die Symbole
die Christoffel-Symbole.
Da es immer möglich ist, den lokalen Rahmen so zu wählen, dass die Lie-Klammer
überall verschwindet, gilt in diesen Koordinaten für die Komponenten des
Tensorfelds
Eigenschaften
- Der Torsionstensor ist ein (2,1)-Tensorfeld, ist also insbesondere
-linear in seinen drei Argumenten.
- Der Torsionstensor ist schiefsymmetrisch, das heißt, es gilt
.
Symmetrischer Zusammenhang
Ein affiner Zusammenhang
heißt symmetrisch oder torsionsfrei, wenn der Torsionstensor verschwindet, wenn
also
oder äquivalent
gilt. Der wichtigste symmetrische Zusammenhang ist der Levi-Civita-Zusammenhang, der zusätzlich noch metrisch ist.
Für symmetrische Zusammenhänge kann eine Art Verallgemeinerung des Satzes von Schwarz für
differenzierbare Kurven bewiesen werden. Sei
eine differenzierbare Mannigfaltigkeit mit symmetrischem Zusammenhang
und
eine glatte Homotopie von glatten Kurven, dann gilt
Einfach ausgedrückt kann im Fall eines symmetrischen Zusammenhangs also die
Ableitung nach
mit der nach
vertauscht werden.
![Trenner](/button/corpdivider.gif)
![Extern](/button/extern.png)
![Seitenende](/button/stonrul.gif)
© biancahoegel.de
Datum der letzten Änderung: Jena, den: 09.09. 2020