Lewis-Maschinengewehr

Lewis-Gun
Kenngröße Daten
Hersteller Samuel McClean & Isaac Lewis / Lizenzbau bei BirminghamSmall Arms Company und anderen
Länge 1.283 mm
Gewichtungeladen 12 kg
Lauflänge 666 mm
Kaliber .303 British (GB)
.30-06 Springfield (US)
Kadenz 550 Schuss/min
Munitionszuführung Tellermagazin 47/97 Patronen
Feuerart Dauerfeuer
Verschluß Drehverschluß
Ladeprinzip Gasdrucklader
Produktionszeit: seit 1914

Das Lewis-Maschinengewehr (englisch Lewis Gun) ist ein um 1910 in den Vereinigten Staaten entwickeltes leichtes Maschinengewehr. Der Entwickler Isaac Newton Lewis konnte die Verantwortlichen der Streitkräfte der Vereinigten Staaten nicht von seiner Waffe überzeugen und fand 1913 andere Abnehmer in Europa.
Das Lewis-Maschinengewehr wurde vom Vereinigten Königreich und weiteren mit dem Britischen Weltreich verbundenen Staaten vor allem im Ersten Weltkrieg eingesetzt. In der Zwischenkriegszeit nutzten es verschiedene Konfliktparteien in verschiedenen Auseinandersetzungen. Obwohl technisch nicht mehr zeitgemäß, wurde es noch teilweise im Zweiten Weltkrieg und darüber hinaus eingesetzt.

Das Lewis-Maschinengewehr wurde von folgenden regulären Streitkräften beschafft: Belgien, British Commonwealth (Vereinigtes Königreich, Kanada, Neuseeland, Australien), Frankreich, Honduras, Italien, Japan, Nicaragua, Niederlande, Norwegen, Portugal, Russland, Vereinigte Staaten.

Infanteriewaffe

Am Anfang des Ersten Weltkriegs hatte das Vereinigte Königreich das Lewis-Maschinengewehr als Alternative zum wassergekühlten Vickers-Maschinengewehr angesehen und das Lewis als stationäres schweres Maschinengewehr auf der Vickers-Lafette eingesetzt.
Ein wichtiger Vorteil war die höhere Mobilität wegen des geringeren Gewichts. Das Lewis-Maschinengewehr wog mit rund 12 kg viel weniger als das massive Vickers-Maschinengewehr (etwa 18 kg für die Waffe, 23 kg für die Lafette und den Wasservorrat). Ein weiterer Vorteil war das niedrigere Profil; dadurch gab es ein kleineres Ziel ab. In der Regel wurde das Lewis liegend von einem Zweibein abgefeuert.

Flugzeugbewaffnung

Bereits Ende September 1914 kamen in Frankreich britische Flugzeuge mit fabrikmäßig installierten Lewis-Maschinengewehre an. Von Beginn an wurde das Lewis-Maschinengewehr als eine geeignete Flugzeugbewaffnung angesehen. Probleme mit Verschmutzung durch Fremdkörper, wie sie im Bodeneinsatz immer wieder vorkamen, gab es im Flugzeug nicht.
Das Lewis-MG eignete sich nicht für ein Unterbrechergetriebe, um synchronisiert durch den Propellerkreis zu feuern.
Häufig verwendet wurde das Lewis-Maschinengewehr auf Drehringlafetten, diese waren in der Regel als nach hinten ausgerichtete Verteidigungswaffe montiert. Da die Munitionszuführung aus dem Tellermagazin erfolgte, konnte sich der Munitionsgurt beim seitlichen Schwenken nicht verheddern.

Royal Aircraft Factory S.E.5 mit MK II auf Foster-Lafette

Sonstiges

Als im späteren Kriegsverlauf Flugzeuge vermehrt Bomben- und Bodenangriffe flogen, wuchs die Bedeutung der Flugabwehr. Lewis-MGs für Luftabwehr wurden mit speziellen Luftabwehrvisieren ausgestattet und auf verschiedene Lafettenarten montiert.
Auch die Royal Navy und die US Navy setzten das Lewis-MG auf verschiedenen Schiffsklassen, vom bewaffneten Trawler bis zum Schlachtschiff, ein.
Bei den damals neuartigen Panzern, dem Mark II, Mark III und Mark IV war das Lewis das Standard-Maschinengewehr.


 
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 09.02. 2019